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Studie zeigt: Moos absorbiert 6-mal mehr CO₂ als andere Pflanzen

Beautiful pine and fir forest in Sweden with a thick layer of green moss covering the forest floor, some sunlight shining in through the branches
Moos säubert und kühlt die Umgebungsluft ab.Bild: iStockphoto / Binnerstam
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Studie zeigt: Moos absorbiert 6-mal mehr CO₂ als andere Pflanzen

18.07.2023, 11:19
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Schwammig, grün und kühl – das sind die Eigenschaften einer Pflanze, die wahre Wunder fürs Klima bedeuten kann. Denn einer neuen Studie zufolge absorbiert Moos sechsmal mehr CO₂ als andere Pflanzen.

Die winzige Pflanze, die sich schnell verbreiten kann, umfasst mindestens 12.000 Arten, die an den verschiedensten Orten wachsen. Eine Studie, die kürzlich in der Fachzeitschrift "Nature" veröffentlicht wurde, zeigt, dass moosbewachsene Böden sechsmal mehr Kohlenstoff enthalten als Böden, in denen keine Moose vorkommen.

Für die Studie wurden an mehr als 100 Orten weltweit in acht verschiedenen Ökosystemen Moosproben entnommen. Die Wissenschaftler:innen gehen davon aus, dass die Moospopulationen in den untersuchten Gebieten eine Fläche von über 9,4 Millionen Quadratkilometern einnehmen. Dies entspricht etwa der Größe Chinas oder Kanadas.

Moos hat eine Vielzahl von besonderen Fähigkeiten

"Wir waren verblüfft, als wir feststellten, dass Moose all diese erstaunlichen Dinge tun", erklärte David Eldridge, Ökologe an der Universität von New South Wales, gegenüber "Science Report".

Touch of fresh moss in the forest
Moos tut dem Klima gut. Bild: iStockphoto / Sylvia Becerra Gonzalez

"Moos überlebt, indem es Wasser aus der Atmosphäre aufnimmt. Und manche Moose, wie die in den trockenen Gebieten Australiens, rollen sich ein, wenn sie trocken werden, aber sie sterben nicht – sie leben für immer in einem Scheintod", erklärt der Ökologe. "Wir haben Moose nach 100 Jahren aus einer Packung genommen, sie mit Wasser bespritzt und beobachtet, wie sie zum Leben erwachten. Ihre Zellen lösen sich nicht auf, wie bei normalen Pflanzen."

Das Team um Eldridge geht davon aus, dass 6,43 Milliarden Tonnen Kohlenstoff in moosigen Böden gespeichert sind. Zudem ist Moos sehr resistent gegen Krankheitserreger. In Bodenproben, in denen Moose vorhanden waren, war die Belastung durch Krankheitserreger deutlich geringer als in Böden ohne Moose.

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Die vielseitigen Fähigkeiten von Moos macht sich beispielsweise "Green City Solutions" zunutze. Das Unternehmen stellt Feinstaubfilter für urbane Räume her und will damit das Klima in Städten verbessern. Die Stadtluft wird dabei gezielt durch ein Moospolster geschoben und durchlüftet. Die Luft wird dadurch bis zu 82 Prozent gereinigt und die direkte Umgebung kann um bis zu acht Grad abgekühlt werden.

Japankäfer breitet sich an deutscher Grenze aus – "unsichtbare Waffe" soll das verhindern

Sie ist eine invasive Art mit massivem Appetit, die Rede ist vom Japankäfer. Ihre Larven fressen sich unterirdisch durch Wurzelstrukturen, können dadurch sogar Bäumen schweren Schaden zufügen. Kaum sind sie ausgewachsen, machen sie sich an Blättern, Blüten und Früchten zu schaffen. Auch Zierpflanzen sind vor ihnen nicht sicher. Rosen, Trauben, Brombeeren: sie fressen und fressen und fressen.

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