Steve Bannon ist eine der einflussreichsten Stimmen der Neuen Rechten.Bild: ap / Eduardo Munoz Alvarez
USA
Unmittelbar vor dem Ende seiner Amtszeit
als US-Präsident hat Donald Trump Medienberichten zufolge seinen
einstigen Chefstrategen Steve Bannon begnadigt. Das berichteten die
"New York Times" und die "Washington Post" in der Nacht zum Mittwoch
(Ortszeit) unter Berufung auf Mitarbeiter des Weißen Hauses. Eine
offizielle Bestätigung aus dem Weißen Haus lag zunächst nicht vor.
Der Sender CNN hatte zuvor gemeldet, Trump habe in den letzten
Stunden seiner Amtszeit die Entscheidung getroffen, Bannon zu
begnadigen.
Bannon war 2016 zu Trumps Team gestoßen und übernahm die Leitung
des Wahlkampfs. Dem 67-Jährigen wird ein maßgeblicher Anteil am
damals überraschenden Erfolg Trumps zugeschrieben. Nach dem Wahlsieg
wurde Bannon Trumps Chefstratege, musste aber 2017 seinen Hut nehmen.
Kritiker werfen Trump vor, vom Begnadigungsbefugnis insbesondere für
ihm nahe stehende Personen Gebrauch gemacht zu haben. Kurz vor
Weihnachten hatte er bereits mehrere loyale Weggefährten begnadigt,
darunter den einstigen Leiter seines Wahlkampfteams, Paul
Manafort.
Vordenker der Neuen Rechten
Bannon ist Mitgründer der Internetplattform "Breitbart" und
gilt als eine der wichtigsten Figuren der Neuen Rechten weltweit. Er war im Sommer festgenommen worden wegen Vorwürfen,
Geld aus einer Online-Spendenaktion für den Bau einer Mauer zu Mexiko
abgezweigt zu haben. Bannon plädierte auf nicht schuldig und wurde
gegen Kaution freigelassen. Er stellt sich als Opfer politischer
Verfolgung dar. Das Gerichtsverfahren in dem Fall sollte im Mai 2021
beginnen.
(om/dpa)
Vier Jahre lang war Donald Trump einer der mächtigsten Männer der Welt: der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Ein Amt, dass er in diesem Jahr erneut anstrebt. So wie es aussieht, stehen die Chancen für den Republikaner nicht schlecht. Und das, obwohl sich Trump diversen Strafprozessen stellen muss.