Thailand: Tierschützer vermelden Erfolg beim Schutz von Meeresschildkröten
Meeresschildkröten ziehen eigentlich große Sympathien auf sich, doch ihr Schutz lässt zu wünschen übrig. Immer wieder verfangen sich die Tiere in Fischernetzen oder verschlucken Plastikmüll, weil sie ihn mit Nahrung verwechseln. Manche verenden daraufhin qualvoll.
Hinzukommt der zunehmende Lebensraumverlust: An Stränden, wo Meeresschildkröten teils seit Generationen ihre Eier ablegen, wird plötzlich ein Hotel gebaut oder Tourist:innen haben sich breitgemacht. Und auch der Klimawandel und die damit einhergehenden Veränderungen in den Ozeanen machen den Meeresschildkröten zu schaffen.
Mancherorts erholen sich die Bestände zwar, doch nicht alle Populationen sind stabil. Deswegen ist für Tierschützer:innen jedes unbeschädigte Nest ein Grund zur Freude. Und genau so eines haben Ranger am Montag auf der thailändischen Insel Miang entdeckt.
Miang Island: Ranger entdecken unversehrtes Nest
Um 7 Uhr morgens sahen die Tierschützer Spuren am Strand, die wohl nur von einer Meeresschildkröte stammen konnten, berichtet "Der Farang". Am Ende fanden die Mitarbeitenden des Nationalparks Mu Ko Similan tatsächlich ein Nest, in dem 75 unversehrte Eier lagen.
Allerdings hatte sich die Meeresschildkröte einen eher ungünstigen Ort für ihr Gelege ausgesucht. "Der Farang" zufolge hätte das Nest nämlich bei einer Flut überschwemmt werden können. Deshalb haben die Ranger entschieden, die Eier an einen anderen Ort zu bringen, wo die Jungtiere bessere Überlebenschancen haben.
"Das Nest dürfte Mitte Dezember 2025 schlüpfen", erklärte Siriwat Suebsai, der Leiter des Nationalparks, dem Bericht zufolge. Die Ranger würden den Brutplatz nun weiter überwachen.
Egal, wie viele kleine Schildkröten am Ende schlüpfen, Siriwat Suebsai scheint die Entdeckung schon jetzt als Erfolg zu verbuchen: "Der Fund auf der Insel Miang zeigt, dass die Natur im Similan-Archipel in gutem Zustand ist und die Schutzmaßnahmen des Nationalparks erfolgreich greifen".
Es wird vermutet, dass die Eier von einer Grünen Meeresschildkröte stammen, die lange auch als Suppenschildkröte bekannt war. Vor allem im 19. und 20. Jahrhundert wurden die Tiere nämlich gejagt und ihr Fleisch in einer Suppe gekocht. Diese Tradition ist heute allerdings weit weniger verbreitet.
Suebasi betont, dass der Nationalpark die Brutgebiete weiter streng überwachen und schützen werde. So will man die Fortpflanzung der Tiere sichern, die so wichtig für das marine Ökosystem seien.
Die Organisation "Andaman Turtle Watch" erklärt auf Facebook, dass es sich bei dem Fund um den ersten in der aktuellen Nistzeit handelt.
In den kommenden Wochen werden also wohl noch mehr Schildkröten an Land gehen, um ihre Eier zu legen. Die Organisation ruft deshalb dazu auf, Sichtungen auf Fotos festzuhalten und an "Andaman Turtle Watch" zu senden. Das helfe dabei, die Entwicklung der Bestände noch besser zu verstehen.