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News des Tages: Verdi ruft ab Dienstag zu nächstem Streik bei der Lufthansa auf

Fuer Dienstag und Mittwoch streikt das Bodenpersonal der Lufthansa erneut. ARCHIOVFOTO Warnstreiks am Flughafen Franz Josef Strauss in Muenchen haben am 17.02.2023 begonnen Ver.di droht mit Streik-Aus ...
An sieben Flughäfen entfallen am Dienstag zahlreiche Flüge der Lufthansa. Bild: imago images / Sven Simon
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Verdi ruft Lufthansa ab Dienstag zu nächstem Streik auf – Tausende Passagiere betroffen

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18.02.2024, 15:3218.02.2024, 15:52
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Ab Dienstag: Verdi ruft zu nächstem Streik bei der Lufthansa auf

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat das Bodenpersonal der Lufthansa erneut zum Streik aufgerufen. Demnach sollen die Beschäftigten ab Dienstag um 4 Uhr bis Mittwoch um 7 Uhr die Arbeit niederlegen. Das berichtete die Nachrichtenagentur Reuters am Sonntag unter Berufung auf die Gewerkschaft. Nach Angaben der Fluggesellschaft dürften die Reisepläne von mehr als 100.000 Fluggästen durch den Streik beeinträchtigt werden. Die Lufthansa arbeitet demnach aktuell an einem Sonderflugplan, der zeitnah veröffentlicht werden soll.

Betroffen sein sollen demnach im Passagierbereich die Lufthansa-Standorte Frankfurt am Main, München, Hamburg, Berlin, Düsseldorf, Köln-Bonn und Stuttgart. Hintergrund sind die laufenden Tarifverhandlungen für die rund 25.000 Beschäftigten am Boden in Konzerngesellschaften wie Deutsche Lufthansa, Lufthansa Technik oder Lufthansa Cargo.

"Nowaja Gaseta": Nawalnys Leiche liegt in Krankenhaus in Salechard

Die Leiche des in Haft ums Leben gekommenen Kremlkritikers Alexej Nawalny wird einem Medienbericht zufolge im Bezirkskrankenhaus der Stadt Salechard im hohen Norden Sibiriens aufbewahrt. Eine Obduktion habe zumindest bis Samstag noch nicht stattgefunden, berichtete die kremlkritische "Nowaja Gaseta Europa" am Sonntag unter Berufung auf eigene Informant:innen.

Die "Nowaja Gaseta" zitiert einen anonymen Mitarbeiter des Notfalldienstes. Die blauen Flecken zeugen dessen Angaben nach davon, dass Nawalny vor dem Tod Krämpfe gehabt habe und von Mitarbeiter:innen des Straflagers festgehalten wurde. Ein Bluterguss auf der Brust sei zudem Indiz für tatsächlich vorgenommene Wiederbelebungsversuche. Allerdings geht aus dem Zeitungsbericht hervor, dass der Informant selbst Nawalny nach dessen Tod ebenfalls nicht gesehen, sondern über seinen Zustand nur von Kollegen informiert worden sei. Eine offizielle Bestätigung der Angaben gab es zunächst nicht.

Die Angehörigen Nawalnys haben bisher keinen Zugang zum Leichnam des 47-Jährigen erhalten. Salechard ist die Hauptstadt des Autonomen Kreises der Jamal-Nenzen. Das Straflager "Polarwolf", in dem Nawalny starb, liegt etwa 50 Kilometer Luftlinie nordwestlich davon - bereits jenseits des Polarkreises. Der nach vielen Tagen in immer wieder angesetzter Einzelhaft körperlich geschwächte Nawalny war nach russischen Behördenangaben am Freitag bei einem Hofgang im Straflager bei eisigen Temperaturen zusammengebrochen. Wiederbelebungsversuche waren nach Angaben des Strafvollzugs erfolglos. Menschenrechtler werfen dem russischen Machtapparat Mord vor.

Die russischen Sicherheitsbehörden sind indes massiv gegen Teilnehmende zahlreicher Gedenkkundgebungen für Nawalny vorgegangen. Nach Berichten von Menschenrechtler:innen gab es landesweit Hunderte von Festnahmen. Das Bürgerrechtsportal Ovd-Info schrieb am Samstagabend, dass mehr als 400 Anhänger:innen Nawalnys in 36 Städten festgenommen worden seien, darunter auch in Moskau und St. Petersburg.

