Im Streit über die Arbeitsbedingungen bei Eurowings hat die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit zu einem ganztägigen Streik bei der Lufthansa-Tochter am Donnerstag aufgerufen. Die Verhandlungen über den Manteltarifvertrag bei Eurowings seien gescheitert, teilte die VC am Dienstag mit. "Zehn Verhandlungsrunden, davon zwei nach dem eindeutigen Signal der Urabstimmung, haben zu keiner nennenswerten Annäherung geführt." Eine zentrale Forderung sei die Entlastung der Mitarbeiter beispielsweise durch eine Verringerung der maximalen Flugdienstzeiten sowie die Erhöhung der Ruhezeiten gewesen.
Die Ampel-Koalition hält eine Wiederholung der Bundestagswahl in etwa 300 von knapp 2300 Berliner Stimmbezirken für nötig. Dies beziehe sich ausschließlich auf die Zweitstimmen, sagte der SPD-Abgeordnete Johannes Fechner am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP. Fechner schickte demnach einen entsprechenden Vorschlag der Ampel-Vertreter im Wahlprüfungsausschuss des Bundestags am Nachmittag an die Vorsitzende Daniela Ludwig (CSU).
Der Energiekonzern RWE will bis 2030 vollständig aus der Braunkohleverstromung aussteigen. Damit werde der Ausstieg um acht Jahre vorgezogen, teilte der Konzern am Dienstag mit. 280 Millionen Tonnen Kohle blieben so in der Erde; das entspreche 280 Millionen Tonnen CO2, die nicht mehr ausgestoßen würden.
Im Zuge des geplanten vorgezogenen Kohleausstiegs sollen einige von einem Abriss bedrohte Ortschaften erhalten bleiben - Braunkohle unter der Siedlung Lützerath im Rheinischen Revier aber soll gefördert werden. Das teilte der Energiekonzern am Dienstag mit. Umweltschützer und Anwohner in der Region hatten darauf gehofft, dass Lützerath bleiben darf. Nun steht fest, dass die Häuser abgerissen werden.
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat der Forderung Polens nach deutschen Reparationszahlungen in Milliardenhöhe für im Zweiten Weltkrieg erlittene Schäden eine Absage erteilt. Die Frage der Reparationen sei für Deutschland "abgeschlossen", sagte Baerbock am Dienstag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem polnischen Außenminister Zbigniew Rau in Warschau. Sie bekräftigte damit die seit vielen Jahren geltende offizielle Position Deutschlands, dass es keine rechtliche Grundlage für Reparationsforderungen aus Polen gebe.
In Afghanistan hat die nationale Widerstandsbewegung National Resistance Front (NRF) eigenen Angaben zufolge einen Teil der nordöstlichen Provinz Badachschan von den Taliban zurückerobert. Ein Anwohner bestätigte der Deutschen Presse-Agentur, dass der Distrikt Schekai mit rund 30.000 Einwohnern seit Montag teilweise unter Kontrolle der Rebellen sei. Für die Taliban wäre es das erste Gebiet, das sie an die Widerstandsbewegung verlieren. Sie wiesen die Darstellung entschieden zurück. Unabhängig ließen sich die Angaben zunächst nicht überprüfen.
Ein NRF-Sprecher sagte lokalen Medien, dass die Rebellen zehn Taliban-Kämpfer, inklusive dem Gouverneur des Distriktes, gefangen genommen hätten. Weitere Taliban seien übergelaufen. Ein Sprecher des Innenministeriums in Kabul bezeichnete die Aussagen der NRF als "Lügen" und "falsche Gerüchte". Ein Talibanvertreter aus Badachschan bestätigte der dpa jedoch die Festnahme des Gouverneurs. Der Distrikt Schekai liegt an der Grenze zu Tadschikistan.
Japan hat scharf gegen den Start einer ballistischen Rakete durch Nordkorea protestiert. Regierungschef Fumio Kishida nannte den Raketentest am Dienstag "ungeheuerlich". Der Abschuss löste einen seltenen öffentlichen Raketenalarm aus, der die Bewohner der nordjapanischen Insel Hokaido und der Präfektur Aomori an der Nordspitze der japanischen Hauptinsel Honshu mit Warnmeldungen aufforderte, Schutz in ihren Häusern zu suchen, wie die Nachrichtenagentur Kyodo berichtete.
