Supermarkt: "Öko-Test" warnt vor Maultaschen – "krebserregende Wirkung"
Herrgottsbscheißerle, Schwäbische Ravioli, Maultäschle oder ganz klassisch, wenn auch weniger explizit: Teigtaschen. Maultaschen haben viele Namen. Für ihre Zubereitung braucht man heute auch nicht mehr unbedingt das Geheimrezept von Oma, sondern kann einfach in den Supermarkt stapfen.
Doch die dortigen Versionen können nicht nur schlecht mit Omas Variante mithalten: Sie enthalten mitunter auch gefährliche Pestizide. Das zeigt ein aktueller Test.
Konkret wurden dafür zehn verschiedene Fertigprodukte nach Maultaschen-Art untersucht. Das erschreckende Ergebnis: Kein einziger Artikel erhielt das Prädikat "sehr gut".
Supermarkt: Maultaschen oft zu salzig
Zwar erhielten die "Bio Maultaschen mit fleischhaltiger Füllung" von Aldi Süd die Note "gut" und kamen im Preis-Leistungs-Vergleich am besten weg. "Öko-Test" weist jedoch darauf hin, dass der Hersteller das Produkt der Marke Naturland mittlerweile aus dem Sortiment genommen hat.
Bei den weiteren getesteten Bio-Produkten zeigen sich hingegen größere Mängel. Bei den "Bioverde frische Maultaschen mit Fleisch" der Marke Isana etwa stellten die Wissenschaftler:innen im Labor einen höheren Salzgehalt fest als die Marke auf der Verpackung angegeben hatte.
Insgesamt benennt "Öko-Test" den Salzgehalt als großes Problem bei den untersuchten Maultaschen. Bei mehr als einem Gramm pro 100 Gramm wurde das Produkt abgewertet – das war bei allen untersuchten Artikeln der Fall, auch wenn auf der Bioverde-Verpackung ein Wert von 1,0 Gramm angegeben ist.
Die Expert:innen kritisieren, dass ein erhöhter Salzgehalt bei empfindlichen Menschen zu Bluthochdruck führen kann. Allgemein wird im Zusammenhang mit starkem Salzkonsum auch vor Risiken für die Niere gewarnt.
Keime und Pestizide: Viele Fertigprodukte fallen durch
Bei dem Bio-Produkt von Rewe stellten die Expert:innen von "Öko-Test" zudem am Ende des Mindesthaltbarkeitsdatums eine erhöhte Gesamtkeimzahl fest. Dies kann den Expert:innen zufolge auf mangelhafte Hygiene während der Produktion zurückzuführen sein.
Ähnliches konnte bei den "Penny Ready Metzger Maultaschen" nachgewiesen werden. Zudem wurde darin in Spuren das Pestizid Lambda-Cyhalothrin gefunden. Das Produkt bekam die Note "ungenügend" und landete auf dem letzten Platz.
Die Tester:innen weisen im Rahmen der Untersuchung allgemein darauf hin, dass alle getesteten Nicht-Bio-Produkte Pestizidspuren aufwiesen. Die entsprechenden Werte seien demnach zwar nicht als akut giftig einzustufen. Die konkrete Langzeitwirkung der entsprechenden Stoffe auf den menschlichen Körper ist allerdings noch nicht abschließend geklärt.
Besonders bei zwei Produkten schlägt "Öko-Test" Alarm; denn dort wurde das Pflanzenschutzmittel Glyphosat gefunden. Dieses steht im Verdacht, beim Menschen krebserregend zu wirken.
Also: Wer mal wieder Lust hat, Maultaschen zu essen, sollte beim nächsten Mal vielleicht doch erwägen, das alte Rezept von Oma rauszukramen.
