Burger King plant große Veränderung in Österreich: Kaffee soll nachhaltiger werden
Es ist nicht lange her, da hat das Image des Fast-Food-Riesen Burger Kings ordentlich gelitten. Das Team rund um den Investigativ-Reporter Günter Wallraff deckte 2022 erschreckende Hygienemängel in mehreren deutschen Filialen auf. Zudem berichteten sie von einer hohen Belastung der Mitarbeitenden sowie dem Verkauf abgelaufener Lebensmittel.
Auch bei den veganen Produkten deckte die RTL-Produktion Mängel auf. Einige tierfreie Pattys wurden demnach bei der Zubereitung nicht strikt von Fleischprodukten getrennt. Dabei wirbt Burger King offensiv mit seinem veganen Sortiment; das Unternehmen startete unter anderem die Kampagne "Normal oder mit Fleisch?".
Zwischenzeitlich teilte Burger King auch gegen den Erzrivalen McDonald's aus. Als der nämlich 2023 zwei vegane Produkte einführte, konnte Burger King seinen veganen Kund:innen schon deutlich mehr bieten. Seit 2022 gibt es nach Unternehmensangaben fast alle Produkte auch als Plant-based-Version.
Seit 2024 biete man die veganen Gerichte alle günstiger an als die Fleisch-Varianten, heißt es auf der Website. Und nun will der Fast-Food-Riese (zumindest in Österreich) noch einen Schritt weitergehen.
Burger King Österreich verbannt Kuhmilch aus Filialen
Dort hat das Unternehmen nämlich angekündigt, bei den Heißgetränken eine große Veränderung vorzunehmen. Künftig wird beim Kaffee nur noch Hafermilch von Oatly eingesetzt. Kaffee mit Kuhmilch ist damit bei Burger King Österreich Geschichte.
Oatly gelte weltweit als Vorreiter für pflanzenbasierte Milchalternativen und bringe mit dem Haferdrink Baristamatic ein Produkt auf den Markt, das speziell für die Lebensmittel- und Gastrobranche entwickelt wurde, heißt es in einer Mitteilung. Das Unternehmen verspricht "vollmundigen Kaffeegenuss ohne Kompromisse".
"Dieser Schritt zeigt, dass Pflanzendrinks längst nicht mehr nur eine Option sind, sondern der neue Standard werden können", erklärt Roland Griesebner, Geschäftsführer Oatly DACH & Polen. Für Burger King sei die Umstellung des Kaffeeangebots ein "Meilenstein"; man wolle den Gästen weiterhin klimafreundlichere Alternativen bieten und zeigen: "Nachhaltiger Genuss und großartiger Geschmack schließen einander nicht aus".
Zur Wahrheit gehört aber auch: Burger King verkauft weltweit jedes Jahr allein 1,3 Milliarden Whopper. Der ikonische Burger und Aushängeschild des Unternehmens besteht neben Brot, Salat, Tomaten und Gürkchen vor allem aus Rindfleisch. Und das ist bekanntermaßen weder klimafreundlich noch vegan.
Böse Zungen würden behaupten, dass das Fast-Food-Unternehmen mit seiner Hafermilch-Offensive nun Greenwashing betreibt, sich also nachhaltiger darstellt, als es eigentlich ist. Zumal die Anzahl an Kund:innen, die für einen Kaffee zu Burger King gehen, wohl überschaubar ist.
Doch dass die Entscheidung eine gewisse Signalwirkung in der Branche hat, lässt sich wohl nicht bestreiten. Mal schauen, ob McDonald's bald mit einer eigenen Nachhaltigkeitsidee nachzieht.