Arachnophobie, die Angst vor Spinnen, plagt viele Menschen. Wenn eine Spinne durch den Raum flitzt oder sich unerwartet von der Decke seilt, entwischt dem ein oder anderen schonmal ein Schrei.
Eine Spinne allein ist für viele schon Grund genug zur Angst. Aber tausende Spinnen, die vom Himmel fallen? Das wäre für die meisten vermutlich der Endgegner.
Genau dieses Phänomen tritt aktuell in Australien auf, wie der Fernsehsender ProSieben berichtet, und ist als "Spinnenregen" bekannt. Hinter dem wiederkehrenden Naturspektakel stecken unter anderem das Wetter – und Babyspinnen.
Videos auf Tiktok zeigen, wie Tausende Spinnen scheinbar wie Regentropfen vom Himmel fallen. Auch Nachrichtenartikel über den "Spinnenregen" gibt es immer wieder.
Spinnen, die einfach so aus den Wolken fallen? Eine eklige Vorstellung. Tatsächlich seilen sich die Tiere jedoch ab.
Wie der Sender berichtet, ist noch nicht klar, warum das Ereignis immer wieder auftritt. Es werde aber vermutet, dass sich die Tiere zum Schutz vor anhaltendem Regen und Hochwasser in die Bäume flüchten.
Sobald das Wetter sich bessert und die Luft rein ist, seilen sich die Spinnen an ihren Fäden aus dem Versteck ab. Diese Fäden sind jedoch so fein, dass es aus einiger Entfernung so aussieht, als würden die Spinnen schlicht herunterfallen.
In Australien soll das Phänomen besonders während der Regenzeit auftreten. User auf Tiktok zeigen Videos, in denen der Boden nach dem Spinnenfall von schneeweißen Spinnennetzen bedeckt ist.
Forscher:innen kennen den Spinnenregen eher unter dem Begriff "mass ballooning". Die Naturschutzbehörde von Missouri in den USA schreibt auf ihrer Website, dass vor allem Jungtiere diese Art des Fliegens anwenden, wenn sie ihr Nest verlassen.
Um zu fliegen, warten sie einen Windstoß ab und stoßen aus ihrem Bauch den Seidenfaden heraus. Sobald der Faden lang genug ist, lassen sie sich vom Wind mittragen.
Mit dieser Taktik können Spinnen weite Entfernungen zurücklegen. Die Tiere, die die Landung überleben, gehen gewöhnlich direkt auf die Jagd.
"Wenn eine große Anzahl an Spinnen gleichzeitig fliegt, können sich ihre Seidenfäden ineinander verfangen und eine große Masse formen", schreibt die Naturschutzbehörde. So entsteht der "Spinnenschnee" auf der Erde.
ProSieben berichtet, dass es das Phänomen auch in Brasilien gibt. Dort habe es jedoch einen anderen Hintergrund: Die dort beheimatete Spinnenart Anelosimus eximius hängt gerne gemeinsam mit ihren Artgenossen in Netzen ab. Erwischt eine Windböe oder ein Sturm das Netz, fliegt die Gruppe heraus – und wieder entsteht ein Spinnenregen.