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Bali-Urlaub: Diese knallharten Regeln werden künftig für Touristen gelten

Group of friends having fun on the beach during sunset, having fun and jumping. Young people enjoying summer vacation. Travelers. Tourism.
Viele junge Menschen fliegen auf der Suche nach Party und Insel-Flair nach Bali.Bild: iStockphoto / NeonShot
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Knallharte Regeln für Bali-Touristen: Was künftig verboten sein wird

14.06.2023, 08:07
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Sex am Strand, nackte Tourist:innen und sehr viel Alkohol und Party: Auf der beliebten Urlaubsinsel Bali lassen offenbar viele Reisende alle Schranken fallen.

Nicht nur Italien verkündete angesichts von Massentourismus knallharte Regeln für Auswärtige. Wie watson berichtete, gibt es dort einige neue Regeln, wie beispielsweise ein Handtuch-Reservierungsverbot an sardischen Stränden.

Auch Bali, die überlaufene Trauminsel in Indonesien, fährt jetzt eine harte Linie bei Urlauber:innen. Auf der idyllischen Insel, die jedes Jahr zur Urlaubszeit von Touristenmassen überschwemmt wird, kommt es immer wieder zu Konflikten zwischen Einheimischen und Auswärtigen.

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Erst im Mai sorgte der Auftritt einer deutschen Urlauberin für Aufsehen, die komplett nackt eine traditionelle balinesische Tanzvorführung stürmte. Doch sie war nicht die einzige, die keinen Respekt für die lokale Kultur und Gepflogenheiten bewies.

Legong und Barong sind auf Bali traditionelle Tänze.
Legong und Barong sind auf Bali traditionelle Tänze.bild: pexels / aditya agarwal

So verärgerten Besucher:innen die Einheimischen in letzter Zeit des Öfteren auch mit Nacktfotos, die sie in den Sozialen Medien posteten. So posierte beispielsweise im Mai 2022 eine russische Influencerin nackt mit einem Banyan-Baum, der den Balinesen heilig ist. Einen Monat zuvor tanzte ein kanadischer Blogger nackt den Haka, einen traditionellen Maori-Tanz aus Neuseeland und veröffentlichte es im Internet. Beide Personen wurden daraufhin ausgewiesen.

Ein anderer russischer Blogger musste im März 2023 Indonesien verlassen, als er mit nacktem Hinterteil neben einem heiligen Vulkan posierte. Und ein Pärchen wurde gar gefilmt, als es ganz unverfroren und öffentlich Sex am abendlichen Strand hatte. Es scheint, dass bei vielen Menschen im Urlaub alle Hemmungen fallen.

Vor allem russische Touristen fallen immer wieder negativ auf

Die Bali-Urlauber würden sich "schlecht benehmen", beschwerte sich Gouverneur Wayan Koster gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg. Besonders negativ fallen offenbar immer wieder Russ:innen in Bali auf. Laut aktuellen Berichten scheint vor allem die Öffnung der Visa für russische und ukrainische Urlauber:innen die Situation zu verschärfen.

Fast 60.000 Russen haben seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar 2022 Bali besucht. Laut den Zahlen des australischen Senders "ABC" sitzen derzeit etwa 20 Russen wegen respektlosen Verhaltens in Balis Gefängnissen, weitere wegen Drogendelikten. Andere seien ausgewiesen worden.

Gouverneur Wayan Koster forderte angesichts der jüngsten Vorkommnisse die Regierung in Jakarta auf, die Visaregeln für Russen und Ukrainer zu erschweren.

Der Touri-Knigge

Um Vorfälle zu vermeiden, die der balinesischen Kultur zuwiderlaufen, veröffentlichte die indonesische Insel vor kurzem einen Touristen-Knigge, also Verhaltensregeln für Urlauber:innen. Wer ein "guter" Tourist sein will, kann also in Zukunft im "Good Tourist Guidebook" die Do's and Don'ts nachlesen.

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Kein Motiv für sexy Posing wird in Bali ausgelassen. Bild: iStockphoto / Mikhail Sotnikov

"Nicht alle Ausländer wissen, was auf Bali erlaubt ist und was nicht", äußert sich das Justizministerium gegenüber der lokalen Zeitung "Bali Sun". Darum gibt es nun einen Leitfaden, der über die Kultur und Bräuche des Landes informiert. Vor allem die Regeln für eine angemessene Kleiderordnung in Tempeln oder in der Umgebung heiliger Wahrzeichen soll darin einen prominenten Platz einnehmen.

Diese gutgemeinten Hinweise scheinen bei vielen Reisenden jedoch auf taube Ohren zu stoßen. Die Regierung plant deshalb nun scharfe Gesetze für Tourist:innen in Bali.

Rollerverbot für Touristen

Ein anderes Problem ist, dass Urlauber:innen auf der Insel Bali scheinbar gerne und viel Drogen und Alkohol konsumieren. Auf den Roller setzen sie sich nach der Party trotzdem, meist noch oberkörperfrei und ohne Helm. Immer wieder kommt es deshalb zu Unfällen im chaotischen indonesischen Straßenverkehr.

Der Gouverneur Wayan Koster will deshalb den Motoroller-Verleih für Reisende noch dieses Jahr verbieten. Wer kein:e Einheimische:r ist, soll künftig nur noch Autos mieten dürfen und selbst das nur über ein seriöses Reisebüro. Der Gouverneur betonte, er wolle damit einen qualitativ hochwertigen und würdevollen Tourismus auf der Insel gewährleisten.

Verbot der Heiligen Berge

In Bali sind auch einige Berge für die Einheimischen heilig, zum Beispiel der Vulkan Agung. Doch auch dort ist das Benehmen von Touristen ziemlich daneben. So haben Tourist:innen scheinbar nackt auf dem Mount Batur getanzt und halbnackt auf dem Mount Agung posiert.

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Halbnackte Urlaubsbilder gehören für viele Touristen scheinbar zum Must-have. Bild: iStockphoto / IURII KRASILNIKOV

Wegen der Vorfälle in der Vergangenheit sollen Besteigungen demnächst verboten werden – jedoch nicht nur für ausländische Touristen, sondern auch für einheimische Feriengäste.

Dieser Plan wird jedoch auch kritisiert. Vor allem Angestellte der Tourismusbranche warnen, dass ein solches Verbot viele Balines:innen ihrer Lebensgrundlage berauben und den wichtigen Industriezweig stark beeinträchtigen würde. Derzeit ist noch nicht bekannt, wann die Regelungen in Kraft treten und wie sie im Detail aussehen werden, wer beispielsweise die Einhaltung des Verbots überwachen soll.

Erfolgreiche Rettung: 130 gestrandete Grindwale sind wieder befreit

Am vergangenen Donnerstag bildete sich an der australischen Westküste ein furchtbares Szenario ab: 160 Grindwale waren nahe der Kleinstadt Dunsborough gestrandet und kämpften um ihr Leben. Selbst konnten sich die Meeressäuger aus dieser kläglichen Situation nicht mehr befreien, deshalb beteiligten sich zahlreiche Tierschützer:innen und Anwohner:innen an der Rettung.

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