Urlaub: Barcelona führt strenges Verbot an Sagrada Família ein

Die Sagrada Família gilt bereits seit Jahren als absoluter Touristenmagnet. Bild: pexels / Olena Goldman

Urlaub in Barcelona: Stadt führt Selfie-Verbot an Tourismus-Hotspot ein

Nathalie Trappe

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Dass die Gen Z ihre Reiseziele basierend auf Social Media aussucht, ist bereits seit Längerem eine bekannte Entwicklung. Mehrere Studien zeigten zuletzt, dass vor allem Reisende unter 35 ihren Urlaub mittlerweile vermehrt basierend auf Social-Media-Content planen.

Einige unbekannte Orte erfreuen sich hierdurch plötzlich eines enormen Tourismus-Boosts, andere Hotspots sind unterdessen nur noch überlaufener als ohnehin schon. Weil auch Barcelona in diesem Zusammenhang unangenehme Erfahrungen gemacht hat, geht die Stadt gegen einen Trend nun besonders heftig vor.

Besonderer Tiktok-Trend gefährdet U-Bahnstation in Barcelona

An der Sagrada Família tummeln sich tagtäglich Besucher:innen aus aller Welt. Die katholische Basilika kann von innen besichtigt werden, viele nutzen auch angebotene Touren mit einem speziellen Guide. Nicht nur von innen ist das Bauwerk aus dem 19. Jahrhundert imposant, auch das klassische Erinnerungsfoto von außen darf in keinem Barcelona-Fotoalbum fehlen.

Wer auf Social Media allerdings punkten will, muss in der Regel mittlerweile etwas kreativer werden. Seit mehreren Monaten hat sich unter Barcelona-Tourist:innen dadurch ein Trend entwickelt, der nicht nur kreativ, sondern offenbar auch gefährlich ist.

So beginnen Dutzende Tiktoks noch in der gleichnamigen Metro-Station direkt an der Sagrada Família. Gefilmt wird dabei die gesamte Fahrt mit der Rolltreppe aus der Froschperspektive, um am Ende des Videos das Panorama der Basilika direkt im Hintergrund zu zeigen.

Schon nach wenigen Wochen wurde die vermeintlich kreative Art, die Sagrada Família aufs Bild zu bekommen, allerdings zum Massenphänomen. Berichten zufolge soll mitunter der Metro-Ausgang komplett blockiert gewesen sein, weil so viele Tourist:innen sich Hoffnung auf den perfekten Shot machten.

Barcelona spricht heftiges Verbot bei Sagrada Família aus

Vor allem unter den Einheimischen sorgte das für großen Frust. In der Vergangenheit soll es auf der Rolltreppe sogar zu Unfällen gekommen sein.

Die Stadt Barcelona reagiert auf den Trend nun entsprechend mit strengen Regeln. An der gesamten Rolltreppe sind gelbe Warnschilder angebracht, auf denen in mehreren Sprachen darauf hingewiesen wird, dass Filmen und Fotografieren vollständig untersagt ist.

Für viele Tourist:innen stellen die Hinweisschilder aber offenbar keine Hürde dar. Da trotzdem noch so viele das Verbot missachten, musste die Gemeinde spezielle Sicherheitskräfte an den Ein- und Ausgängen der Metro positionieren.

"Alle zwei bis drei Minuten müssen wir jemanden darauf aufmerksam machen, der versucht, das Video aufzunehmen", erklärt ein Verantwortlicher gegenüber "linia eixample". An manchen Tagen wird die Rolltreppe nun vollständig abgesperrt.

Auf Tiktok sind indes noch immer Videos zu sehen, auf denen Tourist:innen zunächst ihr Smartphone auf der Rolltreppe positionieren, dann aber von den Sicherheitskräften auf das Verbot hingewiesen werden und das Video abbrechen müssen.

Wer mit dem Trend angefangen hat, ist wie so oft schwer nachzuvollziehen. Influencerin manuchiconini beansprucht die Idee in einem aktuellen Video für sich und zeigt, wie sie bereits im Februar ein Video von der nun weltbekannten Metro-Station gepostet hatte. Die gebürtige Brasilianerin wohnt selbst in Barcelona.

Die Sagrada Família sorgt unterdessen aktuell auch noch aus einem anderen Grund für Schlagzeilen. Bereits im Jahr 1882 wurde mit dem Bau der Kirche begonnen, doch noch heute befindet sie sich zum Teil versteckt hinter Baukränen. Aktuell hofft man auf eine Fertigstellung im Jahr 2026.