Der seit drei Wochen vermisste russische Oppositionspolitiker Alexej Nawalny ist nach Angaben seiner Sprecherin in eine Strafkolonie in der russischen Polarregion verlegt worden. Nawalny befinde sich in der Strafkolonie Nummer drei der Ortschaft Charp in dem im Hohen Norden Russlands gelegenen Autonomen Kreis der Jamal-Nenzen, erklärte Sprecherin Kira Jarmisch am Montag im Online-Netzwerk X, vormals Twitter. Nawalny gehe es gut, sein Anwalt habe ihn am Montag besucht.
Angesichts anhaltender Regenfälle und gesättigter Böden bleibt die Hochwassergefahr in Teilen von Deutschland hoch. Im Norden wurden Sturmfluten erwartet. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt weiterhin vor Dauerregen in mehreren Regionen. Das thüringische Windehausen (Kreis Nordhausen) ist vom Wasser eingeschlossen und sollte am Montag komplett evakuiert werden, wie Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) auf der Internetplattform X (vormals Twitter) schrieb.
"Allen vom Hochwasser betroffenen Personen gilt meine Hoffnung, alsbald nach Hause zurückkehren zu können", schrieb Ramelow. Die rund 400 Einwohner:innen sollten in einer Sporthalle untergebracht werden. Laut dem Kreisbranddirektor für Nordhausen, Daniel Kunze, stand das Wasser in dem Ort bis zu 70 Zentimeter hoch.
Das Bundesamt warnte auch vor Sturmfluten im Wesergebiet sowie an der niedersächsischen Nordseeküste. Auch an vielen weiteren Flüssen und Bächen in Niedersachsen steht das Wasser weiter hoch. In Celle musste ein Alten- und Pflegeheim vorsorglich evakuiert werden. Wegen der Hochwasserlage hat die Stadt Oldenburg ein Betretungsverbot für Deichflächen und dortige Wege erlassen.
Russland hat die Ukraine auch in der Weihnachtsnacht mit Drohnen und Raketen angegriffen. 28 von 31 Drohnen seien abgeschossen worden, teilte die Flugabwehr am Montag in Kiew mit. Die Luftverteidigung meldete auch einen Abschuss von zwei Raketen sowie von zwei "feindlichen Kampfjets". Ein Kampfflugzeug vom Typ Suchoi Su-34 sei bereits am Vortag im Gebiet Donezk, das andere vom Typ Su-30CM über dem Schwarzen Meer abgeschossen worden, hieß es. Die Luftstreitkräfte meldeten auch Schläge gegen Stellungen des Feindes, darunter Waffen- und Munitionsdepots.
Die israelische Armee hat auch an Weihnachten ihre Angriffe auf Ziele im Gazastreifen fortgesetzt. Das von der islamistischen Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium erklärte, in der Nacht auf Montag seien bei einem Angriff auf das Dorf Al-Sawaida im Zentrum des Palästinensergebiets zwölf Menschen getötet worden. Mindestens 18 Menschen seien bei einem Angriff auf die Stadt Chan Junes im Süden des Gazastreifens getötet worden. Die Zahlen lassen sich von unabhängiger Seite nicht überprüfen.
Das Ministerium erklärte weiter, es habe im Zentrum des Gazastreifens rund 50 israelische Angriffe gegeben. Am Vorabend hatte das Gesundheitsministerium erklärt, bei einem Luftangriff auf das Flüchtlingslager al-Maghasi im Zentrum des Gazastreifens seien mindestens 70 Menschen getötet worden.
Israels Kriegskabinett will laut der "Jerusalem Post" an diesem Montag über einen Vorschlag Ägyptens zur Beendigung des Kriegs beraten. Regierungschef Benjamin Netanjahu bekräftigte allerdings am Vortag, man werde bis zum vollständigen Sieg über die Hamas weiterkämpfen.
