Die kroatische Stadt Dubrovnik gehört zu den Touristenhotspots an der Adria schlechthin. Vor allem durch die Serie "Game of Thrones" erlangte die Stadt weltweit Bekanntheit und lockte Millionen Urlauber:innen bereits vor der Pandemie nach Kroatien. Nach der Corona-Krise ziehen die Touristenzahlen wieder an. Bekanntlich ist da, wo viele Tourist:innen sich tummeln, auch der Ärger von Einheimischen nicht weit. Kürzlich machte eine Meldung die Runde, die kurios wirkt. Rollkoffer sollten verboten werden. Nun hat die Stadt reagiert.
Die praktischen Rollkoffer, mit denen die meisten Besucher anreisen, bringen auch Lärm mit sich – insbesondere auf dem Kopfsteinpflaster der Altstadt. Um diesem Problem entgegenzuwirken, hat die Stadt entsprechende Maßnahmen ergriffen.
Wie die kroatische Zeitung "Jutarnji" berichtet hatte, sollte Dubrovnik durch eine Gesetzesänderung die Befugnis erhalten, Lärmbelästigung zu sanktionieren. Zuvor lag diese Zuständigkeit bei den Gesundheitsaufsichtsbehörden. Als Teil der Maßnahmen wurden Messgeräte in den Straßen der Altstadt installiert, um den Geräuschpegel in den Lokalen zu überwachen.
Kurios: Im Rahmen dieser Meldung hieß es, dass es Tourist:innen nicht mehr gestattet sei, Rollkoffer über die alten Kopfsteinpflasterstraßen zu schieben. Tourist:innen drohe demnach eine Strafe von 265 Euro für den Fall, dass sie ihre Koffer rollen und nicht tragen.
Diese Meldung der kroatischen Zeitung hat die Stadt nun jedoch revidiert, wie der "Standard" nun berichtet. In einem Statement einer PR-Agentur, die auch die Stadt betreut, heißt es demnach konkret:
Aber: Gegen Lärm will die Stadt trotzdem vorgehen. So seien Rollkoffer sehr wohl ein Thema gewesen. Kürzlich habe die Stadt ein informatives Animationsvideo vorgestellt, um Besucher:innen die Erwartungen der Bürger:innen von Dubrovnik ans Herz zu legen. Unter anderem deshalb, weil das historische Zentrum zum Unesco-Erbe gehöre, heißt es weiter. Und:
Drakonische Strafen, wie es ursprünglich hieß, drohen Tourist:innen also offenbar nicht.
Allerdings will die "Game of Thrones"-Stadt gegen Lärm in Cafés, Restaurants und Bars vorgehen, insbesondere in deren Außenbereichen und Terrassen. Bei Verstößen gegen die Lärmrichtlinien werden Bußgelder in Höhe von 1327 Euro fällig. Und damit nicht genug: öffentliche Flächen wie Schanigärten werden bei Verstößen für sieben Tage gesperrt.
Bei wiederholten Verstößen erhöht sich die Strafe auf eine 30-tägige Sperrung und im Wiederholungsfall wird die Terrassenfläche dauerhaft gesperrt. Die Außenbereiche sind für die Betriebe im Stadtzentrum von lebenswichtiger Bedeutung, sodass selbst eine einwöchige Schließung erhebliche finanzielle Auswirkungen haben kann.
An der bekannten Dubrovniker Bar "Cele" wurde diesbezüglich bereit ein Exempel statuiert. Der Bürgermeister Mato Franković warnte, dass "Cele" durch diese Maßnahme voraussichtlich einen Verlust von 70.000 Euro verzeichnen wird. Klar, dass Betriebe nun genau aufpassen müssen.
Um noch mehr Ruhe in die Stadt zu bringen, wird es auch bei der Belieferung des historischen Stadtzentrums Veränderungen geben. Derzeit sind Lieferungen nur zwischen fünf und 7.30 Uhr morgens erlaubt, und es dürfen sich nicht mehr als zehn Lastkraftwagen gleichzeitig im Zentrum aufhalten.
Nun plant die Stadt, diese Zustellungen selbst zu übernehmen. Dafür werden Elektrofahrzeuge angeschafft und spezielles Personal eingestellt. Diese Fahrzeuge und Kuriere werden nicht nur für die Belieferung, sondern auch für den Transport des Gepäcks der Tourist:innen zu deren Unterkünften eingesetzt.