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Urlaub: Diese 5 Regeln musst du beim Fliegen beachten

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Bild: Imago/Getty/Montage
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5 ungeschriebene Regeln im Flugzeug – damit wir uns nicht gegenseitig zerfleischen...

Fliegen ist schlecht – nicht nur für die Umwelt, sondern auch, weil man dort mit vielen Menschen auf engstem Raum gepfercht ist. Nur die folgenden fünf ungeschriebenen Regeln halten uns davon ob, uns gegenseitig zu zerfleischen. Eine Glosse.
29.05.2019, 13:1329.05.2019, 15:12
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Es erscheint mir wie ein achtes Weltwunder, dass in den Nachrichten nicht regelmäßig die Meldung kommt: "Schon wieder ist eine Person beim Versuch festgenommen worden, sich aus einem fliegenden Flugzeug zu schmeißen".

Denn an Fliegen ist wirklich alles schlimm: Flughäfen, Preise an Flughäfen, Parken an Flughäfen, das Warten am Gate, die Erniedrigung beim Fliegen mit Handgepäck, die Erniedrigung zwischen Firstclass, Businessclass und Holzclass, das Subtrahieren von Privatsphäre aus der Mensch-Platz-Rechnung und zu guter Letzt die Sitznachbarin, die dir eine Herbalife-Kur auf einem 45-Minuten-Flug von Salzburg nach Hamburg aufquatschen will. Da wirkt so ein Sprung aus 10.000 Metern Höhe ohne Fallschirm plötzlich wie ein 13. Gehalt (fragt mal eure Väter, was das ist).

Warum das nicht öfter geschieht, liegt an folgenden Regeln, die das Konstrukt zusammenhalten:

Jeder hält die Schnauze

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Bild: imago

Die interessanteste ungeschriebene Regel in Flughafengebäuden sowie der Maschine selbst ist das Schweigegelübde. Alle versuchen, einfach mal die Fresse zu halten, weil es sonst einfach ohrenbetäubend laut werden würde.

Also fast alle. Denn diese Regel scheint nämlich nur dazu da zu sein, um das Gebrülle von Junggesellenabschieden noch unangenehmer und die hasserfüllten Blicke von kinderlos Reisenden auf schreiende Kleinkinder und deren Personal noch tödlicher werden zu lassen.

Der Rest hält sich jedoch freilich an das Ruhegebot. Man stelle sich vor, ein komplett besetztes Flugzeug würde laut vor sich hin labern – das wären ja Zustände wie im Restaurant!

Körperkontakt ist zu vermeiden

Diese Bild hat nichts mit dem Text zu tun, es ist einfach so random komisch.
Diese Bild hat nichts mit dem Text zu tun, es ist einfach so random komisch.Bild: imago

Niemand, ich wiederhole: NIEMAND, spürt gerne sieben Stunden lang die Haut des Sitznachbarn auf seiner eigenen. Deshalb ist die wichtigste ungeschriebene Regel beim Fliegen: Berührt euch nicht – und wenn ihr dafür einen Hexenschuss in Kauf nehmen müsst.

Wer beim Fliegen nicht minutiös darauf achtet, die andere Person nicht zu berühren, dem sei ein unplanmäßiger Zwischenstopp um 23 Uhr in Belfast gewünscht (Spoiler: Da bist du alleine und am Arsch).

Es wird gegessen, was auf den Tisch kommt

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Diese Grundregel von Ommas Fliesentisch gilt auch im Flugzeug. Das ist ein kleines Wunder, denn verboten ist es ja nicht, sein eigenes Essen mit ins Flugzeug zu nehmen. Doch die Menschheit scheint hier zum gleichen Schluss gekommen zu sein wie bei der Atombombe: Wenn wir damit anfangen, gibt es keine Überlebenden.

Deshalb bleibt die Tupperbox mit dem Gulasch zu Hause im Gefrierschrank, stattdessen wird gegessen, was das Bordpersonal einem aus den mysteriösen blechernen Zauberboxen herausholt. Ach, Menschheit, so schlimm bist du doch gar nicht.

Das internationale Zeichen für "Lass mich in Ruhe"

ALTAI TERRITORY, RUSSIA - AUGUST 26, 2016: Russia s President Vladimir Putin during a flight to the resort town of Belokurikha. Alexei Druzhinin/Russian Presidential Press and Information Office/TASS  ...
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Wir Deutschen sind nicht gut in Konversation. Wir sind eine Mischung aus schüchtern, verkappt, langweilig, laut und unfreundlich, weshalb wir von nichtdeutschen Mitfliegern sowieso eher gemieden werden.

Unsere mies gelaunte Visage ist schon ein "Don't talk to me"-Zeichen, das international verstanden wird. Falls dies jedoch einmal nicht zutrifft, hilft das langsame Überstreifen von Kopfhörern. Danach deutlich sichtbar für den Nebenmann die Klinke in den Aux-Anschluss pressen.

Greift diese Regel einmal nicht und der Sitznachbar spricht nun doch weiter, darf böse "SORRY, ich hab' Sie nicht verstanden, ich höre MUSIK" geantwortet werden. Ohne dabei die Kopfhörer abzusetzen, natürlich. Danach ist der Einsatz eines Sky Marshalls, der den Typen an den Haaren aus dem Flieger schleift, absolut gerechtfertigt.

Diese Regel gilt nicht für Träger und Trägerinnen von Airpods.

Alle hassen die erste Klasse

1. Klasse

DEU; Deutschland, Berlin, 25.04.2018: Internationale Luftfahrtausstellung ILA Berlin. // An Bord einer A380 von Emirates. / Registrierung: A6-EUV, Emirates, Airbus A380-800. Painted in Year of Zayed 2 ...
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Letzte Klasse

DEU; Deutschland, Berlin, 25.04.2018: Internationale Luftfahrtausstellung ILA Berlin. // An Bord einer A380 von Emirates. / Registrierung: A6-EUV, Emirates, Airbus A380-800. Painted in Year of Zayed 2 ...
Bild: imago stock&people

Nirgendwo ist der Klassenkampf noch so aktiv wie an Bord einer vollbesetzten Passagiermaschine auf einem Langstreckenflug. Die ungeschriebene Regel lautet hier: Wer in der ersten Klasse fliegt, betreibt mindestens eine Textilfabrik und hat erst neulich den Lohn der Kinder dort von 25 Cent die Stunde auf 20 Cent gedrückt.

Wo sonntags bei Anne Will die politischen Gräben durchaus undeutlich verlaufen, unterbezahlte, abgehängte Nazis unterbezahlte, abgehängte Migranten bepöbeln und Christian-Lindner-Verschnitte für Obstkörbe statt Bezahlung plädieren, vereinen sich diese 99 Prozent der Gesellschaft beim Fliegen, um den restlichen ein Prozent zu zeigen: Ihr könnt uns alles nehmen, aber letzten Endes steigen wir mit euch in dieselbe Maschine. Durch einen anderen Eingang. 20 Minuten nach euch. ABER in dieselbe Maschine! Friede dem Wellblech, Krieg den Liegesitzen.

Torwarte, die fliegen können
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quelle: imago/team
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