
Vor allem am Valentinstag sind Rosen besonders beliebt. Bild: iStockphoto / Andrii Medvediuk
Supermarkt
12.02.2023, 12:0612.02.2023, 15:21
Der Valentinstag steht kurz bevor. Und obwohl wir alle wissen, dass es sich dabei um einen kommerziellen Pseudo-Feiertag handelt, wollen wir unseren Liebsten vielleicht trotzdem eine Freude machen – zum Beispiel mit Blumen. Der Klassiker sind rote Rosen, damit kann man ja bekanntlich nichts falsch machen. Oder etwa doch?

Ein Strauß roter Rosen ist ein beliebtes Geschenk für die Liebsten zum Valentinstag. bild: pexels / Karolina Grabowska
Die Zeitschrift "Öko-Test" hat 21 Rosensträuße genauer untersucht, sechs davon trugen ein Fairtrade-Label. Aber wie nachhaltig sind die Blumen wirklich? Die Ergebnisse des Tests sind erschreckend.
Öko-Test findet 54 verschiedene Pestizide in Rosen
In den Rosensträußen wurden insgesamt 54 verschiedene Pestizide gefunden. Sogar solche, deren Anwendung in der EU längst verboten ist. Sie haften an den Blumen, weil diese von weit her nach Deutschland transportiert werden – und im jeweiligen Herkunftsland der Gebrauch der Spritzgifte erlaubt ist.
Umweltschädlich ist also nicht nur der Gebrauch der Pestizide an sich, sondern auch der lange Transportweg, den die die Blumen zurücklegen. Dabei entstehen viele CO₂-Emissionen, die das Klima belasten.
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Verlierer im Öko-Test: Diese Rosen sind kein Liebesbeweis
Mehr als drei Viertel der getesteten Rosen fallen mit "mangelhaft" oder "ungenügend" durch. Der Preis ist dabei nicht ausschlaggebend. Die Preisspanne der untersuchten Sträuße reicht von 1,99 Euro für zwölf Rosen bis hin zu 39,95 Euro für acht Rosen.

Der Strauß von Fleurop sieht schön aus, ist aber ein echter Chemiecocktail.bild: fleurop
Am schlechtesten bewertet wurden unter anderem die folgenden Rosen-Sträuße:
- Die "Edelrosen Venus" in rosa von Blume2000
- Der "Kaufland Rosenstrauß" in gelb von Kaufland
- Der "Rosenstrauß Liebe" von Euroflorist
- Die Sträuße "Colorful Roses" und "Der Klassiker" von Fleurop
Der Fleurop Rosenstrauß "Der Klassiker" ist mit 39,90 Euro der teuerste der getesteten Sträuße. Ob der Strauß sein Geld wert ist, ist aber fragwürdig, denn er ist mit 21 Pestiziden belastet. Auch die Herkunft der Blumen konnte nicht ermittelt werden. Dafür wurden die Rosen mit der Note "ungenügend" bewertet.
Als gerade noch ausreichend bewertete Öko-Test die folgenden Rosen:
- "Rosa Moosrosen" von Lidl
- "Lieblingsstück Rosen" in rot von Rewe
Bei zehn der gefundenen Spritzgifte handelt es sich sogar um solche, die Öko-Test als besonders bedenklich einordnet. Sie können beispielsweise krebserregend, erbgutverändernd, fortpflanzungsschädigend oder bienentoxisch sein.
Rosen im Öko-Test: Das sind die Testsieger
Am besten abgeschnitten hat der weiß-rosa-rote Rosenstrauß von Aldi Süd. Der Strauß war der einzige im Test, der mit der Note "gut" bewertet wurde. Zudem kosten die Rosen nur 2,99 Euro und haben eine Fairtrade-Zertifizierung.
Auch die "Marktliebe"-Rosen von Penny haben den Test bestanden. Sie wurden mit der Note "befriedigend" bewertet. Wie auch die Blumen von Aldi haben sie eine Fairtrade-Zertifizierung und kosten 2,99 Euro je Strauß.
Pestizide in Rosen belasten die Gesundheit massiv
Die im Öko-Test bewerteten Rosen kommen überwiegend aus Kenia, Äthiopien und Uganda. Das Verbrauchermagazin weist darauf hin, dass die Blumen dort in Monokulturen wachsen und große Mengen Wasser schlucken. Außerdem werden immens viele Pestizide eingesetzt.

Auf den Blumenfarmen zu arbeiten, ist eine gesundheitliche Belastung.Bild: iStockphoto / Master_Video
Das ist legal, denn für Pestizidrückstände auf Blumen gelten in der EU keine gesetzlichen Grenzwerte. Wirklich gefährlich wird es aber nicht für die Empfänger:innen der Blumen, sondern vor allem für die Arbeiter:innen auf den Blumenfarmen. Laut Pestizid-Aktions-Netzwerk (PAN) erleiden jährlich 385 Millionen Menschen eine Pestizidvergiftung, 11.000 sterben daran.
Klimaschutz ist eine Notwendigkeit. Deshalb schreiben hier junge Aktivist:innen von Fridays for Future regelmäßig für watson über das, was sie bewegt – und was sich politisch bewegen muss. Es geht um Gerechtigkeit und die Zukunft. In dieser Woche schreibt Ronja Hofmann über Auftritte bei der Gegenseite.
"Ronja Hofmann, Sie haben das Wort." Als ich diesen Satz höre, ist mein Puls auf 180, obwohl ich eigentlich nur zu Hause vor meinem Computer sitze. Knapp zehn Minuten Zeit habe ich online auf der Hauptversammlung von BMW meine Rede zu halten und Fragen zu stellen.