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Kriminalität

Freilaufender Mörder: So konnte der Killer aus der JVA Bruchsal entkommen

ARCHIV - 03.02.2023, Baden-Württemberg, Bruchsal: Das Hauptgebäude der Justizvollzugsanstalt in Bruchsal. (zu dpa: «Verurteilter Mörder weiter auf der Flucht») Foto: Uwe Anspach/dpa +++ dpa-Bildfunk + ...
Aus der JVA Bruchsal ist ein zweifach verurteilter Mörder entkommen. Bild: dpa / Uwe Anspach
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Freilaufender Mörder bei Karlsruhe: So konnte der Killer aus der JVA Bruchsal entkommen

03.11.2023, 16:16
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Es ist ein wahr gewordener Albtraum für die Menschen in der Region: Ein verurteilter Mörder bricht aus dem Gefängnis aus und auch Tage später fehlt von ihm jede Spur. In Bruchsal in Baden-Württemberg ist das aktuell Realität.

Denn auch vier Tage nach seinem Ausbruch aus der JVA Bruchsal befindet sich der Mörder Alexandr Perepelenko weiter auf der Flucht. Der 43-Jährige verbüßte in dem Gefängnis in der Nähe von Karlsruhe eigentlich eine lebenslange Haftstrafe, bis ihm am Montag eine spektakuläre Flucht gelungen ist, die viele Fragen aufwirft.

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Bruchsal: Mörder entkommt bei Ausflug zu Baggersee

Am Montag nutzte Alexandr Perepelenko bei einem Freigang die Gunst der Stunde und entwischte seinen Aufpassern. Im Bereich eines Baggersees im pfälzischen Germersheim-Sondernheim – das rund 30 Kilometer von Bruchsal entfernt ist – ist ihm die Flucht gelungen.

Er war zu diesem Zeitpunkt unter der Aufsicht zweier JVA-Beamter und wollte an dem See seine Frau sowie seine zwei Kinder treffen, teilte ein Polizeisprecher mit. Alexandr Perepelenko floh in ein angrenzendes Waldstück und konnte so seine Aufseher abschütteln. Die elektronische Fußfessel des Mörders wurde kurze Zeit später im Stadtgebiet von Germersheim gefunden.

Die Polizei vermeldete am Freitag, dass aus der Bevölkerung eine "höhere zweistellige Zahl" an Hinweisen eingegangen sei, den die Beamt:innen nun nachgehen würden.

Bruchsal: Flüchtiger für Mord und Totschlag verurteilt

Laut dem Leiter der JVA Bruchsal war der Ausflug an den Baggersee eine "vollzugsöffnende Maßnahme" im Einklang mit dem Justizvollzugsgesetzbuch des Landes Baden-Württemberg. Bereits seit drei Jahren durfte Alexandr Perepelenko demnach auf insgesamt acht "Ausführungen", auf denen jeweils auch seine Ehefrau und die beiden gemeinsamen minderjährigen Kinder anwesend waren.

"Das Gebiet 'Sollachsee' schien dabei hierfür eine geeignete Örtlichkeit zu sein", zitiert "Bild" den Gefängnisleiter. Wie der verurteilte Insasse seinen Aufpassern dort entwischen konnte und wie er sich im Anschluss seiner Fußfessel entledigen konnte, war auch am Freitag zunächst unklar.

Mit diesem Fahndungsfoto sucht die Polizei nach dem Mörder Alexandr Perepelenko.
Mit diesem Fahndungsfoto sucht die Polizei nach dem Mörder Alexandr Perepelenko. bild: polizei baden-württemberg

Alexandr Perepelenko mit langer krimineller Vergangenheit

Der flüchtige Alexandr Perepelenko gilt als hochgefährlich und mit Blick auf seine Vergangenheit verwundert das nicht. Er war im Mai 2012 vom Landgericht Karlsruhe unter anderem wegen Mordes verurteilt worden. Der damals 32-Jährige lockte nach Überzeugung des Gerichts sein Opfer aus Pforzheim im Januar 2011 nach Gotha, fesselte und schlug es. Danach fuhren er und eine mitangeklagte, damals 30 Jahre alte Frau mit dem verletzten Mann (44) in die Südpfalz. Dort erwürgte der jetzt 43-Jährige das Opfer.

Bereits 2003 musste er eine Haftstrafe wegen Totschlags antreten. Das Landgericht Gera hatte Alexandr Perepelenko damals zu acht Jahren Gefängnis verurteilt, nach fünf kam er allerdings auf Bewährung frei.

(mit Material von dpa)

Israels Verteidigungsminister: Irans Angriff ist gescheitert
Dinge, über die Deutschland jetzt spricht: Jeden Tag findest du bei watson, natürlich laufend aktualisiert, die kompakten Top-News – in wenigen Minuten weißt du, was abgeht.

Israels Verteidigungsminister hat den iranischen Angriff auf sein Land als gescheitert erklärt. Es werde Teheran zudem nicht gelingen, Israel abzuschrecken, sagte Joav Galant nach Angaben seines Büros am Dienstag zu israelischen Soldaten. Die vom Iran abgefeuerten Marschflugkörper und Drohnen hätten Israel nicht erreicht. "Von 100 ballistischen Raketen sind vier in Israel heruntergegangen. Dies ist das Ergebnis unserer Vorbereitungen mit unseren internationalen Partnern", so Galant weiter.

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