Spanien zählt zu den beliebtesten Reisezielen in Europa und bietet eine faszinierende Mischung aus Kultur, Geschichte und atemberaubenden Landschaften. Von den goldenen Stränden der Costa Blanca über die beeindruckenden Berge der Pyrenäen bis hin zu den pulsierenden Metropolen wie Madrid und Barcelona – Spanien hat für jeden Reisenden etwas zu bieten.
Doch einige Orte an den sonnigen Küsten haben mit massiver Dürre zu kämpfen. So auch ein beliebter Ferienort an der Costa Blanca. Dort wird die Lage so kritisch, dass die Menschen vor Ort mit massiven Einschränkungen zurechtkommen müssen.
Dass die Lage im Ort Teulada-Moraira ernst ist, wurde spätestens im Juni deutlich, als aufgrund der Dürre bereits damals wegen des hohen Natriumgehalts vor dem Trinken des Leitungswassers "gewarnt" wurde.
Nun folgt die Verschärfung.
Seit dem 2. August ist das Wasser in vielen Haushalten der Gemeinde als Folge der extremen Trockenheit "bis auf Weiteres" nicht mehr trinkbar, wie "Costa Nachrichten" berichtet. Auch das Kochen mit Leitungswasser ist demnach aktuell untersagt. Diese Maßnahme betrifft sowohl Einheimische als auch Tourist:innen, die derzeit in der Region Urlaub machen.
Immerhin handelt es sich in Teulada-Moraira, wie das Rathaus betont, nicht um ein Problem des Wassermangels, sondern um ein Problem der Wasserqualität aufgrund der Dürre. Das Wasser dürfte also hier vorerst nicht komplett versiegen.
Die Nachricht hat zu erheblicher Verunsicherung unter den Bewohner:innen und Urlaubenden geführt. Zahlreiche Menschen müssen sich demnach mit Trinkwasser aus dem Supermarkt eindecken.
Monika Fornell, eine Einwohnerin von Teulada, berichtet laut "Costa Nachrichten": "Hamsterkäufe habe ich noch nicht gemacht, aber ich habe erstmal mit vier Kanistern angefangen." Sie erklärt, dass das Leitungswasser schon immer unangenehm geschmeckt habe. Es jetzt auch fürs Kochen kaufen zu müssen, sei eine zusätzliche Belastung.
In den Supermärkten der Region herrscht großer Andrang, wie eine weitere Anwohnerin dem Bericht zufolge auf Facebook beschreibt: "Ich muss für meine Familie 20 Kanister für eine Woche kaufen, sowohl für uns vier, als auch für meinen Hund und meine zwei Katzen."
Viele Bürger:innen sind zudem unzufrieden mit der Kommunikation des Rathauses. Zwar informierte die Stadtverwaltung über die betroffenen Zonen, doch die Formulierungen sorgten für Verwirrung, wie in dem Bericht weiter steht. Das Rathaus stellte schließlich klar, dass das Wasser in Teuladas Ortskern sowie den Urbanisationen ungenießbar sei, während der Ortskern von Moraira verschont bleibt.
Am 9. August kamen die Politiker:innen von Teulada zu einem außerordentlichen Plenum zusammen. Ziel war es, dringende Maßnahmen zu besprechen. Die Oppositionspartei Compromís fordert, dass den betroffenen Bürger:innen die Wasserrechnungen erlassen werden und dass Trinkwasser über Verteilungsstellen oder durch direkte Lieferung in die Haushalte bereitgestellt wird.
Eine Entscheidung über diese Forderungen wurde jedoch nicht getroffen, da sie an das zuständige Wasserkonsortium Teulada-Benitachell weitergeleitet werden müssen. Das Plenum einigte sich darauf, eine Dringlichkeitssitzung des Konsortiums zu fordern, um diese Punkte schnellstmöglich zu klären.
Wann die Situation sich wieder normalisieren wird, ist unklar. Der Bürgermeister von Teulada-Moraira, Raúl Llobell (PP), hofft auf baldigen Regen, um die Wasserknappheit zu lindern. Doch angesichts der Wetterprognosen bleibt abzuwarten, wie lange die Einschränkungen noch bestehen bleiben werden.
Die Dürre an der Costa Blanca ist ein deutliches Zeichen für die klimatischen Herausforderungen, vor denen viele Regionen Spaniens stehen. Teulada-Moraira ist das erste Beispiel einer Gemeinde, die aufgrund dieser Bedingungen drastische Maßnahmen ergreifen musste – ein Szenario, das auch anderen Orten drohen könnte.