Eine Nacht im Hotel verbringen, das allein ist für viele zwischen stressigem Alltag und gesellschaftlichen Krisen schon Urlaub. In den vergangenen Jahren ist vor allem das Interesse für den Bereich Wellness erneut gestiegen, viele wünschen sich eine Auszeit vom Leben in den eigenen vier Wänden.
Standardmäßig ist diese Zeit aber viel zu schnell vorüber und im Handumdrehen findet man sich wieder im alltäglichen Trott wieder. Um diesem traurigen Gefühl entgegenzuwirken, nehmen sich offenbar immer mehr Reisende kleine Andenken aus dem Urlaub mit, die sie auch Zuhause noch an die entspannte Auszeit erinnern – oder dort mindestens genauso praktisch sind.
Bei diesen Andenken handelt es sich allerdings nicht um gewöhnliche Mitbringsel aus dem knallbunten Souvenir-Shop, sondern um Diebesgut.
Eine Befragung unter Hotelinhaber:innen ergab zuletzt, dass Gäste vor allem Gebrauchsgegenstände wie Kissen, Fernbedienungen und Glühbirnen häufig einfach mit nach Hause nehmen. Am beliebtesten ist demnach die Mitnahme von Handtüchern. Sie machen 79 Prozent der gestohlenen Gegenstände der befragten Hotels aus.
Doch die Erhebung des Bewertungsportal "Wellness Heaven" zeigt auch, dass sich die gestohlenen Gegenstände klar nach der jeweiligen Klasse des Hotels unterscheiden, aus dem gestohlen wird. So bemerken Hotels mit vier Sternen offenbar häufiger das Fehlen von Kleiderbügeln und Batterien aus etwaigen Geräten im Zimmer als höherpreisige Betriebe.
In Fünf-Sterne-Hotels hingegen berichten die Mitarbeitenden von durchaus skrupelloseren Langfingern unter ihren Gästen. So würden aus diesen luxuriöseren Zimmern eher TV-Geräte und zur Verfügung gestellte Tablets entwendet als in der niedrigen Hotelkategorie.
Ein anderes beliebtes Objekt, das Fünf-Sterne-Hotels häufig als gestohlen melden, sind der Befragung zufolge Matratzen. Aus den Betten werden mitunter Polster im Wert von bis zu 1000 Euro in der Regel nachts über die Aufzüge heimlich in die eigenen Fahrzeuge geladen.
Auf die gleiche Weise dürften auch Diebe in einem italienischen Hotel vorgegangen sein: Sie nahmen das dekorative Klavier aus dem Foyer eines Hotels unbemerkt mit. Ein deutscher Hotelier berichtet von einer ähnlichen Geschichte, bei der die gesamte Stereoanlage aus dem Wellness-Bereich gestohlen wurde.
Einen offenbar entscheidenden Faktor bei der Wahl der gestohlenen Objekte bemerkt "Wellness Heaven" auch in der Nationalität der Gäste. Schweizer:innen entwendeten demnach häufig den Föhn aus dem Hotelbad, Menschen aus den Niederlanden hingegen fokussieren sich auf Klopapier und Glühbirnen. Gäste aus Italien würden stattdessen vor allem Weingläser mit nach Hause nehmen.
Insgesamt berichten die gut 700 befragten Hoteliers von einem Anstieg der Diebstähle in ihren Etablissements. Vor allem Kaffeemaschinen und Matratzen werden demnach offenbar immer attraktiver für die Weiternutzung in den eigenen vier Wänden. Auch die Mini-Kühlschränke entwenden einige Gäste für das Urlaubsfeeling zu Hause aus den Zimmern.