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Gastronomie: Bar in Berlin erwägt drastischen Schritt bei Reservierung

ARCHIV - 19.12.2006, Hessen, Frankfurt\Main: Ein Mann sitzt in einer Kneipe in Frankfurt am Main vor einem bunt beleuchtetem Regal an der Bar (Foto mit Zoomeffekt). In der Silvesternacht wird viel gef ...
Ein Berliner Barbesitzer hat einen besorgniserregenden Trend beobachtet.Bild: dpa / Tobias Hase
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"No show" bei Reservierung: Bar in Berlin erwägt drastischen Schritt

21.01.2024, 10:27
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Es gibt Dinge, die gehören sich einfach nicht. Jemanden nicht ausreden lassen, zum Beispiel, oder sich nicht vorzustellen. Auch nicht abzusagen, wenn man verabredet war, ist unhöflich. Passiert das unter Freund:innen oder Bekannten, hält sich der Schaden meist in Grenzen, im geschäftlichen Kontext ist das jedoch anders.

Wer etwa in einem Restaurant oder in einer Bar reserviert und dann ohne abzusagen nicht erscheint, richtet in vielen Fällen großen Schaden an. Gerade jetzt, wo viele Gastronomie-Betriebe durch die Wiedererhöhung der Mehrwertsteuer ohnehin existenziell bedroht sind.

Eine Berliner Bar leidet besonders unter solchen "No show"-Reservierungen. Ganze 80 Prozent der Reservierungen werden aktuell nicht wahrgenommen, erzählt der Betreiber gegenüber watson. Er warnt vor einem besorgniserregenden Trend – und droht mit einem drastischen Schritt.

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Berlin: Falsche Reservierungen schaden bekannter Bar massiv

In Berlin-Neukölln ist die Bar "Schloss Neuschweinsteiger" eine echte Instanz. Ob für Karaoke oder einfach einen lustigen Bar-Abend, das "Neuschweinsteiger" in unmittelbarer Nähe zum U-Bahnhof Hermannstraße zieht seit Jahren viele Gäste an.

Seit einigen Wochen hat sich jedoch die Unsitte eingeschlichen, dass viele Menschen ihre Reservierung platzen lassen – und die Bar auf ihren Kosten sitzen bleibt. Von den rund 120 Reservierungen, die sie im "Schloss" seit Anfang Dezember hatten, seien vielleicht 30 erschienen, erzählt Inhaber UIf Bock im Gespräch mit watson.

Es sind vor allem große Gruppen, die bei ihm reservieren, was eine Absage umso ärgerlicher mache. "Wenn sich eine 25er-Gruppe anmeldet, stellen wir im Vorfeld mehr Ware und mehr Personal zur Verfügung. Und wenn die dann nicht kommt, war das umsonst und die Kosten bleiben an uns hängen", erklärt der Barbesitzer.

Außerdem, sagt er, müsse man anderen Gästen absagen, um die reservierten Plätze freizuhalten. Ein Nichterscheinen sei somit doppelt ärgerlich für die Bar.

Berlin: Bar erwägt strikte Maßnahme gegen "No show"-Reservierungen

Um dem Problem Herr zu werden, spielt Ulf Bock mit dem Gedanken, bei der Online-Reservierung ein Pflichtfeld zur Angabe der Kontonummer einzuführen. Auf diesem Weg könnte die Bar eine Aufwandsentschädigung abbuchen, wenn die Gäste trotz Reservierung nicht erscheinen. "Ich war immer dagegen, aber mittlerweile bin ich dabei, umzudenken", erklärt der Berliner Gastronom.

Die Höhe einer solchen Entschädigung will Ulf Bock noch nicht endgültig festlegen. Denkbar wären zum Beispiel 10 Euro pro Person, wenn diese sich nicht mindestens 24 Stunden vorher abmelden, sagt er. Seine dringende Bitte: "Ich bitte euch, storniert eure Reservierungen, damit alle wissen, dass wieder Kapazitäten frei sind."

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