Wetter: Bauernregel sagt voraus, wie lange der Winter noch dauert
Der Winter steht vor der Tür, die Temperaturen rauschen in den Keller – und früher oder später stellt sich jede:r die gleiche Frage: Wann können wir endlich wieder ohne drei Lagen Thermounterwäsche hinausgehen? Während moderne Wetter-Apps kaum weiter als ein paar Tage blicken, versprechen alte Bauernregeln erstaunlich selbstbewusst Antworten für Monate im Voraus.
Besonders wichtig ist der Katharinentag am 25. November, der in der Volkskunde als eine Art Stichtag für den kommenden Frühling gilt. Die dazugehörige Bauernregel klingt fast poetisch: "Ist an Kathrein das Wetter matt, kommt im Frühjahr spät das Blatt."
25. November: Mehrere Bauernregeln treffen Winterprognose
Heißt übersetzt: Wenn der 25. November grau, nass und trüb ist, soll die Natur im nächsten Jahr erst spät in Gang kommen. Scheint dagegen die Sonne, darf man sich angeblich auf einen frühen Frühling mit schnellerem Laubaustrieb freuen.
Und das ist längst nicht die einzige Regel zu diesem Datum. Zwei weitere Klassiker lauten: "Kathrein – lässt den Winter ein." und "Sankt Kathreinenschnee tut dem Kohl und Samen weh." Rund um Kathrein entscheidet sich also angeblich, ob der Winter früh einbricht – und ob die frühe Kälte Pflanzen wie Winterkohl schadet.
Bauernregeln: Was ist noch dran an den alten Weisheiten?
Es stellt sich die Frage, wie zuverlässig solche alten Regeln dank Klimakrise und dem wandelnden Wetter sind und ob sie sich gegen moderne Klimamodelle überhaupt noch behaupten können. Ein Faktencheck zeigt: Können sie tatsächlich.
Ein Beispiel ist eine weitere Regel zum 25. November: "Wie Katharina das Wetter gestaltet, so der nächste Februar waltet." Statistisch betrachtet liegt diese Regel bei der Frage, ob der Februar trocken oder nass wird, erstaunlich oft richtig. Rund 70 Prozent Trefferquote – bei trockenem Katharinenwetter folgt in acht von zehn Fällen ein trockener Februar, berichtet "Merkur".
Auch der Meteorologe Horst Malberg von der Freien Universität Berlin hat Bauernregeln jahrelang wissenschaftlich untersucht.
Sein Ergebnis, das die "taz" zitiert: "Die durchschnittliche Bauernregel hat eine Trefferquote von etwa 67 Prozent." In zwei von drei Fällen liegen die alten Sprüche also gar nicht mal so falsch.
Bauernregeln sind natürlich keine Wettermodelle – aber sie sind auch nicht kompletter Humbug. Sie funktionieren besonders dann gut, wenn sie auf langjährigen Naturbeobachtungen beruhen und große Wettertendenzen beschreiben. Ob der Frühling früh oder spät kommt, entscheidet sich natürlich nicht allein am Katharinentag.
Trotzdem kann ein Blick auf das Wetter am 25. November durchaus spannende Hinweise geben – und ein bisschen Volksweisheit schadet in der dunklen Jahreszeit ohnehin nie.
