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Netflix-Serie "Kitz": Weshalb Zuschauer harte Kritik üben

Die Serie "Kitz" gibt es seit Ende Dezember bei Netflix.
Die Serie "Kitz" gibt es seit Ende Dezember bei Netflix.Bild: Netflix
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Netflix-Serie "Kitz": Warum Zuschauer Kritik üben

18.01.2022, 14:58
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Mit "Kitz" hat es mal wieder eine deutsche Produktion in die Top-10 von Netflix geschafft. Die Serie erschien am 30. Dezember und steht derzeit auf dem sechsten Platz des Serien-Rankings. Die Geschichte spielt in Kitzbühel, wo die einheimische Kellnerin Lisi Madlmeyer auf eine partyfreudige Clique aus München trifft und schließlich dunkle Geheimnisse ans Licht kommen.

Auf dem österreichischen Unterforum bei "Reddit" regt sich allerdings auch deutliche Kritik. Der Vorwurf hier: Die Serie ist absolut nicht authentisch – zumindest, was die Sprache der Protagonisten betrifft.

Kein Dialekt in "Kitz" – Netflix-Zuschauer nicht erfreut

Zwar wurde als Schauplatz Österreich gewählt, doch die Figuren sprechen durchweg Hochdeutsch, moniert ein Nutzer auf der Plattform. "Da geht doch die Immersion flöten!", beschwert er sich. "Das ist, finde ich, ein Graus", stimmt ihm ein anderer User zu. Dieser ergänzt außerdem: "Aber der Versuch, die Einheimischen teilweise als die Bösen darzustellen, die die armen, armen Münchner immer terrorisieren, ist noch absurder."

"Es ist schrecklich. Ich hab's keine 20 Minuten durchgehalten. Das ist generell das, was mich bei deutschsprachigen [...] Produktionen so stört – die Sprache ist total unrealistisch und klingt einfach nur deppert", legt noch ein weiterer Nutzer nach.

Jedoch kursieren in dem Thread auch schon Vermutungen dazu, warum in "Kitz" kein Dialekt zu hören ist und die Sprache der Protagonisten stattdessen vor Anglizismen wimmelt. "Weil es sonst 90 Prozent der deutschsprachigen Zielgruppe nicht versteht", ist sich "gstelettel" bei "Reddit" sicher. Der Schreiberling "ProperLeiLei_AUT" schlägt in die gleiche Kerbe und meint, dass einfach niemand Lust habe, Untertitel zu lesen, die bei einem starken Dialekt durchaus nötig sein könnten.

Der User "dasmann12" erinnert sich schließlich an ein positives Netflix-Beispiel und führt aus: "Weiß jetzt nicht wie [...] erfolgreich das war, aber die Netflix-Serie 'Freud' hatte doch auch ein sehr angenehmes, österreichisches Hochdeutsch. Aber spielt auch in Wien, glaube wirklich tiefes Tirolerisch würde kaum jemand verstehen."

"Slatestarling" gibt darüber hinaus zu bedenken, dass viele junge Österreicher unter 25 mittlerweile tatsächlich nur noch Hochdeutsch sprechen, und "Kitz" daher vielleicht doch gar nicht allzu sehr an der Realität vorbeigeht. Auch das Argument, dass es in Österreich "kaum Synchronsprecher" gebe und Deutschland diesbezüglich "viel weiter" sei, wird als Verteidigung für Netflix eingeworfen.

(ju)

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