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Buckelwale in Kanada waren fast ausgestorben: Nun vermehren sie sich doch wieder

ARCHIV - 09.08.2008, Ecuador, Puerto Lopez: Buckelwal springt vor der K
Im letzten Jahr hat es vor der Westküste Kanadas einen deutlichen Anstieg des Buckelwalbestandes gegeben. Forschende zählten doppelt so viel Nachwuchs wie im Vorjahr.Bild: epa efe / Jose Jacome
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Fast ausgestorben: Buckelwale in Kanada vermehren sich wieder

05.12.2022, 12:26
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In dieser Woche beginnt die Biodiversitätskonferenz der UN in Kanada. In Montréal beraten die Staaten vom 7. bis 19. Dezember über Maßnahmen, um den Arten- und Lebensraumverlust weltweit zu stoppen. Das Vorgängerabkommen war 2020 ausgelaufen und hatte – laut dem im September 2020 veröffentlichten Bericht zum Zustand der globalen Biodiversität – die Ziele der UN weit verfehlt.

Doch jetzt kann der Gastgeber Kanada schon vor Beginn der Konferenz eine positive Nachricht verlauten lassen: Der Bestand der Buckelwale vor den Küsten von Vancouver nimmt wieder zu.

Pandemie diente der Erholung der Wale

Im vergangenen Jahr dokumentierten Forscher:innen der Pacific Whale Watch Association eine Art Babyboom bei den Meeressäugern. 21 Kälber zählten sie, so viel Nachwuchs wie noch nie in dieser Region und fast doppelt so viel wie im Vorjahr. Denkbar ist, dass die Wale sich durch die Folgen der Corona-Pandemie erholt haben. Sie hatten mehr Nahrung und Tourist:innen blieben weg.

"Eine Art, die fast bis zur Ausrottung gejagt wurde. Nun ist der Bestand wieder so hoch wie vor dem kommerziellen Walfang."

Das seit 1967 geltende Walfangverbot könnte außerdem nun seine Wirkung zeigen. Seit erst 55 Jahren dürfen Wale in Kanada nicht mehr gefangen werden und auch Wal-Touren dürfen inzwischen nur noch unter strengen Regeln durchgeführt werden. Es müssen Mindestabstände zu den Meeresriesen eingehalten werden. Die Boote sollen Abstand halten, denn berührt oder gefüttert werden sollen die Wale nicht. Auch das Schwimmen mit den Tieren ist nicht erlaubt und es gibt eine verbindliche Pflicht zum Melden von in Not geratenen Tieren. Hat sich ein Wal verheddert oder ist mit einem Schiff kollidiert, muss das gemeldet werden.

Unglaubliche Entwicklung

Der UN-Spezialbeauftragte für Menschenrechte und Umwelt in Vancouver, David Boyd, erklärt, dass die Population der Wale ein wichtiger Indikator für den Zustand der Meere sei. Der kanadische Umweltanwalt und -aktivist sagt: "In den vergangenen Jahren haben wir hier an der kanadischen Westküste ein unglaubliches Wiederaufleben der Buckelwalpopulation erlebt. Eine Art, die fast bis zur Ausrottung gejagt wurde. Nun ist der Bestand wieder so hoch wie vor dem kommerziellen Walfang."

Walexpert:innn der kanadischen Regierungsbehörde für Fischerei und Ozeane geben 27.000 als Zahl der Buckelwale im kanadischen Pazifik an. Vor zehn Jahren habe man in Vancouver keinen einzigen Buckelwal gesehen, dafür musste man weiter rausfahren mit einer Fähre. Heute sei es im Sommer und Herbst normal, etwa 20 Tiere am Tag zu sehen.

30 Prozent Naturschutzgebiete

Damit auch andere Arten, denen es deutlich schlechter als den Buckelwalen geht, sich erholen und die Bestände wieder zunehmen können, streben viele Staaten ein gemeinsames Ziel an.

Sie wollen, dass 30 Prozent der weltweiten Land- und Meeresfläche zu Naturschutzgebieten erklärt werden. Diese Gemeinschaft, unter der auch Deutschland ist, möchte dieses Ziel in der Abschlusserklärung der Konferenz festhalten.

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