Rebecca Reusch: Keine Erkenntnisse durch neues Video

Im Fall der vor fünf Jahren verschwundenen Rebecca aus Berlin hat die Staatsanwaltschaft vor einigen Wochen ein von Journalist:innen übergebenes Video geprüft. "Wir kennen das Video, wir haben es ausgewertet und es ergeben sich keine neuen Erkenntnisse daraus", sagte ein Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. Das Video sei den Ermittlern im Herbst von der "Bild"-Zeitung übermittelt worden. Es gebe insgesamt keinen neuen Stand zu dem Fall.

Die damals 15-jährige Rebecca verschwand am Morgen des 18. Februar 2019 im Stadtteil Britz im Bezirk Berlin-Neukölln. Nach Angaben der Familie und der Polizei verbrachte das Mädchen die Nacht zuvor im Haus ihrer Schwester und ihres Schwagers. Bis heute wurde Rebecca weder lebend noch tot gefunden. Seit damals ermittelt eine Mordkommission des Berliner Landeskriminalamtes. Unter Verdacht steht seit Beginn der Ermittlungen der Schwager Rebeccas.

Der Fall Rebecca beschäftigt die Berliner Staatsanwaltschaft seit Jahren.
Der Fall Rebecca beschäftigt die Berliner Staatsanwaltschaft seit Jahren. bild: polizei berlin

Nach einem Bericht der "Bild"-Zeitung zeigt das Video einer Überwachungskamera aus der Nachbarschaft, dass das Auto des Schwagers morgens um 7.24 Uhr die Straße in der Nähe des Hauses von Rebeccas Schwester entlanggefahren und nach 46 Minuten zurückgekommen sei. Bekannt war bereits, dass das Auto an dem Tag auf der Autobahn Richtung Polen festgestellt worden war. Außer dem Schwager hatte niemand Zugriff auf den Wagen, eine nachvollziehbare Erklärung gab er nicht ab.

Ägypten will offenbar keine Überquerung der Grenze aus Gaza erlauben

Der palästinensische Ministerpräsident Mohammed Schtaje hat die israelische Regierung aufgefordert, die im Süden des Gazastreifens zusammengedrängte Bevölkerung zurück in ihre Wohngebiete zu lassen. Er warnte den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu auf der Münchner Sicherheitskonferenz zugleich davor, eine militärische Vertreibung der Menschen nach Ägypten zu versuchen. "Wir und die Ägypter haben intensiv daran gearbeitet, um dies nicht zu erlauben", sagte Schtaje am Sonntag.

"Den Menschen sollte erlaubt werden, zurück in ihre Häuser im Norden Gazas zu gehen. Den Leuten sollte erlaubt werden, in ihre Häuser in der Mitte Gazas zu gehen", verlangte er. Dies sei der Weg, um eine Vertreibung durch Israel zu verhindern. Es gebe enge Kontakte mit Ägypten, das auf seiner Grenzseite eine Pufferzone und Zäune gebaut, aber Berichte über Aufnahmelager zurückgewiesen hat. Schtaje sagte dazu: "Ägypten wird niemandem eine Überquerung der Grenze erlauben."

Auf Einladung Russlands soll es am 22. Februar demnach ein Treffen der palästinensischen Gruppen in Moskau geben. Schtaje sagte, die Situation nach dem 7. Oktober sei eine Katastrophe für alle, aber die Geschichte des palästinensischen Leids habe nicht am 7. Oktober begonnen, sondern im Jahr 1948. Seine Regierung akzeptiere auch nicht, dass Zivilisten getötet wurden. Schtaje: "Aber wir sollten nicht erlauben, dass sich die Spirale der Gewalt immer wiederholt. Die palästinensische Sache muss gelöst werden, und nun ist die Zeit für Lösungen. Es ist nicht die Zeit, um über Verhandlungsprozesse zu reden. Wir haben das satt."

"Goodbye Deutschland"-Darsteller Emre wohl brutal zu Tode geprügelt

Der aus der Vox-Sendung "Goodbye Deutschland" bekannte Reality-Darsteller Emre Aytekin ist tot. Wie der Sender am Samstag auf dem offiziellen Instagram-Account von "Goodbye Deutschland" mitgeteilt hatte, starb der 32-Jährige bereits Anfang Februar in der Türkei. "Wir sind in Gedanken bei Sandra und Emres Familie und möchten unser herzliches Beileid aussprechen", erklärte der Sender in seiner Story.

