Sex ist schön. Sex ist aber auch schwer.
Schwer, weil beim Sex nicht einfach nur Körper unbeschwert Dinge tun, sondern weil sich Köpfe so verdammt schwer ausschalten lassen. Und in unseren Köpfen überwintern nicht nur Ängste und Sorgen (Hallo, Bauch einziehen), da nisten sich auch Mythen ein, die unsere Lust nachhaltig ausbremsen können.
Bei einem dieser Mythen geht es um das Jungfernhäutchen.
Das Jungfernhäutchen ist, orientiert man sich an diversen Internet-Foren oder "Stille Post" aus der Sportumkleide, entweder eine feste Hautschicht oder eine mit ein wenig Beherztheit zu ploppende Folie:
Wer mit diesem Mythos aufgewachsen ist, eine Vagina hat und Sex mit einem Penis haben will, die muss daher beim ersten Mal einkalkulieren, dass es dann "unten" reißt, kaputt geht und blutet.
In Konsequenz wird das erste Mal von allen (!) Beteiligten wohl eher mit Angespanntheit erwartet – und wer angespannt ist, der hat keinen schönen Sex. Denn dabei ist Entspannung mindestens genauso wichtig.
Dabei ließe sich diese Angespanntheit durch ein bisschen Aufklärung schon nehmen:
Das, was wir gemeinhin Jungfernhäutchen nennen, wird in der Fachsprache als Hymen oder Korona ("Krone") bezeichnet. Dabei handelt es sich um eine Hautfalte, die den Eingang zur Vagina umringt. Die kann dünn sein, oder dick, straff oder dehnbar. Sie ist in jedem Fall KEINE Folie, die die Vagina abdichtet wie der goldene Verschluß eines Nutella-Glases.
Die Gynäkologin Sheila de Liz schreibt:
Daher ist eine ausbleibende Blutung beim ersten penetrativen Sex auch kein Beweis für "Jungfräulichkeit" – die Hälfte aller Frauen und Mädchen blutet beim ersten Mal nämlich überhaupt nicht. Der Grund hierfür ist ganz simpel: Das Hymen, oder die Korona ist bei jeder nunmal anders geformt.
Grund genug, sich zu entspannen. Denn wie gesagt: Sex ist schön ...