Manipulierte Süßigkeiten an Halloween: Polizei warnt Eltern
Halloween ist die Zeit der Süßigkeiten, Kostüme und Partys. Doch leider ist nicht immer alles so harmlos, wie es auf den ersten Blick scheint. Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland, unter anderen in Bayern und Niedersachsen, mehrere Schokoriegel entdeckt, in denen Metallnadeln versteckt waren.
Die Polizei warnte damals eindringlich: Vor dem Verzehr sollten Eltern die Halloween-Süßigkeiten ihrer Kinder genau überprüfen. Experten raten zudem zu besonderer Vorsicht bei Süßigkeiten von Fremden oder von unbekannten Orten.
Manipulierte Süßigkeiten: Wo und wie oft?
Im Herbst des vergangenen Jahres meldete eine Mutter aus dem oberbayerischen Landkreis Ebersberg einen Schokoriegel mit einer Metallnadel. Ihr vierjähriger Sohn hatte ihn beim "Süßes oder Saures"-Klingeln gesammelt.
Im niedersächsischen Rehden wurde ein ähnlicher Fund gemeldet: Dort entdeckten Kinder beim Öffnen eine Nadel in einem Schokoriegel.
In der Folge riet die Polizei den Eltern, Halloween‑Süßigkeiten ihrer Kinder auf Unversehrtheit und Originalverpackung zu prüfen. Verletzt wurde zum Glück im letzten Jahr dadurch niemand.
Doch auch im Nachbarland Polen sorgten Vorfälle wie diese zur Beunruhigung: Zum Beispiel meldete die Polizei in mehreren Regionen, dass Kinder Süßigkeiten mit Nadeln, Stiften oder Rasierklingen gefunden hatten. Das berichtete der Radiosender "Polskiego Radia".
Ermittlungen: Polizei zweifelt an Großaktion
Die zuständige Polizei in Oberbayern gab im März 2025 laut "BR24" bekannt, dass sie nicht länger von einer größeren Aktion im Fall aus Ebersberg ausgeht. Stattdessen prüfen die Ermittler:innen nun, ob der Fall möglicherweise nur vorgetäuscht wurde.
Die Gründe: Zum einen war die Verpackung des betroffenen Riegels unbeschädigt, ebenso die Glasur, was es sehr unwahrscheinlich macht, dass die Nadel während der Produktion oder unbemerkt von außen eingeführt wurde.
Zum anderen sieht die Polizei aktuell keine Gefahr für die Allgemeinheit an Halloween 2025, zumindest nicht ausgehend von den vorliegenden Hinweisen.
Warum diese Masche Eltern in Alarmbereitschaft versetzt
Trotzdem bleibt die Sorge: Solche Schlagzeilen könnten Nachahmer auf dumme Ideen bringen. Und genau das macht die Situation so heikel, denn schon eine einzige manipulierte Süßigkeit reicht, um großen Schaden anzurichten.
Deshalb raten Expert:innen: Lieber kurz alle Süßigkeiten überprüfen. Das kostet kaum Zeit, kann aber viel verhindern.
In den USA sind solche Vorfälle nicht unüblich, auf Tiktok zeigen besorgte Eltern, wie sie mit Mini-Metalldetektoren ihre Kinder schützen.
Halloween: Tipps der Polizei
Auf Anfrage von watson macht Alexander Groß, Kriminalhauptkommissar des Landeskriminalamt-Bayern, deutlich: Ganz risikofrei ist Halloween nie – Eltern müssen ein Auge auf ihre Kinder haben, sei es bei den Süßigkeiten oder beim Klingeln an (fremden) Türen.
Wichtigste Regel: Nur verpackte Süßigkeiten annehmen und auf unversehrte Verpackung sowie Haltbarkeitsdatum achten. Verdächtige Riegel sofort zur Seite legen und die Polizei informieren – im Notfall sogar den Notruf 112 wählen.
Außerdem ist wichtig:
- Sicherheitsmaßnahmen für Kinder: Die Polizei rät Eltern, dass Kinder niemals alleine auf "Süßes oder Saures"-Touren gehen sollten. Begleitung durch Erwachsene (idealerweise ein Elternteil oder älterer Aufpasser:innen) sorgt für zusätzliche Sicherheit.
- Fremde Häuser: Es wird empfohlen, dass Kinder nicht an völlig fremden oder verlassenen Häusern klingeln. Stattdessen sollten sie zu bekannten Nachbar:innen oder in gut beleuchteten und belebten Gegenden bleiben.
- Gesunder Menschenverstand: Kinder sollten angewiesen werden, niemals Süßigkeiten von Unbekannten zu essen, ohne dass diese vorher von einem Erwachsenen überprüft wurden. Auch sollten keine Süßigkeiten in dunklen oder isolierten Gegenden angenommen werden
- Richtige Straßenwahl: Kinder sollten immer auf gut beleuchteten Straßen bleiben und sicherstellen, dass ihre Eltern wissen, wo sie sich aufhalten.
- Verhalten im Notfall: Es ist wichtig, dass Kinder wissen, wie sie sich im Notfall verhalten sollen – etwa durch das Kontaktieren eines Erwachsenen oder der Polizei, wenn sie sich unsicher fühlen oder in einer unangenehmen Situation sind.
Eine "Ungefährlichkeit" von Lebensmitteln, so die Polizei Bayern, ist nie garantiert und kann auch nicht von der Polizei durch entsprechende Hinweise (wie keine unverpackten Süßigkeiten anzunehmen) versprochen werden.
Auch wenn derzeit keine großflächige Gefahr nachgewiesen ist, bleibt die Lehre für dieses Halloween klar: Süßigkeiten prüfen, bevor sie verzehrt werden.
