Die Online-Plattform Ebay und der Online-Bezahldienst Paypal gehen künftig getrennte Wege.
16 Jahre lang hat der Internet-Gigant Ebay eng mit dem von Elon Musk gegründeten Zahlungsanbieter zusammengearbeitet. Bis 2014 hatte Paypal sogar zum Ebay-Konzern gehört.
Doch von nun an möchte Ebay den End-to-End-Zahlungsprozess selbst durchführen. Die exklusive Vereinbarung beider Unternehmen wird jetzt aufgelöst.
Statt auf Paypal greift Ebay in Zukunft auf den niederländischen Konzern Adyen zurück. In Deutschland ist das Unternehmen vor allem unter dem Namen "Sofort" bekannt.
Die größte Änderung für Ebay-Nutzer: Neukunden brauchen künftig kein Paypal-Konto mehr, um etwas bestellen zu können.
Von der Umstellung profitieren zum einen regelmäßige Bestseller, die lieber anders zahlen wollen. Der Bestellprozess soll demnach vereinfacht werden und eine direkte Zahlung via Mastercard, Visa, per Bank-Überweisung, auf Rechnung, mit Gutscheinkarten, Apple Pay oder Google Pay möglich machen. Die Umsetzung soll bis spätestens Ende 2020 erfolgen.
Schon jetzt ist die Überweisung per Lastschriftverfahren möglich. Auch Paypal soll jedoch als Zahlungsmethode verfügbar bleiben.
Andererseits nutzt die Umstellung auch den Händlern, die Produkte über Ebay verkaufen. Demnach sinkt die Servicepauschale, wodurch mehr Einnahmen übrig bleiben.
Der Ebay-Käuferschutz, der vor Betrügern schützen soll und Schäden ersetzt, soll indes bestehen bleiben. Er gilt bisher auf Bestellungen, die mit Kreditkarte, Überweisung oder PayPal getätigt wurden.
Obwohl auch Paypal in der Vergangenheit von Sicherheitslücken betroffen war, gilt der Bezahldienst als vergleichsweise sicher. Die Zahlung mit Lastschrift oder Kreditkarte dagegen bietet mehr Möglichkeiten für Hacker, sensible Daten abzufangen.
Nur die wenigsten Händler bieten bei Ebay an, erst beim Erhalten der Ware zu zahlen, wenn die Zustellung stattfindet. Eine Kreditkartenzahlung setzt voraus, dass man bereit ist, seine Daten dem Verkäufer zur Verfügung zu stellen. Das birgt die Gefahr, dass es Hackern leichter gelingt, sich zu diesen Daten Zugang zu verschaffen.
Was Paypal im Gegensatz dazu so sicher macht, ist die Geschlossenheit des Systems, wie der "Bayerische Rundfunk" berichtet. Die Sicherheit von Paypal-Nutzern ist vor allem dann gefährdet, wenn sie ihr Konto beispielsweise mit Google Pay verlinken.
Anmerkung: In einer vorherigen Version dieses Artikels hieß es, dass Nutzer bei Ebay künftig nicht mehr mit Paypal zahlen können. Das ist nicht korrekt. Wir bitten, diesen Fehler zu entschuldigen.
(vdv)