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Watt: Schluss mit Bohrungen nach Öl und Gas im Wattenmeer

Oelplattform im Wattenmeer bei Flut, Niederlande, Friesland | Oilrig in the Waddensea, Netherlands, Frisia
Öl- und Gasbohrungen sollen im Niedersächsischen Wattenmeer per Gesetz verboten werden. Bild: blickwinkel / AGAMI/M. Guyt
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Schluss mit Bohrungen nach Öl und Gas im Wattenmeer

15.10.2021, 08:59
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Das Bohren nach Gas und Öl soll hinsichtlich der Klimakrise im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer gesetzlich verboten werden. Dafür soll Anfang kommenden Jahres eine entsprechende Änderung des Wattenmeergesetzes im Plenum vorgestellt werden, wie Olaf Lies (SPD), Umweltminister von Niedersachsen, der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch in Hannover mitteilte. Im Sommer 2022 könnte die Novelle dann beschlossen werden.

Bohrungen passen "nicht mehr in die Zeit"

"Mit dem neuen Gesetz werden wir dann auch die letzten Zweifel beseitigen. Dann steht ein für alle Mal fest: Im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer wird es keine Bohrungen nach Gas oder Öl mehr geben", so Lies über das Vorhaben. Alles andere würde angesichts des Klimawandels und den Bestrebungen nach einer sauberen, klimaneutralen Energieversorgung nicht mehr in die Zeit passen.

Nach Angaben der Regierungsfraktionen SPD und CDU beabsichtigt ein niederländisches Unternehmen, Erdgas in der Nordsee vor der Insel Borkum zu fördern. Dazu soll eine Plattform errichtet und betrieben sowie eine Gas-Transportleitung neu gebaut werden. Der geplante Standort liegt ihren Angaben zufolge nur etwa 500 Meter von deutschen Hoheitsgewässern entfernt und rund 20 Kilometer vor Borkum, obwohl der Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer Teil des Unesco-Weltnaturerbes ist.

mcm/dpa

Expertenrat: Verkehrssektor verfehlt Klimaziel zum dritten Mal in Folge

Der Verkehrsbereich hat nach Angaben des unabhängigen Expertenrats für Klimafragen auch 2023 deutlich mehr Abgase verursacht als gesetzlich erlaubt. Statt der erlaubten 133 Millionen Tonnen CO₂ seien im Verkehr im vergangenen Jahr 146 Millionen Tonnen Treibhausgase entstanden, schreiben die Fachleute in ihrem am Montag in Berlin veröffentlichten Prüfbericht zu im März vorgestellten Daten des Umweltbundesamts (UBA). Damit verfehlt der Verkehrssektor sein Klimaziel das dritte Jahr in Folge.

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