Traditionell richtet der Papst am ersten Weihnachtstag eine Friedensbotschaft an die Welt. Papst Franziskus richtet sich von der Loggia des Petersdoms an die Gläubigen und spendet den feierlichen Segen "Urbi et Orbi" (der Stadt und dem Erdkreis).
Das 87-jährige katholische Kirchenoberhaupt hat bereits am Sonntagabend vor dem Hintergrund des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas zum Frieden aufgerufen. "Unser Herz ist heute Abend in Bethlehem, wo der Friedensfürst noch immer von der zum Scheitern verurteilten Logik des Krieges zurückgewiesen wird, vom Lärm der Waffen, der ihn auch heute daran hindert, in der Welt eine Herberge zu finden", sagte der Papst in der Christmette im Petersdom.
Nach den Krawallen im vergangenen Jahr und wegen des Gaza-Kriegs plant die Berliner Polizei zum Jahresende einen Großeinsatz. "Es ist der größte Polizeieinsatz an Silvester der letzten Jahrzehnte", sagte Berlins Polizeipräsidentin Barbara Slowik der Deutschen Presse-Agentur. "Das liegt vor allem am Nahost-Konflikt, der die Einsatzlage deutlich anspruchsvoller und komplexer macht." Im vergangenen Jahr hatte es in einigen Vierteln Berlins und anderen Großstädten neben dem üblichen heftigen Feuerwerk in den Straßen auch viele Böllerwürfe und andere Angriffe auf Polizist:innen, Feuerwehrleute und Sanitäter:innen gegeben.
In der Silvesternacht seien 2000 bis 2500 Berliner Polizist:innen und Unterstützung aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und von der Bundespolizei im Einsatz, kündigte Slowik an. "Parallel wird die Zahl der Streifenwagen von 150 wie sonst nachts üblich auf 220 erhöht." Dazu kämen noch 500 Bundespolizisten an den S-Bahnhöfen und Fernbahnhöfen.
Bei Protesten gegen die von Betrugsvorwürfen überschatteten Wahlen in Serbien haben Demonstrant:innen das Rathaus der Hauptstadt Belgrad angegriffen und sich Auseinandersetzungen mit der Polizei geliefert. Die aufgebrachten Menschen warfen am Sonntag Steine, Stangen und Eier auf das Rathaus, schlugen Fenster ein und versuchten, in das Gebäude einzudringen, wie ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP vor Ort berichtete.
Polizist:innen drängten die Demonstrant:innen zurück und setzten dabei unter anderem Pfefferspray ein. Gegen 22 Uhr Ortszeit war die Demonstration aufgelöst. Präsident Aleksandar Vucic sagte nach den Protesten, zwei Polizisten seien "schwer verletzt" worden, weitere Beamte hätten leichte Verletzungen davongetragen. Mehr als 35 Menschen seien festgenommen worden.
Im Süden Mexikos haben sich zahlreiche Migrant:innen gemeinsam auf den Weg Richtung USA gemacht. Die Karawane brach am Sonntag unter dem Motto "Exodus aus der Armut" in der Stadt Tapachula im Bundesstaat Chiapas auf, wie ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP vor Ort berichtete. Der Aktivist und Organisator Luis García Villagrán sagte, in der Gruppe seien Menschen aus 24 Staaten, darunter afrikanischen Ländern und China.
"Wir sagen dem mexikanischen Staat, dass er uns keine andere Möglichkeit lässt, als auf der Küstenstraße zu laufen", sagte García. Seinen Angaben zufolge stellen die Migrationsbehörden des Landes Ausländern, die in Tapachula ankommen und in die USA gelangen wollen, keine Durchreisegenehmigungen mehr aus.
Jahr für Jahr versuchen hunderttausende Menschen insbesondere aus Süd- und Mittelamerika, über Mexiko in die USA zu gelangen. Die US-Grenzpolizei vermeldete zuletzt täglich etwa 10.000 Grenzübertritte.
(mit Material von dpa und afp)