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Rückruf bei Tedi: Experten warnen eindringlich vor günstigem Produkt

Düsseldorf 15.02.2024 Tedi Haushaltswarendiscounter Düsseldorf Nordrhein-Westfalen Deutschland *** Düsseldorf 15 02 2024 Tedi Haushaltswarendiscounter Düsseldorf North Rhine-Westphalia Germany
Ein Produkt, das in zahlreichen Tedi-Filialen vertrieben wurde, enthält schädliche Weichmacher. Bild: imago images / Michael Gstettenbauer
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Rückruf bei Tedi: Experten warnen eindringlich vor günstigem Produkt

19.02.2024, 07:23
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Erst vor wenigen Tagen hat die Meldung über eine hohe Konzentration von Weichmachern im Urin Dutzender Kinder in Deutschland für viele Schlagzeilen gesorgt. Konkret ist bei Weichmachern stets die Rede von sogenannten Phthalaten, deren Einsatz in der Europäischen Union mittlerweile größtenteils verboten ist.

Die unterschiedlich zusammengesetzten Chemikalien gelten als krebserregend und können sich beim Menschen auf die Fortpflanzungsfähigkeit auswirken. Entsprechend alarmierend wirkt nun ein Rückruf, den die Einzelhandelskette Tedi zum Ende der Woche veröffentlicht hat.

Tedi startet bundesweiten Rückruf wegen Weichmacher-Spuren

In Filialen in allen deutschen Bundesländern ist demnach ein bunter Massageball vertrieben worden. In mehreren Produkttestungen wiesen Expert:innen darin aber nun erhöhte Werte des Weichmachers DIBP (Diisobutylphthalat) nach. Dieser Stoff fällt ebenfalls unter die Verbotsreglung der EU.

Tedi warnt nun in einer Mitteilung vor dem weiteren Gebrauch des Massageballs. Betroffen sind demnach alle Artikel, die seit dem 8. September 2023 gekauft wurden. Die Produkte laufen unter der Artikelnummer 89529001241000000155. Der Ball ist verpackt in einem weißen Kunststoffnetz verkauft worden.

Der Händler stellt Verbraucher:innen nun frei, die Massagebälle gegen Erstattung des Kaufpreises zurückzubringen oder gegen einen anderen Tedi-Artikel umzutauschen. Der Preis für das Produkt betrug in allen Filialen 1,55 Euro.

Bundesamt warnt vor Gebrauch von Tedi-Produkt – vor allem Kinder gefährdet

Einzelhändler im Lebensmittel- wie im Non-Food-Bereich sind zu regelmäßigen Kontrollen ihrer Produkte auf potenziell schädliche Inhaltsstoffe verpflichtet.

Auf diese Weise wurden auch Kekse der Lidl-Eigenmarke Sondey zuletzt zurückgerufen, nachdem darin bei Stichproben Metallstückchen gefunden wurden. Auch Tedi-Produkte waren in den vergangenen Monaten mehrfach von entsprechenden Rückrufaktionen betroffen.

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Insbesondere zu überregional vertriebenen Produkten veröffentlicht das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) regelmäßig entsprechende Warnungen online. Bei Warnungen, von denen besondere Gefahr ausgeht, werden Bürger:innen auch über die Katastrophenapp Katwarn informiert.

Der aktuelle Rückruf dürfte indes vor allem für Kinder gefährlich sein. Da diese Spielzeug und Gegenstände häufig in den Mund nehmen, gelangen die schädlichen Chemikalien direkt in ihren Organismus.

Filiale des Discounters Tedi in Hamburg

Branch the Discounter Tedi in Hamburg
Viele Produkte bei Tedi werden für einen Euro angeboten. Bild: imago images / Waldmüller

Das EU-Verbot für Phthalate gilt ebenfalls nur für Kinderspielzeug und Babyartikel. Bei anderen Produkten wird lediglich deren Konzentration überprüft.

Viele Produkte waren in den mehr als 3000 Tedi-Filialen lange für einen Euro erhältlich, heute liegen die Preise meist etwas darüber. Im Zuge des aktuellen Rückrufs steht nun erneut die Frage im Raum, ob unter den niedrigen Preisen die Produktionsbedingungen leiden müssen.

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