
Der Stausee Pantá de Sau ist heute beinahe trocken.Bild: imago images / imagebroker
Urlaub & Freizeit
01.04.2024, 08:4301.04.2024, 08:43
Sonne, Meer und hohe Temperaturen locken zahlreiche Tourist:innen aus aller Welt jedes Jahr aufs Neue nach Spanien und versprechen unbeschwerten Urlaubsgenuss. Doch hinter den Kulissen der malerischen Strände und historischen Städte kämpft die Region Katalonien mit einer ernsten Krise: Wassermangel.
Seit drei Jahren plagen Dürre und Trockenheit die Region, während Stauseen langsam aber sicher austrocknen und Trinkwasser zum raren Gut wird. Barcelona, als eines der beliebtesten Reiseziele Europas, ist besonders betroffen von der anhaltenden Trockenheit. Die katalanische Regierung ruft zum Wassersparen auf. Die Situation wirkt sich nicht nur auf das alltägliche Leben, sondern auch auf den Tourismus aus. Hotels greifen nun zu einer drastischen Maßnahme.
Spanien: Auch Urlaub in Katalonien von Wassermangel geprägt
Auf Plakaten in Barcelona wird zur Einsparung von Wasser aufgerufen. "Dürre! Helfen Sie Wasser sparen", heißt es dort etwa. Oder: "Wasser sparen! Es fällt nicht mehr vom Himmel!"
Die Situation ist ernst. Der Stausee Pantá de Sau, der einst Barcelona mit Trinkwasser versorgte, ist heute beinahe trocken, wie "tagesschau" berichtet. Die Staumauer, einst stolz erhoben, liegt nun trocken und gibt die Überreste einer alten Kirche und anderer Gebäude frei. Eigentlich sollte im Stausee nur der Kirchturm auf dem Wasser ragen. Weit entfernt vom Wasser ist der verlassene Wassersportclub zu sehen, am einstigen Ufer. Düstere Symbole der aktuellen Krise.

Der Stausee Pantá de Sau, der einst Barcelona mit Trinkwasser versorgte, ist heute beinahe trocken.Bild: imago images / ZUMA Wire
Die katalanische Regierung hat längst den Dürrenotstand ausgerufen und ergreift bedeutende Maßnahmen, um den Wasserverbrauch zu reduzieren. Tourist:innen werden überall – sei es am Flughafen, in U-Bahnen oder in Hotelzimmern – auf die prekäre Situation hingewiesen. Es werden sogar Broschüren verteilt, die Tipps zur Wasserersparnis geben.
Hotels in Katalonien leiden unter Wassermangel und greifen zu Maßnahme
In vielen Hotels fehlen mittlerweile Stöpsel in den Badewannen, um den Wasserverbrauch der Gäste zu kontrollieren. Auch andere Maßnahmen, wie die Aufforderung zum Zähneputzen mit einem Becher Wasser oder die Nutzung der Wasserspartaste bei der Klospülung, werden ergriffen.
Doch nicht nur der Tourismussektor leidet unter der anhaltenden Trockenheit. Die katalanische Landwirtschaft muss ebenfalls massive Einschränkungen hinnehmen. Bäume und Blumen dürfen nicht mehr mit Trinkwasser bewässert werden. Springbrunnen wurden abgestellt.

Barcelona, Katalonien: Auf der Plaza de Catalunya ist eine große Trockenfläche aufgrund fehlender Bewässerung zu sehen.Bild: imago images / ZUMA Wire
Die Hotels in Katalonien stehen vor einer großen Herausforderung, besonders mit Blick auf die bevorstehende Urlaubssaison. Einige haben bereits reagiert und investieren in Entsalzungsanlagen, um ihre Pools weiter zur Verfügung stellen zu können. In Lloret de Mar beispielsweise haben Hoteliers eine Entsalzungsanlage für 1,5 Millionen Euro erworben, um die Pools zu versorgen.
Urlaub in Katalonien: Gäste müssen mit Einschränkungen rechnen
Enric Dotras, der Chef der Hotelvereinigung, betont die Dringlichkeit dieser Maßnahme: "Es ist unsere einzige Chance, Pools offenzuhalten, solange der Dürrenotstand gilt." Doch nicht alle Hotels können diesen Luxus bieten. Einige haben bereits angekündigt, ihre Pools und Wellness-Bereiche während des Osterurlaubs geschlossen zu halten.

Katalonien wird immer trockener.Bild: EUROPA PRESS / Lorena Sopêna
Warum genau es so trocken ist, dafür liefert der spanische Wetterdienst keine Erklärung. Doch im Großraum Barcelona fehlen seit drei Jahren Winde, die Wolken und Feuchtigkeit bringen. Die Entsalzungsanlagen in der Umgebung laufen kontinuierlich, um aus Meerwasser Trinkwasser zu gewinnen.
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Umweltschützer:innen warnen vor den sozialen und ökologischen Folgen der Krise. Dante Maschio von der Organisation "Aigua és Vida" macht auf die steigenden Wasserpreise und die drohenden Konflikte aufmerksam: "Bürger zahlen für die Krise, während der Tourismus ungeschoren davonkommt. Das kann zu sozialen Konflikten führen."
Auch mit Blick auf bevorstehende Großveranstaltungen wie den "America's Cup" stellt sich die Frage nach der Verfügbarkeit von Wasser für die steigende Anzahl von Tourist:innen.
Orangensaft wird endlich günstiger, zumindest bei drei beliebten Supermarkt-Ketten. Damit könnten die Discounter einen Trend lostreten.
Die Deutschen lieben ihren Orangensaft, sehr sogar. Pro Kopf zogen sie im vergangenen Jahr 6,8 Liter weg. Das entspricht nach aktueller Preislage einem kleinen Vermögen. Schlechte Ernten und Lieferengpässe trieben die Produktionskosten, teils folgten Aufschläge von mehr als 60 Prozent.