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Thailand-Urlaub: Politik will Gesetze verschärfen – Warnung für Touristen

March 30, 2023, Bangkok, Thailand: A detail view of the Sarica cannabis bar. Bangkoks infamous red-light entertainment district, Patpong, has reopened since the covid-19 pandemic. It has resurfaced as ...
Cannabis-Neonschilder in Bangkok: In Thailand steht legales Kiffen unter einem Fragezeichen.Bild: imago images / ZUMA Wire
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Thailand macht Kehrtwende beim Kiffen – Touristen sollten vorsichtig sein

14.01.2024, 12:2314.01.2024, 12:33
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Ob Purple Haze oder Hindu Kush: Wer in Thailand nach beliebten Cannabis-Sorten sucht, wird an vielen Orten fündig. In den belebten Touristengebieten Bangkoks sind Neonschilder von Cannabispflanzen allgegenwärtig. Auch die zahlreichen Apotheken, die Cannabis-angereicherte Produkte anbieten, prägen das Stadtbild. Mittlerweile ist dieser Anblick zu einem festen Bestandteil der lebhaften Szenerie der thailändischen Stadt geworden. Das lockt Reisende aus aller Welt an.

Bevor das Kiffen in dem Land im Juni 2022 legalisiert wurde, hatten in Thailand einige der härtesten Drogengesetze der Welt gegolten. Vor nur 18 Monaten hat Thailand die Schleusen für die Legalisierung von Cannabis geöffnet. Man hoffte, die überfüllten Gefängnisse zu entlasten und die Wirtschaft anzukurbeln.

Nun gibt es bereits eine Kehrtwende.

Die neue, liberal-konservative Koalitionsregierung plant, die Regulierung des Marihuana-Konsums zu verschärfen. Das dürfte nicht nur die florierende Cannabis-Industrie, sondern auch die zahlreichen Tourist:innen in Bangkok beeinflussen. Was aktuell genau erlaubt ist, ist nicht so ganz klar. Reisende sollten im Zweifel vorsichtig sein.

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Neonschilder von Cannabispflanzen prägen das Stadtbild in Bangkok.Bild: imago images / Zuma Wire

Kiffen in Thailand: Cannabis-Markt boomte nach Legalisierung

Nach den Parlamentswahlen im vergangenen Jahr übernahm die konservative Koalitionsregierung unter der Führung der Pheu Thai-Partei das Ruder. Diese setzt sich nun vehement für eine härtere Gangart gegen den Cannabis-Konsum ein und fordert ein Verbot des Freizeitkonsums. Auch Cannabis für medizinische Zwecke soll beschränkt werden. Die Hauptargumente: Gesundheitsrisiken und der Missbrauch durch junge Menschen.

Anutin Charnvirakul, ehemaliger Gesundheitsminister und nun stellvertretender Premierminister, trieb einst die Legalisierung voran. Jetzt erklärt er gegenüber CNN, dass er den Freizeitkonsum von Marihuana nie unterstützte. Sein Fokus habe stets auf Gesundheit und medizinischer Verwendung gelegen, nicht auf dem Freizeitvergnügen. Dies markiert eine deutliche Abkehr von seinen früheren Standpunkten.

Seit der Legalisierung haben sich über 1,1 Millionen Thailänder für eine Anbaulizenz registrieren lassen. Seitdem sind mehr als 6000 Verkaufsstellen im ganzen Land entstanden. Dies führte nicht nur zu einem boomenden Cannabis-Tourismus, sondern auch zu Bedenken hinsichtlich fehlender Qualitätskontrollen.

Kehrtwende beim Kiffen: Drakonische Strafen drohen

Die nun geplante Gesetzesänderung sieht drastische Strafen vor, wie "euronews" schreibt: So drohen Geldstrafen von bis zu 60.000 Thai Baht (1.560 Euro) sowie Gefängnisstrafen von bis zu einem Jahr für den Freizeit-Konsum.

Werbung oder Vermarktung von Cannabis für den Freizeitgebrauch könnten mit bis zu 100.000 Baht (ca. 2.600 Euro) geahndet werden. Der Anbau ohne Lizenz könnte Gefängnisstrafen von ein bis zu drei Jahren oder Geldstrafen von 20.000 bis 300.000 Baht (ca. 520 bis 7.780 Euro) nach sich ziehen. Wie die Regeln für Cannabisläden und den Heimanbau aussehen, ist indes noch unklar.

December 15, 2022, Bangkok, Thailand: A view of the Wonderland marijuana outlet on Bangkok s Sukhumvit road. In the metropolitan area of Bangkok 1995 marijuana dispensaries/shops, have opened, and in  ...
Die nun geplante Gesetzesänderung für Cannabis sieht drakonische Strafen vor.Bild: imago images / Zuma Wire

Während Thailand auf das Ergebnis der Änderungen wartet, sind die Kifferläden in Bangkok und Umgebung weiterhin geöffnet. Allerdings gibt es bereits einige Vorschriften, die den Konsum von Cannabis einschränken.

Gefahr im Urlaub: Touristen sollten beim Cannabis-Konsum aufpassen

Wer also bereits einen Urlaub in Thailand gebucht hat und dort Kiffen möchte, muss unter Umständen mit ernsten Konsequenzen rechnen. Schon jetzt ist Rauchen und Vapen in öffentlichem Raum nicht erlaubt.

Weiter ist das Problem, dass die Formulierung der Vorschriften teils schwammig ist, wie "euronews" berichtet. So kann es eine Geldstrafe in Höhe von 25.000 Baht (etwa 650 Euro) hageln, wenn die Erregung "öffentlichen Ärgernisses" vorliegt. Was genau darunter fällt, ist aber Auslegungssache. Und besonders aus Bangkok gibt es immer wieder Berichte von Fällen, in denen Polizeibeamte Tourist:innen illegal zur Kasse bitten.

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Auch beim Kauf von Cannabis-Produkten sollten Reisende unbedingt aufpassen. Denn Artikel mit einem THC-Gehalt von mehr als 0,2 Prozent gelten als Betäubungsmittel, werden teils aber trotzdem verkauft. Wer keine Lizenz für den Konsum für medizinische Zwecke hat und so ein Produkt kauft, könnte sich hier auf illegale Pfade bewegen.

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In Thailand gibt es viele Shops, wo Cannabis erhältlich ist.Bild: imago images / ZUMA Wire

Die öffentliche Stellungnahme zum Gesetzentwurf wird bis Ende des Monats entgegengenommen. Die Unsicherheit bezüglich der Zukunft des Cannabis-Konsums in Thailand lässt viele Fragen offen. Grundsätzlich sollten Reisende hier auf Nummer sicher gehen.

Zudem werden Tourist:innen gewarnt, dass der Besitz oder Konsum von Cannabis in den Nachbarländern illegal ist und drastische Konsequenzen haben kann. Insbesondere in Ländern wie Singapur mit strengen Drogenrichtlinien.

Erfolgreiche Rettung: 130 gestrandete Grindwale sind wieder befreit

Am vergangenen Donnerstag bildete sich an der australischen Westküste ein furchtbares Szenario ab: 160 Grindwale waren nahe der Kleinstadt Dunsborough gestrandet und kämpften um ihr Leben. Selbst konnten sich die Meeressäuger aus dieser kläglichen Situation nicht mehr befreien, deshalb beteiligten sich zahlreiche Tierschützer:innen und Anwohner:innen an der Rettung.

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