Die EU-Mitgliedsstaaten und das Europäische Parlament haben sich am Donnerstag auf einen wichtigen Gesetzesentwurf zur Wiederherstellung der Natur geeinigt. So sollen künftig mehr Wälder aufgeforstet, Moore wieder vernässt und Flüsse in ihren natürlichen Zustand versetzt werden.
Der Gesetzestext verpflichtet die Mitgliedsländer dazu, bis 2030 auf jeweils mindestens 20 Prozent der Land- und Meeresflächen der EU Maßnahmen zur Wiederherstellung der Natur umzusetzen, wie es in einer Erklärung des Europäischen Rates hieß. Initiiert wurde die neue EU-Biodiversitätsstrategie von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen im Rahmen des Europäischen Green Deals.
Aus EU-Daten geht hervor, dass mehr als 80 Prozent der natürlichen Lebensräume in Europa in einem schlechten Zustand sind. Daran knüpft der Gesetzentwurf an und sieht vor, bis 2030 30 Prozent dieser Lebensräume wiederherzustellen. Bis 2040 sollen es bereits 60 und bis 2050 sogar 90 Prozent sein.
Dem Vorschlag zufolge müssten die EU-Regierungen gezielte Maßnahmen ergreifen, um die natürlichen Lebensräume wieder intakt zu bekommen: So sollen dafür unter anderem die Populationen der Wiesenschmetterlinge vermehrt werden, wieder mehr Hecken und Bäume auf landwirtschaftlichen Flächen angepflanzt und die Kohlenstoffspeicherung in Böden gefördert werden.
Umweltschützer:innen und -verbände begrüßen die Einigung zu dem Gesetz, das eine zentrale Säule der Biodiversitätsstrategie darstellt. Das hängt unter anderem damit zusammen, dass es sich bei dem Gesetz um eine sogenannte Verordnung handelt. Das meint, dass das Gesetz für alle 27 EU-Staaten gilt und damit gleiche Bedingungen und Vorschriften schafft.
Da Biodiversitäts- und Umweltprobleme in der Regel grenzüberschreitend sind, ist eine EU-übergreifende Regelung sinnvoll.
Diese Vorteile bringt das EU-Renaturierungsgesetz mit sich:
Der Gesetzesvorschlag wird nun dem Europäischen Parlament und den EU-Ländern zur endgültigen Genehmigung vorgelegt. Bei diesem Schritt handelt es sich allerdings in der Regel um reine Formalität.
(Mit Material von AFP)