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Wetter: Was der Elisabeth-Tag am 19. November über den Winter verrät

Snow covered branches of the pine trees in the winter mountain forest. Winter nature landscape.
Viel Schnee oder nur grauer Matsch?Bild: Getty Images / Scharfsinn86
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Elisabeth-Tag: Wird am 19. November entschieden, wie der Winter wird?

Mild, warm, kalt oder trocken: Eine alte Bauernregel besagt, dass am 19. November festgelegt wird, wie sich der Rest des Winters entwickelt. Stimmt das?
13.11.2025, 12:41

"Sankt Elisabeth zeigt an, was der Winter für ein Mann". Das besagt eine alte Bauernregel. Der Spruch bedeutet auch in seiner umformulierten Art das Gleiche: "Es kündigt die Elisabeth, was für ein Winter vor uns steht." Am 19. November wird entschieden, wie der Rest des Winters wird – nämlich so, wie das Wetter an diesem Tag.

Die heilige Elisabeth

Der Elisabeth-Tag verdankt seinen Namen auch in diesem Fall einer heiligen Person. Diese Heilige Elisabeth von Thüringen lebte im 13. Jahrhundert auf der Wartburg als Landgräfin.

Während Adel und Armut damals stark voneinander getrennt wurden, sorgte sich Elisabeth um Bedürftige in einem Maß, das von vielen kritisch betrachtet wurde. Sie starb im Alter von 24 Jahren, ihr Ehrentag geht auf das Datum ihrer Beisetzung zurück.

Meteorologe verlässt sich nicht auf Bauernregel

Wolfgang Harno, Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes in Potsdam, erklärt gegenüber der "MAZ": "Wir arbeiten mit Bauernregeln gar nicht".

Völlig falsch müssen sie deswegen aber nicht sein: "Es steckt in einigen schon ein Fünkchen Wahrheit drin."

Die Sprüche beruhen auf langjährigen Beobachtungen von – wie der Name schon sagt – Bauern. Diese waren schon immer abhängig vom Wetter und beobachteten dieses ganz genau, um aus Regelmäßigkeiten Schlüsse für die Zukunft zu ziehen. Bei einigen Bauernregeln liegt die Trefferquote laut Harno sogar bei 60 bis 70 Prozent, etwa bei den Eisheiligen und Siebenschläfern.

Bauernregeln sind regional begrenzt

Wenn die Bauern früher die Regelmäßigkeiten des Wetters untersuchten und auf Basis dieser Erkenntnisse Vorhersagen trafen, bezogen sich diese nicht etwas auf ganz Deutschland, sondern nur auf ihr jeweiliges Gebiet.

Harno betont: "Was in Bayern zutrifft, muss auf Brandenburg noch lange nicht übertragbar sein."

Im Rahmen einer Diplomarbeit des Wegener Zentrums für Klima und Globalen Wandel in Graz wurden laut "Mein Bezirk" 26 Bauernregeln auf ihren Wahrheitsgehalt geprüft: Die Regel zum Elisabeth-Tag wurde als eine von insgesamt vier bestätigt.

Die anderen waren "Gib auf Ägidien (1. September) wohl acht, er sagt dir, was der Monat macht", "Septemberregen – dem Bauern Segen, dem Winzer Gift, wenn er ihn trifft" und "Aprilregen verheißt viel Segen".

Hierbei muss natürlich betont werden, dass sich diese Bestätigung nur auf einen festgelegten Zeitraum in der Region rund um Graz bezieht.

Es kann sich also lohnen, das Wetter am 19. November ganz genau zu beobachten. Eine sichere Vorhersage kann man daraus aber nicht ziehen.

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