Es hagelt heftige Kritik an dem kroatischen Außenminister Gordan Grlić Radman. Er hatte bei einem Treffen versucht, Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) zu küssen. Die Frauenrechtlerin Rada Borić bezeichnet das Verhalten Radmans gegenüber der Zeitung Jutarnji list als "höchst unangemessen". Und auch die frühere Regierungschefin Jadranka Kosor fragt im Onlinedienst X, ehemals Twitter: "Gewaltsames Küssen von Frauen nennt man auch Gewalt, oder nicht?"
Zu dem Vorfall war es am Rande einer Konferenz europäischer Außenministerinnen und -minister in Berlin gekommen. Die Videoaufnahmen der Kuss-Attacke kursieren seitdem online. Darauf zu sehen: Wie Grlić Radman zunächst Baerbock die Hand entgegenstreckt, sich dann aber plötzlich zum Kuss vorbeugt. Die Bundesaußenministerin dreht daraufhin den Kopf weg, um dem Kuss zu entgehen.
Der kroatische Außenminister sah zunächst an seinem Verhalten offenbar kein Problem. Er sagte vor Journalist:innen, er wisse "gar nicht, wo das Problem" liege. Und: "Wir grüßen einander immer herzlich. Das ist eine herzliche Annäherung unter Kollegen." Mittlerweile hat er sich entschuldigt. Er sei sich nicht gleich bewusst gewesen, Baerbock möglicherweise in Verlegenheit gebracht zu haben. "Vielleicht war es ein unangenehmer Moment", sagte Radman nach Angaben kroatischer Medien vom Samstag am Vortag. Und: "Wenn jemand darin etwas Schlimmes gesehen hat, dann entschuldige ich mich bei demjenigen, der das so aufgefasst hat."
Paukenschlag beim DFB: Martina Voss-Tecklenburg wird nicht mehr als Bundestrainerin der deutschen Fußballerinnen zurückkehren. 13 Wochen nach dem WM-Debakel. Der Vertrag mit der zuletzt pausierenden 55-Jährigen sei aufgelöst worden, teilte der Deutsche Fußball-Bund am Samstag mit. Hinter den Kulissen brodelte es schon länger.
Ein starkes Erdbeben hat die Menschen in Nepal am Freitagabend um 23.47 aus dem Schlaf geschreckt. Die Folgen des Bebens der Stärke 6,4 sind verheerend. Dabei sind mindestens 138 Menschen gestorben und 166 verletzt worden (Stand: Samstagmittag). Als ein Sprecher der Polizei in der Hauptstadt Kathmandu der Deutschen Presse-Agentur die Zahlen mitteilte, merkte er an, dass es wahrscheinlich noch mehr Opfer gibt. Zumal einige Orte nach dem Erdbeben völlig von der Außenwelt abgeschnitten seien.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ist nach Kiew gereist, um Gespräche über eine Erweiterung der Europäischen Union zu führen. Nach ihrer Ankunft am Bahnhof in Kiew erklärte sie am Samstag im Online-Dienst X (ehemals Twitter): "Ich bin hier, um die Ukraine auf ihrem Weg in die EU zu erörtern."
Die Gespräche mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj werden auch den "Aufbau der Ukraine als moderne und florierende Demokratie" behandeln. Für den kommenden Mittwoch ist die Veröffentlichung des diesjährigen EU-Erweiterungsberichts geplant. Dieser Bericht könnte die Empfehlung enthalten, Beitrittsgespräche mit der Ukraine aufzunehmen. Dies bedeutet jedoch nicht zwangsläufig, dass die Ukraine letztendlich Mitglied der EU wird.
(mit Material von dpa und afp)