Wetter-Experte spricht von "Wahnsinn": Dezember wird anders als in Vorjahren
Der Herbst ist kaum in vollem Gange, da kündigt sich der Winter bereits zum ersten Mal an – und der könnte in diesem Jahr ein besonderer werden. In der Nacht zu Dienstag und am Montag fielen vielerorts die ersten Schneeflocken, nicht nur in den Alpen.
Auch in den Mittelgebirgen wie dem Sauerland und dem Erzgebirge sorgte der Schnee für eine weiße Überraschung. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte in der Nacht vor Glättegefahr durch Neuschnee, da die Temperaturen um den Gefrierpunkt lagen.
Nicht nur für die kommenden Tage ist ein Trend abzusehen, laut Meteorologen zieht sich dieser nicht unwahrscheinlich die kommenden Wochen durch – und womöglich gar den ganzen Dezember.
Wetter-Modell sieht laut Experte "weit verbreitete Schneedecke"
Der Winter könnte in diesem Jahr früher und intensiver Einzug halten, als viele es gewohnt sind. Wie Meteorologe Dominik Jung schreibt, deutet sich aktuellen Berechnungen des US-amerikanischen Wettermodells GFS zufolge bis zum 27. November "die Möglichkeit einer weit verbreiteten Schneedecke in Deutschland" an.
Der Experte betont zwar, dass die Prognose Schwankungen ausgesetzt ist, spricht jedoch von einem klaren Trend: Demnach könnte durch "mehrere Kaltluftstöße" und eine Schneewalze "in mehreren Schüben" der "winterlichen Charakter" auch bis zum Ende des Monats bleiben, so Jung in der "Frankfurter Rundschau".
Polarwirbel bis nach Mitteleuropa? Experte spricht von "Wahnsinn"
Wie der Wetter-Experte in einem Video auf seinem Youtube-Kanal "Kai Zorn Wetter" erklärt, ist sogar für die kommenden Monate ein besonderer Trend zu beobachten. "Wahnsinnig" sähen die Wetterkarten "für diese Jahreszeit" laut Zorn gar aus.
"Ich kenne solche Karten für die Jahreszeit nicht und ich mache das schon ein paar Tage", erklärt Zorn fast resignierend und hebt erstaunt die Arme.
Was er meint, zeigt er anschließend mit einem Bild des sogenannten Polarwirbels Anfang Dezember. Dieser sei "gestört" und liege nicht "kugelrund" über dem Nordpol, sondern liege "viel weiter östlich". In Form einer Bohne breite er sich vom Ural bis Mitteleuropa aus.
Über den Nordpol würde infolgedessen alles an Skandinavien vorbei Richtung Mitteleuropa ziehen. Ganz schön abstrakt, was bedeutet das konkret für das Wetter?
Wetter im Dezember und Advent kälter als sonst?
Im Ergebnis zeige sich dieses Phänomen laut Zorn wie folgt: "Die Tendenz bleibt dabei, dass wir eher auf Winterkurs im Dezember und im Advent sind." Eine "nachhaltige Milderung" hingegen sei nicht zu erwarten.
Der große Unterschied zu den vorherigen Wintern: Eine Milderung könne zwischenzeitlich zwar einsetzen, doch "die käme dann eben nicht für mehrere Monate so wie in den letzten Jahren", so Zorn.
Stattdessen würde sich das mildere Wetter im Dezember wohl höchstens punktuell auf "ein paar Tage" begrenzen. "Und dann wird es wieder kalt werden." Alle Winterfans dürften sich also freuen.
(mit Material der dpa)
