Nachhaltigkeit
Gute Nachricht

Balkon & Garten: Das brauchen deine Pflanzen bei der plötzlichen Sommerhitze

Woman waters plants on her balcony garden in flat. Take care of small garden on terrace in summer city. Planting flowers on window shelf. Concept summer or spring, gardening hobby
Richtiges Gießen ist für Pflanzen bei der starken Hitze das Wichtigste.
Bild: iStockphoto / DeRepente
Gute Nachricht

"Niemals tagsüber gießen": Das brauchen deine Pflanzen bei der plötzlichen Sommerhitze

21.06.2021, 16:39
Mehr «Nachhaltigkeit»

In den letzten Wochen sind die Temperaturen in Deutschland immer weiter angestiegen – die Hitzewelle mit bis zu 38 Grad macht nicht nur uns Menschen zu schaffen, sondern auch unseren Pflanzen, die wir mühevoll das ganze Jahr über umsorgen. Was unsere grünen Freunde auf dem Balkon und im Garten jetzt brauchen und welche Fehler man beim Gießen besser vermeidet, verraten wir euch jetzt.

Der beste Zeitpunkt fürs Gießen

Den größten Gefallen tut man seinen Pflanzen, wenn man ihnen morgens, direkt nach dem Aufstehen, eine große Ladung Wasser gibt. Abends ist der Boden nämlich oft noch zu heiß, sodass das Wasser direkt wieder verdunstet.

Wer eine Bewässerungsanlage mit Zeitschaltuhr besitzt, sollte sie so einstellen, dass nachts zwischen drei und vier gegossen wird. Das rät Jürgen Herrmannsdörfer vom Bundesverband Einzelhandelsgärtner bei Berlin.de. Er sagt, der Boden sei zu dieser Uhrzeit am kühlsten und das Gießwasser verdunste nur minimal.

Das betont auch Peter Bartos vom Gartencenter "Der Holländer" gegenüber watson: "Niemals tagsüber gießen. Bei Hitze verdunsten bis zu 80 Prozent des Wassers", so der Gartenbautechniker.

Auch auf die Menge kommt es an

Man sollte nicht zu sparsam mit dem Wasser sein: für die meisten Pflanzen ist es besser, seltener, aber dafür mehr Wasser zu bekommen, als immer nur ein bisschen. Trotzdem kommen Hobbygärtnerinnen und -gärtner um das tägliche Gießen in der Sommerhitze kaum herum. "Vor allem Gehölze, beispielsweise Hecken, sollten lieber zwei bis dreimal die Woche richtig durchnässt werden, statt jeden Tag nur ein bisschen zu gießen. Der Boden muss sich vollsaugen können", erklärt Bartos.

Ob die Pflanzen tatsächlich Feuchtigkeit benötigen, sollte mit dem Finger geprüft werden: Wenn die Erde trocken ist, oder sogar rissig aussieht, besteht Wassermangel. Färben sich die Blattspitzen hingegen gelb, wurde zu viel gegossen. Dann sollte man die Pflanze einen Tag lang in Ruhe lassen.

Blätter sollten trocken bleiben

Durstige Pflanzen nehmen Wasser über ihre Wurzeln auf, deswegen ist es wichtig, dass die Erde durchnässt ist – nicht nur die Oberfläche. Bei den Blättern hingegen ist Vorsicht geboten: wenn sich auf ihnen Wassertropfen lagern, fungieren diese schnell als Brennglas und die Blätter sind hinüber. Deswegen ist es wichtig, die Erde feucht, die Blätter aber trocken zu halten.

Auch nach Gewittern sollten Gärtnerinnen und Gärtner nochmal die Wasserkanne in die Hand nehmen: denn oft befeuchtet der Regen nur die Oberflächen.

Automatische Bewässerung während des Urlaubs

Wer in den Sommermonaten eine Reise antritt, kann Nachbarn oder Freundinnen fragen, ob sie sich um das regelmäßige Gießen kümmert, während man selbst nicht zu Hause ist. Wer diese Aufgabe niemandem zutrauen kann oder möchte, dem ist mit einer einfachen Konstruktion geholfen.

Angepasst an die Größe des Pflanzentopfs kann man eine oder mehrere mit Wasser gefüllte Plastikflaschen mit der Öffnung nach unten in die Erde stecken. Durch kleine Löcher im Deckel sickert das Wasser nach und nach heraus und versorgt die Pflanzen. Für kleine Pflanzen reicht es oft schon, einen Faden mit dem einen Ende in einen Eimer mit Wasser und mit dem anderen Ende in die Blumenerde zu hängen – so kann sich die Pflanze selbst mit Wasser versorgen.

(sb/jj)

Deutsche Post: Änderung bei der Briefzustellung zum Wohle der Umwelt

Die Klimakrise zwingt uns, unseren Alltag radikal zu überdenken und unsere bisherigen Verhaltensweisen anzupassen. Machen wir das nicht, ist die Erderwärmung nicht mehr zu stoppen, warnen Expert:innen und Aktivist:innen seit Jahren.

Zur Story