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Wer nicht in einer Großstadt aufgewachsen ist, den schrecken Städtetrips als Jahresurlaub oft ab. Zu groß scheint das Gedränge, zu unangenehm der Lärm und vor allem zu unsicher die Fußgängerzonen und U-Bahnhöfe.
Doch auch Menschen, die ihre Jugend in Städten wie Berlin oder Hamburg verbracht haben, werden oft von der Atmosphäre in anderen Städten überrascht. Die Bilanz einer Online-Datenbank zeigt jetzt, in welchen Großstädten sich Menschen angeblich am unsichersten fühlen.
Aus verschiedenen Befragungen hat die Plattform Numbeo das halbjährliche Ranking der gefährlichsten Städte der Welt erstellt. Im europaweiten Vergleich liegt die italienische Stadt Catania mit einem Kriminalitätsindex von 64,6 auf Platz 1.
Bereits in den vergangenen Jahren landete der bei Tourist:innen beliebte Ort auf der Insel Sizilien mehrfach auf Rang 4. Damals wurden die britischen Städte Bradford und Coventry als noch gefährlicher eingestuft.
Auffällig ist an dem Index, dass etwa Städte im Kriegsgebiet der Ukraine besser abschneiden als Touristen-Hotspots wie Athen oder Neapel. Die ostukrainische Stadt Dnipro erhält in der Halbjahresbilanz von 2023 einen Kriminalitätsindex von 54,1 und landet damit auf Platz 18 – knapp nach der belgischen Hauptstadt Brüssel.
Diese Unterschiede könnten allerdings auf die Erhebung der Daten zurückzuführen sein. Berechnet wird der Score anhand von Angaben von zufällig online befragten Personen, etwa zu Sorgen vor Überfällen oder Rassismus in der jeweiligen Stadt.
Das Portal selbst weist darauf hin, dass der Index entsprechend subjektive Wahrnehmungen widerspiegelt und keine offiziellen Kriminalitätsdaten auswertet. In einigen Ländern wäre demnach davon auszugehen, dass nur wenige Menschen an der Online-Umfrage teilnehmen.
Entsprechend logisch scheint dann auch, dass vor allem in Städten, die bei Touristen beliebt sind, mehr Leute an den Befragungen teilnehmen. Viele französische Metropolen – darunter Paris, Marseille und Nizza – rangieren beispielsweise auf den vorderen Plätzen in puncto Kriminalität.
Deutschland hingegen schneidet bei dem Ranking überraschend gut ab. Erst auf Platz 47 findet man Frankfurt als erste deutsche Stadt mit einem Index von 45,2. Sorgenkind Berlin erhält sogar nur einen Score von 43,5 – obwohl hier jedes Jahr ein Anstieg einzelner Straftaten in der Kriminalstatistik verzeichnet wird.
Genau hier sehen viele auch den größten Kritikpunkt des Rankings von Numbeo. Denn offizielle Kriminalitätsstatistiken von Regierungen werden bei der Erhebung nicht miteinbezogen, angeblich wegen möglicher Fälschung und fehlender Verfügbarkeit in einigen Ländern.
Außerdem wendet das Portal nach eigenen Angaben einen Filter an, wodurch etwa die Eingaben großer Datenmengen durch eine Person gelöscht werden. Eine genaue Aufschlüsselung der Daten gibt es nicht.
Numbeo erstellt das Ranking der gefährlichsten Städte für alle Kontinente. Weltweit ist demnach Caracas in Venezuela mit einem Kriminalitätsindex von 83,1 aktuell am unsichersten.
