Zur Stärkung der Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen Russland liefert die Bundesregierung ein weiteres Luftabwehrsystem vom Typ Patriot. Das teilte das Bundesverteidigungsministerium am Samstag mit. Es kommt aus Beständen der Bundeswehr und soll unverzüglich übergeben werden. Bislang hat Deutschland zwei Patriot-Systeme an die Ukraine geliefert. Das System habe sich im Kampf gegen die russische Aggression bewährt, teilte das Verteidigungsministerium mit.
Die Lieferung sei auch im Zusammenhang mit den intensiven gemeinsamen Bemühungen von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) und Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) zu sehen, bei den Partnern für mehr Luftverteidigungssysteme für die Ukraine zu werben.
Die iranischen Revolutionsgarden haben laut Berichten der iranischen Staatsmedien im Golf ein Schiff "mit Verbindungen" nach Israel beschlagnahmt. Das Containerschiff "MCS Aries" sei in einem Hubschraubereinsatz von Spezialeinheiten der Revolutionsgarden beschlagnahmt worden und werde in Richtung Iran umgeleitet, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Irna am Samstag. Zuvor hatte das britische Meeres-Sicherheitsunternehmen Ambrey berichtet, Fotos zeigten, wie sich mehrere Menschen über einem Containerschiff im Golf abseilten.
Angesichts eines möglicherweise näher rückenden iranischen Vergeltungsschlags gegen Israel hat das Auswärtige Amt in Berlin alle deutsche Staatsangehörige im Iran aufgefordert, das Land zu verlassen. Zugleich warnte es vor Reisen in den Iran. "Die derzeitigen Spannungen in der Region, insbesondere zwischen Israel und Iran, bergen die Gefahr einer plötzlichen Eskalation", teilte das Auswärtige Amt am Freitagabend mit. Demnach kann sich die Sicherheitslage schnell und ohne Vorwarnung verschlechtern. "Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass von einer Eskalation auch Luft-, Land- und Seetransportwege betroffen sein könnten, mit entsprechenden möglichen Beeinträchtigungen von Ein- und Ausreisen nach Iran", hieß es weiter. Auch Österreich rief seine Landsleute auf, das Land zu verlassen.
Zuvor hatten mehrere Länder, darunter Großbritannien und Frankreich, Reisewarnungen ausgesprochen. US-Präsident Joe Biden sagte am Freitag, seiner Erwartung nach stehe ein Angriff eher "früher als später" bevor. Er wolle sich aber nicht zu Geheimdienstinformationen äußern. Zudem warnte er den Iran. Auf die Frage einer Journalistin, was seine Botschaft an Teheran sei, sagte Biden in Washington: "Lasst es." Die Führung in Teheran warnte wiederum einem Medienbericht zufolge Washington davor, sich in die Konfrontation zwischen Israel und dem Iran einzumischen. Die Sorge vor einer Ausweitung der Eskalation zu einem regionalen Flächenbrand wächst.
In einem belebten Einkaufszentrum in der australischen Millionenmetropole Sydney sind mehrere Menschen Medienberichten zufolge niedergestochen worden, fünf sollen dabei getötet worden sein. Ein Mann sei von der Polizei angeschossen worden, berichtete die australischen Nachrichtenagentur AAP am Samstag. Demnach wurden Rettungsdienste gegen 15.40 Uhr (Ortszeit) in das Einkaufszentrum Westfield Bondi Junction im Osten Sydneys gerufen. Die Polizei sprach von einem kritischen Vorfall.
Ein Sprecher der Polizei des Bundesstaates New South Wales, in dem Sydney liegt, sagte AAP, es gebe Berichte, wonach mehrere Menschen niedergestochen und ein Mann angeschossen worden sei. Sanitäter behandelten demnach die Patienten am Tatort. Mehrere Beiträge in den sozialen Medien zeigten Menschenmassen vor dem Einkaufszentrum. Weitere Details zu mutmaßlichen Tätern und dem Hergang gab es noch nicht.
Nach einem tödlichen Seilbahnunglück in der Türkei haben dutzende Passagiere die Nacht zum Samstag in luftiger Höhe ausgeharrt. 29 Insassen warteten am Morgen weiter auf Rettung, nachdem ein Stützpfeiler der Seilbahn nahe dem Urlaubsort Antalya eingestürzt war. 137 Passagiere konnten nach Behördenangaben nach dem Vorfall aus 19 Seilbahnkabinen gerettet werden.
Ein Stützpfeiler der Seilbahn Sarisu-Tünektepe in den Bergen nahe Antalya war am frühen Freitagabend gegen 17.30 Uhr umgeknickt und hatte eine Kabine getroffen. Dabei brach der Kabinenboden auf, die Insassen stürzten in felsigem Gelände in die Tiefe. Ein Mensch kam ums Leben, zehn weitere Menschen wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums verletzt. Acht Hubschrauber und mehr als 600 Rettungskräfte waren im Einsatz, um die Passagiere der Seilbahn zu bergen. Die Behörden leiteten Ermittlungen zur Unglücksursache ein.
Nach dem Einsturz des Mastes am Freitagabend gegen 18 Uhr war eine Kabine der Seilbahn Sarisu-Tünektepe beschädigt worden, die Passagier:innen stürzten über felsigem Gelände in die Tiefe. Rettungskräfte konnten aus 16 weiteren Kabinen insgesamt 128 Personen bergen. Sieben Hubschrauber und mehr als 500 Rettungskräfte waren im Einsatz.
(mit Material von dpa und afp)