Leben
Geld & Shopping

Kleinanzeigen und Vinted: Paypal-Betrug bringt Opfer um Tausende Euro

ARCHIV - 29.07.2020, Baden-Württemberg, Ravensburg: Die Applikation von Paypal ist auf einem Mobilfunkgerät zu sehen. Paypal weitet sein Angebot in Deutschland auf das Bezahlen an der Ladenkasse aus.  ...
Paypal-Kunden müssen sich mal wieder in Acht nehmen.Bild: dpa / Felix Kästle
Geld & Shopping

Paypal-Betrug per QR-Code bringt Nutzer um Tausende Euro

Cyberkriminelle versuchen immer wieder an die sensiblen Daten ihrer Opfer zu gelangen. Oftmals nutzen sie dafür Phishing-Mails. Aktuell ist aber eine andere Betrugsmasche im Umlauf, die vor allem Kund:innen gängiger Verkaufsplattformen betrifft.
16.09.2025, 07:1516.09.2025, 07:15
Mehr «Leben»

App-eigene Bezahlsysteme, etwa bei den Verkaufsplattformen Kleinanzeigen oder Vinted, erfreuen sich nicht bei allen User:innen großer Beliebtheit. Zum einen ist die Nutzung dieser Bezahlsysteme oft mit zusätzlichen Kosten für Käufer oder Verkäufer verbunden. Zum anderen empfinden einige die Abwicklung von Verkäufen darüber als zu kompliziert oder langwierig.

Einige bevorzugen daher Paypal. Über den Zahlungsdienstleister mit dem blauen Logo ist das Geld sofort beim Empfänger – gebührenfrei und ohne Wartezeit wie bei App-internen Bezahlsystemen, wo das Geld teils erst freigegeben wird, wenn der Käufer die Ware erhalten hat.

Doch auch wenn Paypal einen Käuferschutz bietet, kann man Betrüger:innen teils leichter auf den Leim gehen, wenn man den Kauf beziehungsweise Verkauf nicht auf den Verkaufsplattformen selbst abwickelt.

Betrugsopfer verlieren teils tausende Euro

Das musste kürzlich auch ein Kleinanzeigen-User erfahren, der eine Kamera für 60 Euro verkaufen wollte. Nachdem er einen Käufer gefunden hatte, sendete der einen Screenshot eines QR-Codes, worüber der Verkäufer angeblich den Zahlungseingang bestätigen sollte, beschreibt die Verbraucherzentrale Dorsten auf ihrer Website.

Anscheinend wurde der Verkäufer daraufhin nicht misstrauisch und scannte besagten QR-Code. Daraufhin wurde er auf eine Website weitergeleitet, wo er sich in sein Paypal-Konto einloggen sollte. Dem leistete er Folge und kurz darauf waren knapp 3000 Euro weg. Abgebucht wurde die Summe über die "Freunde und Familie"-Option, die keinen Käuferschutz bietet.

In einem ähnlichen Fall soll laut der Verbraucherzentrale eine Frau sogar 7000 Euro verloren haben; der QR-Code, der ihr zugeschickt wurde, diente scheinbar "sicherem Bezahlen". Das war am Ende natürlich nicht der Fall.

"Das sind zwei von zahlreichen Fällen, die Menschen uns melden", sagt Ralf Scherfling, Phishing-Experte der Verbraucherzentrale NRW. Er empfiehlt alles auf Plattformen wie Kleinanzeigen, Vinted oder Markt.de abzuwickeln und nie QR-Codes oder Links zu öffnen, über die man angeblich eingegangene Zahlung bestätigen soll.

In solchen Fällen empfiehlt Scherfling, das Geschäft abzubrechen. "Generell sollte das Geld für eine Ware ohne eine zusätzliche Bestätigung überwiesen werden", betont die Verbraucherzentrale.

Wie sich Betrugsopfer zur Wehr setzen können

Wer auf die Betrugsmasche hereingefallen ist, sollte schnell handeln: Falls bereits Geld abgebucht wurde, ist es ratsam, das Bankkonto sperren zu lassen, um weitere finanzielle Schäden zu vermeiden; unter Umständen kann die Bank sogar eine Rückbuchung des gestohlenen Geldes veranlassen.

Die Verbraucherzentrale empfiehlt zudem, das betrügerische Profil auf der Verkaufsplattform zu melden und seine persönlichen Zugangsdaten, etwa das Passwort, sofort zu ändern.

Aus Sicht von Verbraucherschützer:innen sollten Opfer außerdem immer Anzeige bei der Polizei erstatten. Wer rechtzeitig Informationen sichert, zum Beispiel Screenshots von Chatverläufen oder Kontodaten der Betrüger:innen, kann die Chancen auf einem Ermittlungserfolg steigern.

Paypal-Betrug per QR-Code bringt Nutzer um Tausende Euro
Cyberkriminelle versuchen immer wieder an die sensiblen Daten ihrer Opfer zu gelangen. Oftmals nutzen sie dafür Phishing-Mails. Aktuell ist aber eine andere Betrugsmasche im Umlauf, die vor allem Kund:innen gängiger Verkaufsplattformen betrifft.
App-eigene Bezahlsysteme, etwa bei den Verkaufsplattformen Kleinanzeigen oder Vinted, erfreuen sich nicht bei allen User:innen großer Beliebtheit. Zum einen ist die Nutzung dieser Bezahlsysteme oft mit zusätzlichen Kosten für Käufer oder Verkäufer verbunden. Zum anderen empfinden einige die Abwicklung von Verkäufen darüber als zu kompliziert oder langwierig.
Zur Story