Nach Informationen der "Bild"-Zeitung soll Aytekin in einem Istanbuler Fast-Food-Restaurant brutal zu Tode geprügelt worden sein. Seine Lebensgefährtin Sandra sei von zwei Männern belästigt worden sein, woraufhin Aytekin einschritt. Um die Situation zu entschärfen, habe sich der 32-Jährige entfernt und sei zur Kasse gegangen, wo ihn die beiden Männer von hinten angegriffen hätten. Das sollen Ermittler:innen nun auch auf Überwachungsbildern erkannt haben. "Ich versuchte, die Angreifer von Emre wegzuziehen, aber sie schlugen auch mich", berichtet Aytekins Lebensgefährtin. Die beiden Verdächtigen sollen mittlerweile festgenommen worden sein.

Vox hatte im vergangenen Jahr den Umzug der Hamburgerin Sandra zu ihrem Lebensgefährten in die Türkei begleitet. Die junge Frau will nach einem kurzen Aufenthalt in Deutschland wieder zurück in die Türkei, um sich von Aytekin verabschieden zu können.

Zwei Todesfälle überschatten Bundesligaspiel in Leipzig

Während des Bundesligaspiels zwischen RB Leipzig und Borussia Mönchengladbach ist am Samstagabend eine Person nach erfolglosen Reanimationsversuchen im Leipziger Fußballstadion gestorben. "Wir müssen euch leider eine traurige Nachricht übermitteln. Leider ist dieser Fan verstorben. Wir sind bei den Angehörigen und seiner Familie", sagte der Stadionsprecher in der Halbzeitpause. Die Leipziger Fans hatten bereits kurz nach dem Anpfiff aufgehört, ihr Team zu unterstützen, nachdem bekannt geworden war, dass eine Person reanimiert werden musste.

"Aufgrund dieser Vorfälle verzichtet unser Fanblock aktuell auf den lautstarken Support", teilte RB auf der Plattform X zunächst mit. In der Halbzeitpause gab es dann traurige Gewissheit. Am Ende sangen die rund 44.000 Fans als Trauerbekundung für das Mitglied "Wir sind Leipzig, Rasenballsport Leipzig", viele zückten dabei ihre Handytaschenlampe.

Ungewöhnliche Stille herrschte auch im Gästeblock. Die rund 3500 angereisten Gästefans hielten sich mit ihrem Support zurück, "da ein Mitglied der Fanszene bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen ist", wie Borussia Mönchengladbach während der Partie auf X bekannt gab. "Es ist tragisch und mein aufrichtiges Beileid an die Familien. Das Stadion und die Fans haben toll reagiert", erklärte Leipzigs Trainer Marco Rose nach dem Spiel. "Wir haben trotzdem Fußball gespielt, auch wenn das dann zur Nebensache wird."

Schwere Ausschreitungen bei Eritreer-Treffen in Den Haag

Bei einem Treffen von Eritreern im niederländischen Den Haag ist es am Samstagabend zu schweren Ausschreitungen gekommen. Wie die Polizei am Abend mitteilte, gab es zwischen zwei Gruppen heftige Auseinandersetzungen, bei denen auch Steine flogen. Polizeiautos, ein Bus und weitere Personenwagen wurden von den Randalierern in Brand gesetzt und das Veranstaltungsgebäude schwer beschädigt.

17.02.2024, Niederlande, Den Haag: Die Polizei ist am Eingang des Opernhauszentrums am Fruitweg stationiert, wo es brennt. Die Polizei greift in eine Konfrontation zwischen zwei Eritreergruppen ein, n ...
Die Polizei erhielt vom Bürgermeister in Den Haag erweiterte Befugnisse.Bild: ANP / Wil Looijestijn

Die Bereitschaftspolizei ging mit Tränengas gegen die Gewalttäter vor. Der Bürgermeister verhängte am Ort der Krawalle den Notstand, was der Polizei weiterreichende Befugnisse gibt. Nach Angaben der Polizei war zunächst nicht deutlich, inwiefern es Verletzte und auch Festnahmen gab. Allein in den Reihen der Polizei soll es vier Verletzte geben.

Wie die Stadtverwaltung von Den Haag mitteilte, handelte es sich bei der Versammlung um eine Feier von regierungsfreundlichen Eritreern. Laut Berichten des "Focus" brachen die Unruhen aus, als Regimegegner die Versammlung stürmten. In letzter Zeit hatte es bereits in Deutschland und anderen Ländern immer wieder schwere Gewalt bei Treffen von Eritreern gegeben. Dabei trafen Unterstützer und Gegner der diktatorischen Regierung in dem Land am Horn von Afrika aufeinander.

(mit Material von dpa und afp)

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