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Supermarkt: Kult-Marke Müller mit bösen Vorwürfen konfrontiert

Am Stammsitz der Unternehmensgruppe Theo Müller hängt ein Firmenlogo an der Fassade. Zu dem Unternehmen gehören unter anderem die Marken Müllermilch und Weihenstephan.
Müller Milch kriegt wegen eines neuen Produkts juristischen Ärger. Bild: dpa / Stefan Puchner
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Haferbrei-Streit: Schwere Täuschungsvorwürfe gegen Müller Milch

10.06.2022, 14:1810.06.2022, 17:14
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"Eine dicke, weiche Speise aus in Milch oder Wasser gekochtem Hafer, die warm zum Frühstück gegessen wird", das ist laut dem Cambridge Lexikon die Definition von Porridge. Zwischen der Molkerei Alois Müller, bekannt für ihre Müller-Milch-Produkte, und dem Start-up Haferkater ist jetzt ein Rechtsstreit darüber entbrannt, was Porridge genannt werden darf und was nicht. Es geht dabei um ein neues Produkt von Müller Milch, das laut Haferkater unter falschem Namen verkauft werde und mit dem Müller Milch Verbraucher bewusst täusche.

Bei dem von Müller Milch hergestellten "Porridge" werde, so der Vorwurf von Haferkater, Hafer nur zu einem Anteil von 5 bis 7 Prozent verwendet. Mit der Folge, dass die Konsistenz des Produktes flüssig sei und nicht breiig, wovon die Kundschaft bei der Bezeichnung "Porridge" aber ausgehen müsste, argumentiert Haferkater. Und überhaupt habe Müller Milch die Rezeptur seines bestehenden Produktes "Milchreis" nur minimal verändert und verkaufe es nun unter neuem Namen. Haferkater hat deshalb am 24. Mai beim Landgericht Köln Klage gegen die Molkerei erhoben, berichtet "Lebensmittel-Zeitung".

Haferkater geht es auch ums Prinzip

Demnach macht Haferkater, die unter anderem an Bahnhöfen Porridge, Bowls und Müsli verkaufen, auch klar, dass es sich bei der Klage um eine Art Revanche handelt. "Seit mehreren Jahren werden Unternehmen verklagt, die vegane Alternativen für Milchprodukte begrifflich in Verbindung mit Milch bringen – etwa Hempany, Oatly & Co. Haferkater fordert diese Sensibilität im Umgang mit Produktbezeichnungen beim Begriff 'Porridge'", erklärt das Unternehmen.

Haferkater bezieht sich dabei auf einen EU-Beschluss, nach dem pflanzlicher Milchersatz nicht mit der Bezeichnung "Milch" verkauft werden darf, weil das die Kundschaft täuschen könnte. Deshalb steht dann meist "Drink" auf der Packung.

Die Milchwirtschaft sei "sehr empfindlich", wenn es um Bezeichnungen geht, schreibt Haferkater-Chef Leandro Burguete bei LinkedIn. "Unserer Ansicht nach nimmt sie es aber selbst nicht so genau."

In der Klage wegen Irreführung wirft Haferkater Müller Milch zudem vor, anstatt den Haferanteil ihres "Porridge" zu erhöhen, lieber den Stoff Inulin beizumischen, um so den Anteil an Ballaststoffen zu erhöhen. Auch damit betreibe Müller Milch Verbrauchertäuschung, so Haferkater. Schließlich würde die Kundschaft erwarten, dass bei einem "Porridge" die Ballaststoffe vom Hafer kämen.

(nik/ mit Material von dpa)

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