Preisvergleich im Supermarkt: Veggie-Alternativen oft günstiger als Fleisch
Nach der großen Namensdebatte rund um vegetarische und vegane Alternativen zu fleischlichen Produkte gibt es gute Nachrichten für alle Fans von Veggie-Würstchen.
Denn für den Preisvergleich ist es einerlei, ob sie künftig Seitan-Knacker, Pflanzen-Vurst oder Tofu-Stange genannt werden müssen, um die Parallelen zu ihrem Fleisch-Gegenstück zu verschleiern. Die Produkte haben nämlich einen viel entscheidenderen Vorteil.
Supermarkt: Veggie-Alternativen günstiger als Fleisch
Wer im Supermarkt zu veganen Alternativen greift, zahlt inzwischen oft weniger als für Wurst, Schnitzel oder Milch aus tierischer Herstellung.
Laut einer aktuellen Auswertung der Organisation Proveg lag ein rein pflanzlicher Warenkorb zuletzt rund fünf Prozent unter dem Preis vergleichbarer tierischer Produkte. Noch im Jahr zuvor war der Unterschied deutlich größer gewesen: Tierische Lebensmittel kosteten damals etwa 16 Prozent mehr.
Für die Analyse hat die Ernährungsorganisation Proveg im August die Preise in mehr als 100 Filialen großer deutscher Supermärkte und Discounter erhoben. Verglichen wurden die jeweils günstigsten Produkte in zwölf Kategorien.
Preiskampf im Supermarkt: Diese Produkte sind günstiger
In vielen Bereichen sind die Preise für vegane Produkte gesunken – entgegen dem allgemeinen Trend im Lebensmittelhandel. Besonders bei veganen Würstchen, Schnitzeln, Käsealternativen, Aufschnitt und Milch aus Hafer oder Soja wurde es günstiger. Milchalternativen kosten der Studie zufolge auf den Liter gerechnet in allen untersuchten Supermärkten weniger als Kuhmilch.
Einige Ausnahmen gab es jedoch. Bei Joghurt- und Kochcreme-Alternativen gab es demnach leichte Preiserhöhungen. Einen spürbaren Preisanstieg gab es etwa bei veganem Hack. Dieses ist mitunter 50 Prozent teurer als die tierische Variante.
Für viele Konsument:innen spielt der Preis eine große Rolle bei der Entscheidung zwischen Fleisch und pflanzlichen Alternativen. "Unsere Forschung hat gezeigt, dass Preisparität allein oft nicht reicht", erklärt Marketing-Professor Steffen Jahn von der Universität Halle-Wittenberg. Erst wenn vegane Produkte spürbar günstiger würden, griffen mehr Menschen zu. Das scheint nun der Fall zu sein.
Die Entwicklungen unterscheiden sich je nach Kette: Bei Lidl sowie Aldi Nord und Süd waren die Preisvorteile der pflanzlichen Produkte am größten. Bei Rewe und Kaufland lagen Warenkörbe mit tierischen Produkten zwar immer noch höher, aber nur knapp.
Die Organisation verfolgt diese Preisentwicklung nun schon über Jahre hinweg. Doch 2024 war der pflanzliche Warenkorb nur bei Lidl günstiger. In 2025 ist er nur bei Netto teurer.
(mit Material von afp)
