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Jahrhundertflut im Ahrtal: Ein Jahr später ist Angst vor Naturkatastrophen groß

SWR Fernsehen ALS DIE FLUT INS AHRTAL KAM - DAS JAHR NACH DER KATASTROPHE, "Der Jahrestag der Flutkatastrophe mit Gedenkveranstaltung und Livesendung", am Donnerstag (14.07.22) um 18:28 Uhr. ...
Die Hochwasserkatastrophe im Juli 2021 kostete viele Menschenleben und verursachte Sachschäden in Höhe von mehreren Milliarden Euro.Bild: dpa / SWR - Südwestrundfunk
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Ein Jahr nach Jahrhundertflut: Deutsche haben große Angst vor Naturkatastrophen

11.07.2022, 11:52
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Auch ein Jahr nach der Jahrhundertflut in Teilen Deutschlands stellt eine Umfrage ein hohes Level an Angst vor Naturkatastrophen in der Bevölkerung fest. Vor einer zunehmenden Häufigkeit solcher Vorkommnisse fürchten sich 60 Prozent der Befragten, wie eine Sondererhebung der Langzeitstudie "Die Ängste der Deutschen" feststellte. Das teilte das Infocenter der R+V Versicherung am Montag (11. Juli) mit. 1000 Menschen seien dafür online befragt worden, die Ergebnisse repräsentativ.

Nur 2010 und im letzten Jahr war die Sorge größer

Nur zwei Mal in früheren Ausgaben der Befragung habe der Wert höher gelegen, hieß es: unmittelbar nach der Flut im vergangenen Jahr mit 69 Prozent und 2010 nach dem Ausbruch des Vulkans Eyjafjallajökull in Island und einer Ölpest im Golf von Mexiko (64 Prozent). Insbesondere in den Jahren 2019 bis vor der Flut 2021 war diese Sorge noch deutlich weniger verbreitet gewesen: Nur je rund 40 Prozent der Befragten äußerten damals Angst vor Naturkatastrophen, zuvor waren es teils etwas mehr als die Hälfte der Teilnehmerinnen und Teilnehmer gewesen.

"Die Katastrophe im eigenen Land hat das Thema offensichtlich bei vielen Menschen noch stärker in den Fokus gerückt."
Grischa Brower-Rabinowitsch, Studienleiter

Ähnliche Werte wie direkt nach der Flut ergeben sich laut der Umfrage auch bei der Furcht vor den Folgen des Klimawandels mit ebenfalls 60 Prozent (Vorjahr: 61 Prozent). Die Angst vor Wetterextremen ging im Vergleich etwas zurück: von 69 Prozent vor einem Jahr auf nun 63 Prozent.

Umweltängste sind ungewöhnlich hoch

Mit solchen Ergebnissen habe man nicht gerechnet. Brower-Rabinowitsch sagte: "Wir hätten erwartet, dass die Umweltängste durch den Krieg in der Ukraine, die hohe Inflation und die drohende Gas-Krise an Bedeutung verlieren." Diese Annahme habe sich jedoch nicht bestätigt.

Bei der Umfrage sollten Teilnehmer auf einer Skala von eins bis sieben angeben, wie groß ihre Angst ist. Die Werte fünf, sechs und sieben wurden als große Angst zusammengefasst.

Nach Starkregen waren am 14. Juli 2021 im Westen Deutschlands zahlreiche Ortschaften überflutet worden. In Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen starben durch das Jahrhunderthochwasser insgesamt 184 Menschen – wohl auch, weil sie teilweise nicht ausreichend und frühzeitig gewarnt wurden.

(sp/dpa)

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