Seit Januar 2024 müssen Restaurants wieder 19 Prozent Mehrwertsteuer auf Speisen vor Ort abführen. Das fällt Gästen auf der Rechnung nicht wirklich auf, macht sich beim Gewinn der Gastronom:innen aber bemerkbar.
Was sich aber nun ab 2026 ändert und was du wissen musst, hat watson im Überblick.
Am 10. September hat das Bundeskabinett das Steueränderungsgesetz 2025 beschlossen. Die Änderung besagt, dass ab Januar 2026 der Umsatzsteuersatz von derzeit 19 Prozent auf sieben Prozent gesenkt wird. Ausnahme der Regelung: Getränke.
Davon sollen nicht nur klassische Restaurants profitieren, sondern auch Bäckerei, Metzgerei oder Catering für Kitas, Schulen und Krankenhäuser. Ziel ist es, die Gastronomiebranche, sowie auch die Konsument:innen um 3,6 Milliarden Euro jährlich zu entlasten.
Laut den aktuellen Informationen soll der reduzierte Umsatzsteuersatz von sieben Prozent für Speisen in der Gastronomie ab dem 1. Januar 2026 dauerhaft gelten.
In den vergangenen Jahren wurde die Gastronomie steuerlich vor allem durch eine zeitweise Mehrwertsteuersenkung auf Speisen während der Corona-Krise entlastet, die 2024 endete. Viele Gastronom:innen beklagten den Anstieg der Steuer, da auch Mieten oder Personalkosten immer weiter stiegen.
Gastronom:innen sind nicht verpflichtet, ihre Preise anzupassen. Mit dem zusätzlichen Budget können sie in Personal oder Instandhaltung investieren, um nicht mehr ums Überleben kämpfen zu müssen.
Die Mehrwertsteuersenkung hat ein Ziel, wie es der Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga) Gereon Haumann gegenüber dem SWR zusammenfasst: "Im Koalitionsvertrag steht als Begründung für die niedrigere Gastro-Steuer 'um die Branche zu entlasten', und nicht 'um die Bürger zu entlasten'."
Für Gäste könnte das bedeuten, dass ihre Stammcafés oder Lieblingsrestaurants bleiben. Auf der Rechnung ändert sich am Ende des Tages vermutlich aber wenig bis gar nichts.
Du erkennst die Weitergabe der Steuererleichterung nicht automatisch, aber durch Vergleich, Nachfrage oder Hinweise lässt sie sich oft indirekt nachvollziehen.
Falls das Essen in deinem Lieblingslokal also ab 2026 günstiger wird, weißt du, dass die Inhaber:innen die Steuererleichterung auch mit den Gästen teilen.
In der Praxis wird das aber vermutlich sehr selten passieren. Es bleibt aber zu hoffen, dass die Änderung vor allem das Personal durch bessere Bezahlung bemerken wird.
Die dauerhafte Mehrwertsteuersenkung auf Speisen ist ein wichtiges Signal für die Gastronomie, auch wenn Gäste nicht direkt profitieren. So können jedoch Qualität und das Überleben der Betriebe gesichert werden.