Das kann nur Schalke. In einem Spiel quasi drei Erfolge feiern.
Denn: Mit dem 4:2 Auswärtssieg in Dortmund sichern sich die Schalker nicht nur sehr wahrscheinlich den Klassenerhalt, sie gewinnen auch das Prestigeduell gegen den Erzrivalen im Pott und verhageln den Dortmundern vermutlich die Meisterschaft.
Dabei wollte Dortmund mit einem Derbysieg eigentlich dem Tabellenführer Bayern Druck machen und zumindest bis Sonntag die Tabellenspitze übernehmen.
Und es lief ja anfangs auch gut für die Dortmunder, die in der 14. Minute durch Mario Götze in Führung gingen.
Doch dann bekam der Dortmunder Weigl aus einem halben Meter einen Ball an die Hand und der FC Schalke einen Strafstoß: der Ausgleich.
Es passierte in der Folge das, was halt passiert – im Fußball. Dortmund hat den Ball (86 Prozent Ballbesitz in der ersten halben Stunde) und Schalke macht das Tor. Salif Sané bringt die Schalker per Kopf in der 28. Minute in Führung.
Es kam aber noch schlimmer für die Dortmunder: Erst ergrätschte sich Marco Reus eine rote Karte, dann machte dessen Mannschaftskollege Marius Wolf den doppelten Reus und flog ebenfalls vom Platz.
Was ist besser als ein schlechter Scherz? Ein guter Witsel! Diesem gelang für Dortmund in doppelter Unterzahl in der 84. Minute zwar noch der Anschlusstreffer – das war es dann aber auch. Quasi im Gegenzug erhöhten die Schalker auf 4:2.
Für Dortmund war es das wohl mit dem Titel. Das sah auch Trainer Lucien Favre so. Denn: Die Rotsperre von Reus dürfte für die Dortmunder im Meisterschaftskampf noch schwerer wiegen als die Derbyniederlage gegen Schalke.
Und Schalke? Das schafft es doch tatsächlich mit einem Spiel, eine fürchterliche Saison – zumindest für den Moment – vergessen zu machen. Und nur, weil es den Dortmundern mutmaßlich die Meisterschaft versaut.
(ts)