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Kaufland: Supermarktkette will gegen Preiserhöhung auf Tampons und Binden kämpfen

Tampon in hand of blonde woman
Viele Frauen nutzen Tampons oder Binden. Sie sollte eine Mehrwertsteuersenkung entlasten. Daraus scheint jetzt nichts zu werden, dem Markt sei dank.Bild: iStockphoto
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Trotz Steuersenkung: Tampons werden wieder teurer

19.01.2020, 08:2519.01.2020, 17:01
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Letztes Jahr im Oktober, da sah es so aus als wäre Deutschland ein bisschen gerechter geworden. Finanzminister Olaf Scholz hatte verkündet, dass die Mehrwertsteuer auf Damenhygieneartikel (aka Tampons, Binden) von 19 Prozent auf 7 Prozent sinken wird – was sich in einen respektablen Preisnachlass auf Produkte übersetzt, der ungefähr die Hälfte aller hier lebenden Menschen entlastet. Insbesondere dann, wenn sie finanziell weniger gut aufgestellt sind oder Hartz-IV beziehen.

Die linke Wochenzeitung "Neues Deutschland" jubelte damals: "Die Politik nimmt ernst, was Tausende Menschen seit Jahren fordern. Danke Olaf!" Die großen Drogerieketten zogen mit, bei Rossmann oder DM waren Tampons und Binden fortan billiger zu haben. Ende der Geschichte, die Gerechtigkeit hatte gesiegt.

Von wegen.

Hersteller erhöhen Preise...

Denn wer dachte, Frauen in diesem Land würden nun weniger stark zur Kasse gebeten für Artikel, die sie eben einfach brauchen, der hat die Rechnung ohne den Markt gemacht.

Wie der "Tagesspiegel" nun berichtete, haben zumindest einige Tampon- und Binden-Hersteller kurzerhand die Preise gegenüber dem Handel erhöht. Die Supermarktkette Kaufland etwa bestätigte dem Berliner Blatt: "Wir haben eine Preiserhöhung für Hygieneprodukte erhalten." Nicht nachvollziehbar sei das, lässt sich Kaufland zitieren und kündigt an, über die Preiserhöhung verhandeln zu wollen.

Namentlich nennt der "Tagesspiegel" dabei das Unternehmen Johnson & Johnson, zu denen der Marktführer "ob" gehört. Auf Anfrage habe das Unternehmen mitgeteilt, seine Preise "zum Jahreswechsel" nicht erhöht zu haben, verwies außerdem zuvor darauf, dass der Handel die Endpreise festlege – und nicht der Hersteller.

Zuvor hatte die "Lebensmittelzeitung" ebenfalls berichtet, das Unternehmen wolle höhere Abgabepreise durchsetzen. Zweistellig solle die Erhöhung ausfallen, begründet mit verbesserter Qualität der Produkte. Johnson & Johnson wiegelt ab: Nein, einen Zusammenhang mit der Steuersenkung gebe es nicht.

... und auf Twitter kommt das nicht gut an

Auf Twitter sorgte der Bericht des "Tagesspiegel" für wütende Reaktionen vieler Frauen (und einiger Männer), wie beim Journalisten Jens Clasen:

(pcl)

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