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Vögel im Winter füttern: Nabu warnt vor Meisenknödeln im Netz

Blaumeise Parus caeruleus hängt an einem Meisenknödel, Vogelfütterung im Winter, Schleswig-Holstein, Deutschland, Europa *** Blue Tit Parus caeruleus Hangs to a Fat balls, Bird feeding at Winter, Schl ...
Der Inhalt ist schmackhaft, aber die Verpackung ist mitunter gefährlich.Bild: justus de cuveland / imago images
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Vögel im Winter füttern: Nabu warnt vor Meisenknödeln im Netz

Im Winter hängen viele Menschen Meisenknödel in ihren Garten, um den heimischen Vögeln zu helfen. Doch in einigen Fällen schadet man den Tieren damit, warnt der Nabu. Worauf Vogel-Fans achten sollten.
10.11.2025, 15:5310.11.2025, 15:53

Wer im November durch den Supermarkt schlendert, findet nicht nur eine Menge Lebkuchen, Spekulatius und andere weihnachtliche Leckereien. Auch Vogelfutter und Meisenknödel stapeln sich mitunter in den Supermarktregalen. Denn im Winter haben es Amsel, Meise und Sperling schwer, Nahrung zu finden; Insekten und Samen sind oft Mangelware.

Deswegen kommt vielen Vögeln ein Meisenknödel gerade gelegen: Die Mischung aus Fett, Körnern und Nüssen liefert ihnen während der harten Wintermonate wichtige Kalorien, Eiweiß und Mineralstoffe. Kein Wunder, dass viele Menschen im Supermarkt deswegen zu dem Vogelfutter in Knödelform greifen. Doch dass sie den Tieren damit unter Umständen keinen Gefallen tun, wissen einige gar nicht.

Meisenknödel in Netzen können zur Todesfalle werden

Alle Jahre wieder warnt der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) nämlich, dass die gängigen Meisenknödel in Plastiknetzen eine ernsthafte Gefahr darstellen. Denn: "Die Vögel verheddern und verletzen sich zu häufig darin". Gerade unerfahrene Jungvögel bleiben immer wieder in den feinen Kunststoffmaschen hängen. Besonders, wenn sie hektisch auffliegen, kann das zu Verletzungen oder Brüchen führen.

Manche sterben sogar, weil sie sich nicht mehr eigenständig aus dem Netz befreien können. So kann die gut gemeinte Überlebenshilfe zur Todesfalle werden.

Doch nicht nur für kleine Vögel wie Finken und Meisen stellen die Netze eine Gefahr dar. Krähen und Möwen schnappen sich mitunter einen ganzen Meisenknödel und verschlucken dabei Teile des Plastiknetzes. Wenn diese sich in der Speiseröhre oder im Verdauungstrakt der Tiere festsetzen, kann das schwere Folgen haben.

Das gilt natürlich auch für Mäuse und andere Nager, die in den Zweigen herumklettern oder sich über heruntergefallene Meisenknödel hermachen.

Auch bei anderem Vogelfutter sollte man sich gut informieren

Für den Nabu ist deshalb klar: Plastiknetze sind tabu. Wer den heimischen Vögeln im Winter wirklich helfen will, kann Meisenknödel selbst herstellen. Manche füllen beispielsweise eine Fett-Nuss-Mischung in einen kleinen Tontopf und stecken abschließend noch einen längeren Zweig hinein, der den Vögeln als Landeplatz dient. Daran lässt sich dann auch eine Schnur anbringen, mit der man den Vogelsnack im Garten aufhängen kann.

Von billigem Vogelfutter aus dem Supermarkt rät der Nabu indes ab, denn das sei oft mit Weizenkörnern gestreckt. "Diese werden von den Vögeln erst dann gefressen, wenn alle anderen Samen aufgebraucht sind. Dies führt daher zu großen Mengen ungenutzten Vogelfutters am Boden", heißt es auf der Nabu-Website.

Außerdem besteht die Gefahr, dass in den billigen Vogelfutter-Packungen Samen von Pflanzen stecken, die hier gar nicht heimisch sind. So trägt man unter Umständen (unbewusst) zur Ausbreitung invasiver Arten bei, mahnt die Naturschutzorganisation.

Hinzukommt, dass die Samen und Körner teils aus der konventionellen Landwirtschaft stammen, die viele unserer Feldvögel gefährden. Aus Sicht des Nabus sollte man deshalb entweder zu Vogelfutter aus biologischem Anbau greifen oder den Garten – wenn vorhanden – so gestalten, dass Amsel, Fink und Meise auch im Winter noch ein wenig Nahrung finden.

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