Sensationsfund: Forscher entdecken zwei neue Tierarten in der Tiefsee
Die Tiefsee gilt als eines der letzten großen Rätsel unseres Planeten – ein Ort, an dem sich Evolution und Anpassung in ihren extremen Formen zeigen. Während an Land beinahe jeder Winkel kartiert ist, birgt das dunkle Reich der Meere noch immer Geheimnisse, die Wissenschaftler:innen in Staunen versetzen.
In diesen Tiefen existieren Lebewesen, die sich scheinbar jeder Logik entziehen. Sie leuchten, obwohl kein Licht vorhanden ist, sie überleben unter Bedingungen, die sonst kein Leben zulassen würden, und sie wirken, als stammten sie aus einer anderen Welt.
Immer wieder gelingt es Forschenden, in dieser verborgenen Welt auf bisher unbekannte Arten zu stoßen, die in der Tiefe bemerkenswerte Überlebensstrategien entwickelt haben. Das macht sich gerade in Australien bemerkbar. Der Kontinent gilt (noch) als wahrer Hotspot für Biodiversität, immer wieder werden neue Arten entdeckt.
Australien: Forscher finden neue Tierarten in der Tiefsee
Vor gut drei Jahren begaben sich Wissenschaftler:innen der Agentur CSIRO daher auf eine Forschungsreise an der Westküste Australiens. Dabei konnten sie Hunderte Tierarten dokumentieren und mindestens 20 neue Arten definieren.
So beobachteten die Wissenschaftler:innen auch eine neue Art der Porzellankrabbe. Die kleine Krabbenart unterscheidet sich von der gewöhnlichen Krabbe hauptsächlich dadurch, dass ihr viertes Beinpaar verkürzt ist. Die Porzellankrabben wurden in Australien gut 122 Meter unter dem Meeresspiegel gefunden.
"Sie ernähren sich von Plankton, indem sie angepasste Mundwerkzeuge mit langen Haaren verwenden, um das Wasser nach kleinen Nahrungsstücken wie Plankton abzusuchen, anstatt die Nahrung mit der für Krabben typischen Methode zu greifen und zu zwicken", erklärt Dr. Andrew Hosie, ein Experte vom Western Australian Museum der BBC.
Eine weitere Neuentdeckung aus der Tiefsee war der westaustralische Laternenhai, den die Forschenden in mehr als 600 Metern Tiefe fanden. Erstmals konnte diese Art dokumentiert werden. Der Laternenhai wird bis zu 40 cm lang und kann an seinem leuchtenden Bauch erkannt werden.
"Laternenhaie sind biolumineszent, das heißt, ihr Licht wird von Leuchtorganen an ihrem Bauch und ihren Flanken erzeugt, daher kommt auch ihr gebräuchlicher Name", erklärt der Wissenschaftler Dr. Will White.
Die Expert:innen des CSIRO vermuten, dass noch Hunderte weitere neue Arten in der Tiefsee von Australien verborgen liegen und sie einige bei ihrer Forschungsreise auch schon gesehen haben. Für eine offizielle Beschreibung müssen sie aber zunächst deren Einzigartigkeit beweisen.