Wetter-Experte überrascht mit Bauernregel: Winter doch im Umschwung?
Nach einer milden Herbst-Phase ist Deutschland derzeit mitten in der ersten winterlichen Kältewelle angekommen. Mancherorts schneit es sogar. Auch vor Frost und Glätte müssen sich die Menschen in Acht nehmen.
Der Wintereinbruch hierzulande soll sogar wahrscheinlich noch weiter anhalten – zumindest für ein paar Tage, nicht unwahrscheinlich aber auch länger. Das haben Meteorolog:innen zuletzt anhand von Prognosemodellen erklärt.
Doch Prognosemodell hin oder her: Echte Traditionalist:innen würden jetzt wohl sagen, dass sich das Wetter eh noch tausendmal ändert und man damals anhand anderer Tools nicht schlechter durch die Jahreszeiten gekommen ist: Bauernregeln. Heute finden diese anscheinend sogar bei Expert:innen noch Anklang.
Wetter-Experte spricht von "Wahrheit" in Bauernregel
Passenderweise widerspricht eine Bauernregel nun nicht nur dem Prinzip des technologischen Fortschritts, sondern kommt gar inhaltlich zu einem anderen Ergebnis als das ein oder andere hochkomplexe Wettermodell.
"Fällt der erste Schnee im November, wird der Winter oft ein Kümmerling" heißt die Regel, die einen milden Winter voraussagt, wenn es im November schneit – gibt es also doch keinen langen kalten Winter?
Interessanterweise zitiert diese Regel nicht nur der Landwirt von nebenan, sondern auch Meteorologe Dominik Jung im "Merkur". Einerseits betont er, dass solche Regeln "auf langjähriger Erfahrung" basieren und "nicht auf wissenschaftlichen Daten".
Andererseits würden sie "ein Körnchen Wahrheit" enthalten. In diesem Fall könnte die Bauernregel stimmen, "denn frühe Kältephasen halten meist nicht dauerhaft an". Sprich: Weil es nun im November eine eher frühe Kältephase gibt, könnte diese bald bereits wieder vorüber sein.
Bauernregel versus Wettermodell: Unklarer Winter
Dennoch sagt auch Jung, dass eine Bauernregel allein aber für eine "belastbare Prognose" nicht reicht. Dazu brauche es "moderne Modelle und großräumige Klimasignale statt traditioneller Sprüche".
Erst kürzlich hatte Meteorologe Kai Zorn beim Blick auf Wetterkarten für den Dezember von "Wahnsinn" gesprochen und anhand dessen einen eher kalten Winter prognostiziert. Dafür sorge der Polarwirbel, der sich vom Nordpol bis nach Mitteleuropa erstrecke.
In der Tendenz zeige sich also eher ein "Winterkurs im Dezember und im Advent", eine "nachhaltige Milderung" sei nicht abzusehen. Bleibt nun die Frage: Welche Voraussage-Art wird recht behalten, die Bauernregel oder die Polarwirbel-Karte? Für Winterfans bleibt es spannend.
