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Gefahr im Trinkwasser: Studie zeigt Schattenseite von Kunststoff-Recycling

Junge Frau trinkt Wasser, Outdoor-Sport, Olympiapark, München, Deutschland, Europa || Modellfreigabe vorhanden
Egal ob im Spielzeug, Shampoo oder selbst im Trinkwasser: Mikroplastik findet sich inzwischen überall. Bild: imageBROKER / Manuel Ringlstetter
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Gefahr im Trinkwasser: Studie zeigt Schattenseite von Kunststoff-Recycling

11.05.2023, 09:2211.05.2023, 09:27

Plastik ist schlecht für die Umwelt, denn die Kunststoffe hinterlassen überall ihre Rückstände, allem voran im Wasser. Das tötet zunächst erstmal Tiere, die das Mikroplastik im Meer schlucken. Für uns Menschen gibt es zum Glück Recyclinganlagen, die Mikroplastik aus unserem Trinkwasser filtern können.

Doch ganz so einfach ist es nicht – wie jetzt eine neue Studie herausgefunden hat.

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Mikroplastik als Alltagsrisiko Nummer eins

Dass Mikroplastik einem Großteil der Deutschen als Problem bewusst ist, hat eine nun veröffentlichte Umfrage des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) ergeben. So äußerten sich 66 Prozent der befragten Personen sehr beunruhigt über die Auswirkungen von Mikroplastik, 20 Prozent zeigten sich "mittel" besorgt. Damit steht Mikroplastik an der Spitze der Risiken, die Verbrauchern aktuell im Alltag persönlich Sorgen machen.

Eine berechtigte Sorge.

Recyclinganlagen sind Quelle für Verschmutzung

Denn wie ein Team aus englischen Forscher:innen im Wissenschafts-Magazin "Journal of Hazardous Materials Advances" darlegt, ist die tatsächliche Wasser-Verschmutzung auch nach dem offiziellen Reinigungsprozess in Recyclinganlagen viel höher als bisher angenommen.

In ihrer Forschungsarbeit stellten sie klar: Kunststoffrecyclinganlagen können sogar eine Quelle der Verschmutzung durch Mikroplastik sein. Sie bergen damit statt einer Entlastung eine Gefahr für die Umwelt – und auch die menschliche Gesundheit.

Wie der Nabu zusammenfasst, erfolgt das "klassische" Recycling von Kunststoffen aktuell überwiegend mittels mechanischer Verfahren. Hierfür werden die Kunststoffabfälle nach Kunststoffart sortiert, gewaschen, eingeschmolzen und zu sogenannten Rezyklaten aufbereitet.

Filter greifen unzureichend

Wie die Studie nachweisen konnte, bleiben vor allem beim Waschprozess aber noch viele Mikroplastikpartikel im Restwasser bestehen: Denn die meisten dieser Partikel sind kleiner als 10 µm – zu klein, als dass sie von den Filtern erfasst werden. Es werden also nur größere Mikroplastikpartikel aus dem Abfluss von Anlagen entfernt.

Der Rest fließt zurück in die Flüsse. Oder eben in unsere Trinkwasser. Und so in unseren Körper.

Grafik aus dem Wissenschaftsmagazin "Journal of Hazardous Materials Advances"
Erklärgrafik zum Recyclingverfahren – und seinen Sicherheits-Lücken.Bild: Journal of Hazardous Materials Advances

Wasserqualität muss anhand von Mikroplastik bestimmt werden

Anhand dieser Ergebnisse fordern die Forschenden jetzt, dass Filteranlagen entsprechend mit zusätzlichen Filtern ausgestattet werden müssen, die Mikroplastik-Partikel unter einer Größe von 5 µm (Mikrogramm) aus dem Abfluss abfangen können.

Außerdem drängen sie darauf, Mikroplastik als Risikofaktor mit in die Wasserqualitätsvorschriften zu integrieren. Weitere Studien sollten durchgeführt werden, um das Wissen über Mikroplastikverschmutzung durch Kunststoffrecyclingprozesse zu erweitern.

(Mit Material der dpa)

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