Japans Verteidigungsminister Yasukazu Hamada berichtete, dass die Rakete 4600 Kilometer weit geflogen sei. Es sei die weiteste horizontale Entfernung einer Rakete Nordkoreas gewesen. Kabinettschef Hirokazu Matsuno nannte den nordkoreanischen Test eine "unmittelbare Bedrohung" für die Region und die Weltgemeinschaft.
Es war das siebte Mal überhaupt, dass Nordkorea eine Rakete über Japan geschossen hat – zuletzt 2017. Die Rakete landete nach japanischen Angaben rund 3000 Kilometer östlich von Japan im Pazifischen Ozean.
Die EU-Kommission bereitet sich angesichts des Kriegs in der Ukraine und der Energiekrise auf mögliche Stromausfälle und andere Notlagen innerhalb der Europäischen Union vor. "Es ist gut möglich, dass Katastrophenhilfe auch innerhalb der EU nötig wird", sagte der EU-Kommissar für humanitäre Hilfe und Krisenschutz, Janez Lenarcic, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). In dem Fall könnte die EU-Kommission unter ihrem Programm für Katastrophenschutz Hilfen koordinieren und weiterleiten.
"Wenn nur eine kleine Zahl an Mitgliedsstaaten von einem Zwischenfall wie einem Blackout betroffen ist, können andere EU-Staaten über uns Stromgeneratoren liefern, wie es während Naturkatastrophen geschieht", sagte der Kommissar. Wäre eine große Zahl an Ländern gleichzeitig betroffen, so dass die EU-Länder ihre Nothilfe-Lieferungen an andere Mitgliedsstaaten deckeln müssten, könne die Kommission den Bedarf aus ihrer strategischen Reserve bedienen.
Zu dieser Reserve für Krisenfälle zählen Löschflugzeuge, Generatoren, Wasserpumpen und Treibstoff, aber auch medizinisches Gerät und inzwischen auch Medizin, sagte Lenarcic dem RND. "Schon vor dem Krieg haben wir uns auch gegen chemische, biologische, radiologische und nukleare Notfälle gewappnet", so Lenarcic. Bei dem EU-Programm für Katastrophenschutz können alle EU-Mitgliedsstaaten, aber auch alle anderen Länder der Welt Hilfe im Fall von Waldbränden, Überschwemmungen, Erdbeben und ähnlichen akuten Krisen beantragen.
Ein Untersuchungsbericht im Auftrag der US-Fußballliga für Frauen beschreibt die weitreichende sexuelle Belästigung von Spielerinnen durch ihre Trainer. Auf mehr als 150 Seiten führt das am Montag veröffentlichte Dokument zahlreiche Beispiele von unangemessenen Annäherungen sowie emotionalem und körperlichen Missbrauch durch Coaches auf. Die beauftragte unabhängige Kommission sprach davon, dass die Taten einen systematischen Charakter hätten, der tief im amerikanischen Frauenfußball und auch in den Jugendligen verwurzelt sei."
Teams, die Liga und der Verband reagierten nicht nur wiederholt nicht angemessen, wenn sie mit Beschwerden von Spielerinnen und Beweisen für Missbrauch konfrontiert wurden, sie versäumten es auch, grundlegende Maßnahmen zu ergreifen, um dies zu verhindern und dagegen vorzugehen, auch wenn einige Führungskräfte privat die Notwendigkeit von Schutzmaßnahmen am Arbeitsplatz einräumten", hieß es.
Die Täter seien oftmals nicht bestraft worden, hätten nach dem Missbrauch zu neuen Teams wechseln können und wurden dabei teils mit wohlwollenden Pressemitteilungen reingewaschen. "Und niemand in den Teams, der Liga oder dem Verband verlangte von den Trainern Besserung", steht im Bericht. Die Untersuchung war von der US-Frauenfußballliga nach einer Welle von Vorwürfen durch Spielerinnen im vergangenen Jahr in Auftrag gegeben worden.
(mit Material von dpa/afp)