Mit gutem Beispiel voran: Was junge Menschen bei der Nachhaltigkeit richtig machen
Die junge Generation steht vor der wohl größten Herausforderung unserer Zeit: der Klimakrise. Während viele ältere Menschen sich von düsteren Nachrichten und globalen Krisen zunehmend entmutigt zeigen, reagiert die Generation Z anders – sie handelt. Sie geht auf die Straße, gründet Initiativen, denkt Wirtschaft, Konsum und Nachhaltigkeit neu.
Die Autorin und Diplom-Meteorologin Michaela Koschak, die mit ihrem Buch "Kleine Helden, große Ziele – 17 Ideen, die Welt zu retten" aufzeigt, was auch die Jüngsten gegen die Klimakrise tun können, beobachtet dabei eine Bewegung, die Mut macht. Eine Generation, die nicht nur protestiert, sondern konsequent Verantwortung übernimmt – oft entschlossener und intuitiver, als es viele ihrer Eltern und Großeltern tun.
Denn während ältere Generationen sich häufig an Gewohnheiten und vermeintliche Sicherheiten klammern, zeigt die Jugend, dass Veränderung möglich ist – wenn man bereit ist, neue Wege zu gehen.
Michaela Koschak hat acht Knackpunkte zusammengefasst, in denen die junge Generation die Älteren mit Leichtigkeit führen und inspirieren kann:
Ihr seht die Klimakrise als das, was sie ist: ein Notfall
Für Millennials, Gen Z und die nachfolgenden Generationen ist die Klimakrise keine abstrakte Bedrohung für die ferne Zukunft mehr, sondern existenziell. Während wir Älteren noch zögern, leugnen oder auf langsame Kompromisse hoffen, akzeptiert ihr Jungen wissenschaftliche Fakten schneller und fordert radikalere, sofortige Maßnahmen.
Ihr lebt mit dem Bewusstsein der Dringlichkeit – und das ist eine Haltung, die wir dringend übernehmen müssen.
Ihr nutzt digitale Vernetzung für globale Aktionen
Das Klischee vom Social-Media-Konsum, der nur zur Unterhaltung genutzt wird, können wir hinter uns lassen. Von #FridaysForFuture bis zu global organisierten Online-Petitionen nutzt ihr jungen Menschen digitale Tools, um weltweite Bewegungen zu organisieren und politischen Druck auszuüben.
Eure Aktionen sind globaler und weniger an nationale Grenzen gebunden als frühere Umweltbewegungen. Ihr seid eine digital vereinte Schar von "kleinen Helden" mit großen, grenzüberschreitenden Zielen!
Ihr definiert Konsum neu – weg vom Besitz
Dieser Punkt ist genial: Ihr jüngeren Generationen legt Wert auf Zugang statt Besitz. Carsharing, Leihbibliotheken für Kleidung und Werkzeug – Sharing-Economy-Modelle sind für euch selbstverständlich.
Dieser Trend reduziert die Überproduktion und den Ressourcenverbrauch massiv und stellt unseren traditionellen Fokus auf Eigenheim und zwei Autos auf den Kopf. Ihr zeigt uns den Weg zu einer Welt, in der Weniger tatsächlich Mehr ist.
Ihr wählt aktiv nachhaltige Berufswege
Umweltschutz ist für viele junge Erwachsene nicht nur ein Hobby, sondern ein ernsthafter Berufswunsch. Ihr drängt in grüne Technologien, entwickelt innovative Start-ups oder engagiert euch in Berufen, die aktiv den sozialen oder ökologischen Wandel vorantreiben – und das oft auch gegen höhere Gehälter in traditionellen, klimaschädlichen Branchen. Ihr investiert eure Lebenszeit in eine bessere Welt.
Ihr fordert Transparenz von Unternehmen
Woher kommt das T-Shirt? Unter welchen Bedingungen wurde es hergestellt? Junge Konsumenten hinterfragen Markenversprechen brutal kritisch. Ihr seid weniger loyal gegenüber etablierten Marken und zwingt Konzerne durch euer Kaufverhalten und eure konsequente Kritik zu mehr Offenheit und echten nachhaltigen Praktiken. Ihr seid die besseren Wächter der Wirtschaft.
Ihr integriert Secondhand und Upcycling in den Mainstream
Endlich ist gebraucht wieder cool! Vintage-Mode, Flohmärkte und Tauschbörsen sind nicht länger nur eine Notlösung. Besonders die Gen Z hat das "Pre-Loved"-Konzept in ihren Alltag geholt und damit gezeigt, dass nachhaltiges Konsumieren ästhetisch und gesellschaftlich attraktiv sein kann.
Weg vom muffigen Second-Hand-Image, hin zum stylischen, bewussten Einkauf – eine Lektion, die wir uns leicht abschauen können!
Ihr lebt Ernährungsvielfalt und reduzieren Fleischkonsum
Die Umstellung auf pflanzenbasierte Ernährung ist unter jungen Menschen deutlich weiter verbreitet als in älteren Jahrgängen. Ob vegan, vegetarisch oder flexitarisch: Euch ist der massive CO₂-Fußabdruck der Fleischproduktion bewusst, und ihr setzt dieses Wissen konsequenter in die Tat um.
Die alten Gewohnheiten in der Küche werden von euch ganz einfach, lecker und zukunftsfähig aufgebrochen. Wobei natürlich auch einige alte, traditionelle Gerichte extrem nachhaltig, saisonal und regional sind und weiter Bestand haben werden.
Ihr setzt soziale und ökologische Gerechtigkeit gleich
Für die jüngere Generation ist es selbstverständlich, dass Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit untrennbar miteinander verbunden sind. Ihr blickt über den eigenen Tellerrand hinaus und betont, dass die Klimakrise die Ärmsten der Welt am härtesten trifft.
Dieser ganzheitliche Ansatz ist das, was so manchen Debatten der älteren Altersgruppen fehlt. Ihr bringt die notwendige ethische Tiefe in die Diskussion.
