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Fuerteventura: Deutsche feiern Party auf Vulkan – heftige Strafe droht

Am Rande des Calderón Hondo veranstalteten Anfang Januar eine Gruppe Menschen eine Party.
Am Rande des Calderón Hondo veranstalteten Anfang Januar eine Gruppe Menschen eine Party.Bild: x / OndaFTV / screenshot watson
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Fuerteventura: Deutsche feiern Rave-Party auf Vulkan – heftige Strafe droht

10.01.2024, 19:5711.01.2024, 11:47
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Auch wenn die Winterferien in den meisten Bundesländern noch einen guten Monat entfernt liegen, träumen sich viele bei den aktuellen Temperaturen gerne einmal in die Ferne. Doch der Winter hat auch den Süden Europas fest im Griff, selbst in Barcelona und auf Mallorca herrschen aktuell unter zehn Grad Celsius.

Wie in jedem Winter fliehen Sonnenanbeter:innen und Wintermuffel daher in Massen auf die kanarischen Inseln, allein die hohen Flugpreise deuten die Beliebtheit von Fuerteventura und Co. an. Doch auch die Party-Tourist:innen Europas suchen aktuell eine warme Alternative zum Ballermann. Dass diese Art von Urlauber:innen häufig auch zu großen Streitigkeiten mit der lokalen Bevölkerung führen kann, musste nun auch die Regierung von Fuerteventura schmerzlich erfahren.

Videos zu offenbar illegaler Party auf Fuerteventura erhitzen Gemüter

Der Vulkan Calderón Hondo gilt als das beliebteste Wahrzeichen der Insel Fuerteventura und gehört damit zum Standardprogramm von fast allen Tourist:innen. In etwa eineinhalb Stunden lässt sich der riesige Krater umwandern, als besonderes Highlight werden Sonnenauf- und -untergang am Rande der Mondlandschaft beschrieben.

Von dieser Besonderheit hatte offenbar auch eine Gruppe junger Menschen Anfang Januar gehört, die den Calderón Hondo kurzerhand zu einer Partylocation umfunktionierte. In einem auf Instagram veröffentlichten Video stehen einige Dutzend Menschen in der Mondlandschaft des Vulkans, tanzen zu wabernden Bässen von einem DJ-Pult, im Hintergrund geht die Sonne als glühender Feuerball unter.

Was viele Medien als Rave-Party bezeichnen, wiegeln die Beteiligten als Aufnahmen für ein Videoset der DJane Nina Hepburn ab. "Es gibt einen signifikanten Unterschied zwischen einem Live-DJ-Stream und der Organisation einer illegalen Veranstaltung, die gemeinhin als Rave bezeichnet wird", erklärt die deutsche Musikerin gegenüber der "Furteventura-Zeitung".

Inselregierung von Fuerteventura droht Feiernden mit hohem Bußgeld

Das sehen die lokalen Behörden und Medien anders. "noticiasfuerteventura.com" spricht von einem "Umweltattentat", die Regierung prüft aktuell eine Missachtung mehrerer Vorschriften im Naturschutzgebiet. "Wir müssen entschieden handeln, damit sich so etwas nicht wiederholt", erklärte ein Sprecher der Gemeinde La Oliva.

Demnach seien erste Anzeigen bereits gestellt worden. "Bei schwerwiegenden Fällen" von Schädigung sieht ein Gesetz der Inselregierung eine Strafe zwischen 3000 und 200.000 Euro vor.

Neben Nina Hepburn zeigten die auf Social Media verbreiteten Videos auch die lokale Künstlerin DJ Sisi Carini, insgesamt sollen sich laut lokalen Medien etwa hundert Menschen auf dem Berg versammelt haben. Unklar ist bisher, ob diese sich zufällig an dem massiven Krater trafen oder auf Einladung der Künstler:innen anreisten, ein Eintrittsgeld wird nicht vermutet.

Der Calderón Hondo gilt als Wahrzeichen der Insel und schützenswertes Naturschutzgebiet.
Der Calderón Hondo gilt als Wahrzeichen der Insel und schützenswertes Naturschutzgebiet. Bild: imago images / Pond5 Images

Nina Hepburn gibt in ihrem Statement an, dass alle Beteiligten bereits vor Einbruch der Dunkelheit wieder vom Vulkan heruntergewandert waren und keinerlei Schaden hinterlassen hatten. Die Behörden zweifeln dies an und warnen vor einer erheblichen Unfallgefahr bei entsprechenden Aktionen in der Dunkelheit.

Hauptgrund für die Aufregung sind allerdings vor allem Bedenken bezüglich Natur- und Artenschutz. Durch die Konzentration an Personen außerhalb der markierten Wanderwege könnte es laut Behörden zu verstärkter Erosion des Vulkanmaterials und irreparablen Schäden kommen. Der Lärm der Musik störe zudem geschützte Tierarten.

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Die Lokalregierung hat nun zunächst drei zusätzliche Polizeibeamte am Calderón Hondo eingesetzt und appelliert an die Vernunft der Besucher:innen. Zwar dürfte die potenzielle Unachtsamkeit der Feiernden noch lange nicht das Niveau von Schlagerpartys am Ballermann erreicht haben. Furteventura dürfte sich künftig aber doch um mehr Schutz vor einer entsprechenden Entwicklung kümmern.

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