Italien zählt seit Jahrzehnten zu den begehrtesten Reisezielen für deutsche Urlauber. Mit seiner reichen Kultur, atemberaubenden Landschaften und köstlichen Küche zieht das Land jährlich Millionen von Besucher:innen aus Deutschland und aller Welt an. Von den malerischen Küsten der Amalfiküste bis zu den historischen Städten wie Rom, Florenz und Venedig bietet Italien eine Vielzahl von Erlebnissen für jede Art von Urlaub.
Doch damit kommen nicht nur die Urlaubenden ins Land, sondern auch Herausforderungen und Probleme im Zusammenhang mit dem Massentourismus. Ein beliebter italienischer Ort sucht nun die Lösung in einer neuen Gebühr.
Eine ehemalige Ruheoase ist im Laufe der Jahre zum Magneten für Massentourismus mutiert: Der Sandstrand der Baia del Silenzio, auch bekannt als die Bucht der Stille, wird regelmäßig von einer Flut an Reisenden überlaufen. Die Gemeinde Sestri Levante in der italienischen Region Ligurien setzt sich aktuell damit auseinander, wie man dem Chaos Einhalt gebieten kann.
Sie erwägt nun, eine Strandgebühr von 5 Euro pro Person für Tourist:innen zu erheben, wie von der italienischen Nachrichtenagentur Ansa berichtet. Allerdings nur während der Sommermonate.
Einheimische sowie Kinder unter zwölf Jahren sollen hingegen von der Gebühr befreit sein. Bürgermeister Francesco Solina plant, die Einnahmen aus dieser Maßnahme für verschiedene Dienstleistungen zu verwenden: darunter für Sicherheitsmaßnahmen, Rettungsschwimmer:innen und die Reinigung des Strandes. Zusätzlich wird eine Besucherbeschränkung von maximal 400 Personen am Strand vorgeschlagen, wie von travelnews.ch berichtet.
Dieses Vorhaben ist nicht einzigartig in Italien. Viele Orte des Landes haben bereits ähnliche Maßnahmen ergriffen, um den Ansturm von Tourist:innen zu regulieren. Etwa auf der Insel Sardinien: Auf dem weißen Sandstrand La Pelosa im Nordwesten der Insel wird die Anzahl der Besucher bereits seit Jahren auf 1500 begrenzt. Zusätzlich wird während der Sommermonate ein Eintritt von 3,50 Euro pro Person erhoben. Kinder unter zwölf Jahren haben freien Zutritt. An der Cala Goloritzè durften im Jahr 2023 sogar nur 250 Gäste den Strand für eine Gebühr von 6 Euro besuchen.
Auch Städte ächzen oft unter dem Massentourismus. Venedig hat etwa eine besondere Maßnahme gegen größere Gruppen eingeführt: Geführte Touren ab 25 Personen dürfen die Stadt dort nicht mehr besuchen. Rom kämpft gegen Vandalismus und versucht, die antiken Bauten vor rücksichtslosen Tourist:innen zu schützen. Dort ist es beispielsweise verboten, auf der Spanischen Treppe zu sitzen. Wer dagegen verstößt, muss mit einem Bußgeld von bis zu 400 Euro rechnen.