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"Bachelor in Paradise": Kandidat outet sich als homosexuell – "Ist nicht meins"

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Bild: RTL/watson
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"Ist nicht meins": Kandidat outet sich bei "Bachelor in Paradise" als homosexuell

Ein Coming-Out vor laufender Kamera.
08.10.2019, 12:5909.10.2019, 10:48
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Zwar leben wir im Jahr 2019, doch das Konzept der Dating-Shows à la "Bachelor/-ette" und "Love Island" könnte traditioneller kaum sein: Heterosexuelle suchen unter anderen Heterosexuellen die große Liebe. Umso überraschender kommt das Coming-Out des aktuellen "Bachelor in Paradise"-Kandidaten Rafi Rachek.

Rafi kennen Dating-Show-Fans bereits aus "Die Bachelorette": 2018 versuchte der 29-Jährige, Nadine Kleins Herz für sich zu gewinnen und sorgte für einen Skandal im Teilnehmer-Haus, weil er es wagte, der Bachelorette einen Schulterkuss zu geben. Für den Sieg reichte es letztlich nicht – doch ist für "Bachelor/-ette"-Teilnehmer mit der letzten Rose häufig noch nicht alles vorbei, gibt es schließlich seit letztem Jahr "Bachelor in Paradise", das Auffangbecken für Ex-Kandidaten der Rosenshow.

Diese "Reste-Rampe" (lieb gemeint) lockt mit weiteren Chancen, doch noch die große TV-Liebe zu finden. Eine Hoffnung, die wohl auch Rafi Rachek hegte – bis er nach einigen Überlegungen zu dem Entschluss kam, sich in der ersten Nacht der Rosen der neuen Staffel als homosexuell zu outen.

Im Interview mit RTL erklärte er, wie es dazu kam:

"Die anderen haben sich gedatet, die haben irgendwie Spaß gehabt, und ich hab irgendwie mich gefragt: 'Bist du eigentlich glücklich?' Ich hab einfach gemerkt, dass es eigentlich nicht meins ist und dass ich einfach nicht glücklich bin und dass [...] die anderen das Recht haben, zu erfahren, was los ist. Ich kann jetzt nicht einen Abgang machen, ohne es zu begründen."
rafi rachek gegenüber rtl

Die Erkenntnis kam ihm also erst während der Dreharbeiten zu "Bachelor in Paradise" und bewegte ihn dazu, seine Teilnahme an der Show frühzeitig – schon nach der ersten Sendung – freiwillig zu beenden. Vor laufender Kamera erklärte er den anderen Kandidaten seine Entscheidung. Die Dreharbeiten liegen nun schon einige Wochen zurück – was Rafi Zeit gab, sein Coming-Out zu verarbeiten.

Die Begriffe Coming-Out und Outing werden häufig synonym verwendet, wenn vom Öffentlichmachen von Homosexualität die Rede ist. Doch ein "Outing" bezeichnet ein unfreiwilliges Öffentlichmachen durch jemand anderen - ein Outing geschieht also fremdbestimmt. Das Coming-Out wird dagegen vom Betreffenden bewusst gewählt.

Im Interview äußert er seine Hoffnung, dadurch andere zu ermutigen:

"Ich bereue meinen Schritt auf keinen Fall. Ich wünsche mir für meine Zukunft, dass ich öffentlich drüber sprechen kann, anderen Mut machen kann, denen es vielleicht schlechter geht als mir. Denn ich weiß, wie das ist. [...] Ich finde, jeder hat das Recht, so zu sein, wie er ist, und sein Leben zu genießen. Man muss nicht für die anderen leben. Man lebt für sich und man lebt nur einmal."
rafi rachek gegenüber rtl

Nach seiner Teilnahme an "Die Bachelorette" 2018...

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Bild: RTL

... dürften sich viele Zuschauer und Ex-Konkurrenten die Frage stellen, wieso er sich nun erst in einer zweiten Dating-Show outet. Rafi sei allerdings schon bei "Die Bachelorette" und auch jetzt bei "Bachelor in Paradise" selbst davon überzeugt gewesen, eine Partnerin finden zu wollen:

"Ich glaube, vorher war immer die Angst da, oder ich wollte es mir einfach nicht eingestehen. Ich hab mir einfach was vorgemacht."
rafi rachek gegenüber rtl

Sein Mut zur Ehrlichkeit im TV ist sicherlich bewundernswert – und zeigt auf, dass es Deutschland an nicht exklusiv heterosexuellen Dating-Shows mangelt. Allerdings nicht mehr lange: Ab November startet auf TVNOW mit "Prince Charming" die erste deutsche Gay-Dating-Show. Und da aller guten Dinge bekanntlich drei sind, sucht Rafi ja dort vielleicht nächstes Jahr zum dritten Mal sein Liebesglück...?

Rafis vorzeitigen Ausstieg und seine emotionale Erklärung an seine Mit-Kandidaten gibt es am Dienstag um 20:15 Uhr bei "Bachelor in Paradise" auf RTL zu sehen.

(ek)

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